Trüffel-Anbau: So ernten Sie den Pilz nach einiger Zeit im eigenen Garten
Trüffel sind nicht nur sehr begehrte Pilze, sondern auch recht selten. Nicht umsonst sind die Pilze teuer im Verkauf. Gartenfreunde mit einem feinen Gaumen können sie aber auch im eigenen Garten anbauen.
Leipzig – Auch wenn es verlockend ist, aber einfach in den Wald gehen und im Herbst Trüffel ernten, ist leider verboten. Die Pilze stehen unter Schutz und wachsen zudem unterirdisch, sodass eine Suche sehr aufwendig ist. Wer aber einen Garten hat und genügend Muße und Zeit mitbringt, kann die Pilze auch selbst anbauen. Dafür benötigen Gärtnerinnen und Gärtner nur den richtigen Baum.
Trüffel anbauen: So ernten Sie den Pilz nach einiger Zeit im eigenen Garten
Zuallererst muss Gärtnerinnen und Gärtnern klar sein, dass ein Trüffelpilz niemals ohne einen passenden Baum wachsen kann. Der zu den Schlauchpilzen gehörende, unterirdisch wachsende Pilz geht eine Symbiose mit dem Baum ein, an dem er wächst. Dabei verbinden sich die Zellen des Pilzes mit den Wurzeln des Baumes. So entsteht eine Verbindung zwischen Pilz und Wurzeln, die sich auch Mykorrhiza nennt. Laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ist das ein Gewinn für beide: Der Pilz ernährt sich zum Teil von Stoffen, die ihm der Baum zur Verfügung stellt und der Baum erhält durch den Pilz Mineralstoffe und Wasser. (Mineralstoffmangel: Diese Lebensmittel aus dem Garten helfen)
Mit diesem Wissen ist klar, dass für den eigenen Anbau im Garten ein Baum her muss, der die Zellen des Pilzes bereits am Wurzelwerk trägt. Diese müssen Gärtnerinnen und Gärtner meist in einem spezialisierten Fachhandel kaufen. Besonders gut eignen sich als Trüffelbäume zum Beispiel:
- Haselsträucher wie der rotblättrige Burgunderhasel
- Eiche
- Buche
- Kiefer
Trüffel anbauen: Die richtige Sorte und der richtige Pflanzzeitpunkt
Trüffel ist nicht gleich Trüffel. Wer sich einen Baum mit Pilzzellen kauft, sollte am besten einen Burgundertrüffel wählen. Der Burgundertrüffel wächst gut unter den in Deutschland herrschenden klimatischen Bedingungen. Ist die Trüffelsorte ausgewählt, kommt es auf den Boden an. Der pH-Wert sollte dabei zwischen sieben und acht liegen und der Boden leicht alkalisch sein. Staunässe darf in den Böden nicht auftreten, das verdirbt die Pilze. (Düngen mit Kalk: So versorgen Sie Ihr Beet mit den richtigen Nährstoffen)
Haben Gartenfreunde einen mit Trüffelzellen geimpften Baum gepflanzt, sollte dieser genügend Abstand zu weiteren Bäumen haben. Denn bis es zur Ernte kommt, kann es durchaus zehn Jahre dauern. Etwa drei Bäume brauchen ungefähr zehn Quadratmeter Platz zum Wachsen. Der beste Zeitpunkt, um einen mit Trüffelzellen geimpften Baum zu pflanzen, ist im Oktober. Auch im frühen Frühjahr ist eine Pflanzung noch möglich. Dann heißt es warten und schauen, dass der Bodenbereich um den Baum herum frei bleibt.
Trüffel anbauen: Nach langem Warten folgt die Ernte
Wer nach fünf bis acht Jahren die ersten Trüffel entdeckt, hat Grund zur Freude. Das lange Warten hat sich gelohnt. Auch merkur.de* berichtet über den Anbau von Trüffeln im eigenen Garten*. Im Herbst ist die Zeit gekommen, sich auf die Suche nach dem schwarzen Gold zu macheän.
Wer keinen Trüffelhund oder gar ein Trüffelschwein hat, kann auch vorsichtig mit der Hand die Erde rund um den Baum wegschieben. Glückliche Gartenfreunde können bei guten Bedingungen schon mal bis zu einem Kilogramm Trüffel ernten. Nach erfolgreicher Ernte sollten die Pilze so frisch wie möglich verarbeitet werden. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.