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Stauden: So schneiden und pflegen Sie sie im Beet, damit sie noch lange schön bleiben

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Von: Jasmin Farah

Der erste Blütenrausch im Garten ist vorbei. Doch wer mit ein paar Handgriffen seinen Pflanzen etwas Kosmetik gönnt, den belohnen sie mit Top-Aussehen bis zum Frost.

München – Eigentlich können Staudengärtner den Sommer entspannt genießen. Während sie ihren Nachbarn beim schweißtreibenden, wöchentlichen Rasenmähen zusehen, lehnen sie sich zurück und beobachten ihre Schützlinge beim Wachsen, Blühen und Samenbilden.

Staudenbeet: So sorgen Sie mit einem Rückschnitt im Herbst schon für eine neue Blüte

Wer nicht stillsitzen kann und dennoch etwas garteln möchte, kann mit ein paar Handgriffen seine Staudenbeete etwas aufpolieren. So bleiben sie auch im Herbst noch hübsch, blütenreich und kompakt, beziehungsweise sind gut vorbereitet für die nächste Saison.

Einige Vertreter sehen nämlich nach ihrer (ersten) Blüte etwas mitgenommen aus und fallen auseinander. Der Frauenmantel etwa zeigt dann oft nicht nur verbräunte Blüten, sondern auch braune Blattränder und liegt schlapp am Boden. Schneidet man ihn komplett kurz (circa fünf Zentimeter) über dem Boden ab, treibt er schon bald neu durch und bildet mit frischgrünen Blättern wieder kompakte halbkugelige Horste. Auch Türken-Mohn (Papaver orientalis) und Jakobsleiter (Polemonium caeruleum) bekommt diese Frischekur.

Manche Arten schaffen es mit diesem starken Rückschnitt nach kurzer Pause sogar zu einer zweiten Blüte im Spätsommer. Katzenminze (Nepeta x faassenii) etwa, Sommer-Salbei (Salvia nemorosa), Feinstrahl (Erigeron) und Spornblumen (Centranthus ruber) remontieren, wie es Gärtner nennen. Auch beim Rittersporn (Delphinium) klappt das, wenn Sie den Riesen etwa eine Handbreit (15 Zentimeter) über der Erde kappen und mit einer Düngergabe beim Neuaustrieb seiner langen Stängel unterstützen.

Bei einigen Stauden entfernt man nur die verblühten Blütenstängel, lässt die Laubtriebe aber unangetastet. Das regt sie zur Bildung weiterer Knospen an und verlängert die Blütezeit, zum Beispiel bei

Die Überlebenskünstler im Garten, wie Akelei (Aquilegia), Sterndolde (Astrantia) und Phlox (Phlox panicu-lata), verstreuen reichlich ihre zahlreichen Samen und gehen im nächsten Jahr überall im Garten auf. Wobei die Nachkommen oft anders aussehen als die Eltern. Wer diese Selbstaussaat verhindern will, knipst die Blütenstände ab, ehe sie Samen ansetzen.

Staudenbeet: So pflegen Sie Lavendel, Rittersporn & Co. richtig über die kalte Jahreszeit

Halbsträucher, wie Lavendel (Lavandula) und Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus), verholzen an der Basis ihrer Triebe. Damit sie nicht im Lauf der Zeit verkahlen, sondern schön buschig bleiben, entfernt man im August nach der Blüte die Blütenstängel zusammen mit den obersten zwei bis drei Zentimeter der Blatttriebe. Das sorgt für eine gute Verzweigung.

Schwertlilien, auch Bart-Iris (Iris germanica) genannt, werden im Lauf der Jahre etwas blühfaul, erobern aber mit ihren fleischigen Wurzelrhizomen immer mehr Platz im Beet. Um sie wieder in die Schranken zu verweisen und gleichzeitig zu reicher Blüte anzuregen, gräbt man sie im August aus und teilt ihre Rhizome. Auf diese Weise lassen sie sich auch gleichzeitig einfach vermehren.

Lockern Sie mit einer Grabegabel zunächst den Boden im Wurzelbereich. Heben Sie dann die Rhizome heraus und teilen Sie sie mit der Hand – oder dickere mit dem Spaten – in mehrere Stücke. Die äußeren, jüngsten Abschnitte sind am vitalsten, die setzen Sie erneut in die Erde oder an anderer Stelle in den Garten oder verschenken überzählige getopft an Freunde. Knorrige, kahle Teilstücke wandern auf den Kompost.

Stauden schneiden und abstützen – so machen Sie es selbst

Jede neue Pflanze besitzt einen Blattschopf und gesunde Wurzeln. Letzte stutzen Sie auf etwa ein Drittel ihrer Länge zurück, die Blätter auf etwa zehn bis 15 Zentimeter. Achten Sie beim Einsetzen in den Boden darauf, dass die Wurzelstücke oben noch aus der Erde schauen. Sitzen sie zu tief, blühen die Pflanzen nicht. Abschließend gut angießen.

Mit Voranschreiten des Sommers gewinnen viele Stauden an Höhe und Volumen. Einige neigen zum Auseinanderfallen, etwa mancher Storchschnabel (Geranium). Stattliche Spätblüher, wie Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii), Astern (Aster) oder Rittersporn mit seiner zweiten Blüte bekommen nun schwere Köpfe.

Staudenstützen bewahren sie davor, sich zu Boden zu neigen oder umzuknicken. Vermeiden Sie jedoch zu straffes Festbinden an Stäben – der Wind knickt die Stängel dann erst recht an dieser Stelle – sowie das Bündeln von Trieben mit Schnüren. Diese „Blumensträuße“ im Beet wirken völlig unnatürlich. Viel dezenter, gefälliger und dazu äußerst praktisch sind mobile Steckbügel. Es gibt sie in verschiedenen Höhen.

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