Elektrische Zahnbürste als Bestäuber: So ernten Sie mehr Tomaten
Hilfsmittel wie elektrische Zahnbürsten sind äußerst praktisch, um mehr Tomaten zu bekommen, vor allem wenn die summenden Gartenhelfer nicht so wollen wie Sie.
München – Für sehr viele Hobbygärtner beginnt nun die Zeit, in der sie der Tomatenernte entgegenfiebern. Doch während die einen bereits jede noch so kleine Schattierungsveränderung der Tomatenfarbe ganz genau beobachten, sehen die anderen nur gelbe Blüten. Denn nur mit der richtigen Bestäubung werden aus Blüten auch Tomaten. Dies erledigen naturgemäß Insekten für uns. Doch vor allem im Gewächshaus oder in neu angelegten Gärten sind die brummenden und summenden Hochleistungsbestäuber noch rar gesät. Die gute Nachricht: Mit etwas Vorsicht und kleinen Tricks können auch wir Menschen die Bestäubung der Tomaten unterstützen.
Elektrische Zahnbürste als Bestäuber: So ernten Sie mehr Tomaten

Was viele nicht wissen: Es sind gar nicht unsere honigproduzierenden Freunde, die maßgeblich die Tomatenernte vergrößern. Viel mehr sind es Hummeln, die uns viele der sogenannten Paradiesäpfel bescheren. Aber warum soll ausgerechnet eine elektrische Zahnbürste die optimale Hummelvertretung sein?
Hummeln nutzen, um an die Tomatenpollen zu kommen, einen ganz besonderen Trick, wie kraut&rüben berichtet. Sie landen nämlich auf der Blüte und versetzen durch ihre Flügelmuskulatur ihren Körper in Vibration. Damit sind sie die effektivsten Bestäuber der Tomaten. Viele Profigärtner setzen daher bei ihren Gewächshäusern nach wie vor auf Hummelvölker. Da Tomaten beide Geschlechtsorgane in einer Blüte haben, können diese sich mithilfe der Hummeln selbst befruchten. Dabei ist es egal, ob die Tomaten im Beet oder im Topf wachsen*.
Elektrische Zahnbürste als Bestäuber: Ersatz für Hummelvibration
Sind die haarigen Brummer aber mal nicht zugegen, müssen Hobbygärtner selbst nachhelfen. Denn in einem normalen Privatgewächshaus ist es eher schwierig, eine artgerechte Hummelhaltung aufzubauen. Zwar haben die 30 in Deutschland ansässigen Hummelarten unterschiedliche Bedürfnisse, aber durch einen Hummelstaat mit bis zu 600 Hummeln wird es dann doch etwas eng im Gewächshaus.
Da ist die elektrische Zahnbürste eine gute Alternative.
- Diese wird einfach an den Stamm in der Nähe der Blüte angesetzt und dann kann es los gehen.
- Dazu kann auch der Bürstenkopf abgenommen werden.
- Nach einigen Sekunden kann man die Bürste schon wieder ausschalten.
- Diesen Vorgang sollten Sie einmal am Tag wiederholen, bis die kleinen Tomaten zu sehen sind.
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Elektrische Zahnbürste als Bestäuber: Alternative Möglichkeiten
Neben den Insekten fungiert in der freien Natur auch der Wind als Bestäuber. Im Gewächshaus kann dieser durch Ventilatoren erzeugt werden. Es gibt mittlerweile auch Ventilatoren für Gewächshäuser, die solarbetrieben sind. Aber Achtung, Tomaten mögen keine Zugluft, also nicht die volle Luftstärke auf die Pflanzen direkt ausrichten.
Sollten Sie keine elektrische Zahnbürste oder einen Ventilator haben, dann bleibt noch die älteste Methode: das sanfte Schütteln per Hand. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass Sie die Blüten nicht abbrechen oder die Triebe abdrücken. Hat man nur einzelne Pflanzen, kann auch ein Pinsel zur Hilfe genommen werden. Dieser sollte aber in jedem Fall trocken sein.
Natürlich können die Methoden auch kombiniert werden. Durch die künstliche Bestäubung steht der großen Tomatenernte nichts mehr im Weg und Sie können dieser entgegenfiebern. Und vielleicht findet ja auch bald die erste Hummel ihren Weg in Ihr Gewächshaus. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.