Spargelfelder: Das bringen die Folien über den Spargelstangen
Auf einem Spargelfeld sind die weißen und schwarzen Folien nicht zu übersehen. Bauern decken die Spargelstangen ab, um einen bestimmten Effekt damit zu erzielen.
Münster – Kaum eine Zeit im Frühjahr und frühen Sommer erwarten so manche Gartenfreunde sehnlicher als die Spargelzeit. Die langen weißen und grünen Stangen schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern bekommen durch ihre eingeschränkte Erntezeit auch einen besonderen Status in der Küche. Zwischen April und Juni gibt es viele Spargelfelder und nicht selten entdecken Gärtnerinnen und Gärtner kilometerlange Folien, die die Spargelstangen abdecken. Das hat mehrere Gründe.
Spargelfelder: Das bringen die Folien über den Spargelstangen
Längst nicht jeder Pflanzenfan hat so viel Platz im Garten, dass er sich seine eigenen Spargelstangen anbauen kann. Das muss auch nicht sein, denn das Angebot an frischem, regionalen Spargel ist zwischen April und Juni groß. Bis zum 24. Juni, dem Johannistag, ist Spargel fast überall erhältlich. In der Botanik bezeichnen Expertinnen und Experten Spargel als Asparagus. Zur Gattung des Asparagus zählen je nach Zählart bis zu 300 Spargelarten. Die bekanntesten sind unter anderem:
- Gemüsespargel
- Spitzblättriger Spargel
- Zierspargel
- Farnspargel
Besonders der Gemüsespargel (Asparagus officinalis) ist in Deutschland weit verbreitet. Zum Gemüsespargel zählen auch die am häufigsten verkauften grünen und weißen Spargelsorten. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erreichen die Wurzeln des Spargels eine Länge von bis zu drei Metern. Die leckeren Spargelstangen wachsen bei der Pflanze als seitliche Verzweigungen und gewinnen an Stärke, je mehr Kohlenhydrate die oberirdisch wachsenden Stangen im Sommer über einlagern können. Daher ernten Bauern weißen Spargel, der auch den Beinamen Bleichspargel trägt, sobald er die Erdoberfläche durchbricht. Grüner Spargel hingegen darf etwas länger im Boden bleiben und Sonnenlicht sammeln.
Spargelfelder: Wachstum regulieren mit der richtigen Folie
Besonders bei Bleichspargel arbeiten Bauern und Bäuerinnen auf dem Feld mit sogenannten Schwarz-Weiß-Folien. So erkennen Gartenfreunde Spargelfelder schon von Weitem, denn sie sind in der Regel mit viel Folie abgedeckt. Mithilfe der Folien regulieren Hersteller den Wachstumsprozess des weißen Spargels.
Laut der Landwirtschaftskammer NRW erfüllt die Folie folgende Zwecke:
- Verhindert Blaufärbung: aufgrund der Folie verfärben sich die Köpfe der Spargelstangen nicht blau, wenn sie aus der Erde wachsen
- Schützt weiße Spargelstangen vor Sonnenlicht: So betreiben sie keine Photosynthese und bleiben weiß, nachdem sie aus der Erde wachsen
- Fördert das Wachstum: Wenn die schwarze Seite der Folie außen liegt, steigt die Temperatur des Bodens und die Stangen wachsen schneller
- Bremst das Wachstum: Liegt die weiße Seite der Folie außen, ist es darunter kühler und die Stangen sprießen nicht so schnell aus dem Boden
In der Regel ist Spargel erst ab Mitte Mai reif, doch mit der Folienregulierung ist es möglich, den Erntezeitpunkt nach vorne zu ziehen. Eine durchsichtige Folie über den Spargeldämmen unterstützt diesen Vorgang zusätzlich. Mit den richtigen Tricks bleiben dann die Spargelstangen auch zu Hause lange frisch*. So steht dann leckeren Gerichten wie grünem Spargelsalat mit Hähnchen, einer Frühlingstarte mit Spargel oder grünem Spargel mit Schinken-Ricotta nichts mehr im Weg. *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.