Salat schießt: Er wird bitter, aber die Blätter sind noch essbar
Im Sommer beginnt Salat oftmals zu „schießen“, also kräftig in die Höhe zu wachsen, wenn man ihn nicht rechtzeitig erntet. Ist der Salat noch essbar?
München – Salat ist eine praktische Gartenpflanze, denn gerade Pflücksalate versprechen schnelle und vor allem fast durchgehende Ernte bis in den Herbst hinein. Doch es kann auch mal vorkommen, dass der Salat plötzlich „schießt“, also hoch wird und vielleicht sogar blüht. Wir erklären, was das für den Verzehr bedeutet.
Salat schießt: Sind die grünen Blätter dann noch essbar?

Salat ist nicht grundlos eine gute Pflanze für Anfänger in Sachen Gemüse-Anbau. Er wächst schnell und recht zuverlässig, sofern Schnecken ferngehalten werden. Bald schon ist er dann bereit für die erste Ernte. Doch sind gerade Pflücksalate und Kopfsalate einjährige Pflanzen, die gesamte Entwicklung findet also innerhalb recht kurzer Zeit statt. Für den Gartenfan kann das Probleme bringen, denn auch Salat will sich vermehren.
Zunächst bilden Salate eine Blattrosette, das, was wir ernten. Sind die Tage dann aber rund zwölf Stunden lang, sehen manche Salate das als Zeichen, zu wachsen. Er, beziehungsweise der Mittelspross, schießt, verzweigt sich irgendwann und bildet Blüten. Das ist zwar grundsätzlich Sinn einer Pflanze, kann bei dem Gemüse aber den Geschmack beeinträchtigen. Das Schießen oder Schossen des Salates ist genaugenommen eine frühzeitige Blütenbildung. Die Blüten sind meist gelb.
Schießt der Salat, hat das einige Nachteile:
- Nutzen Sie das Saatgut davon nicht, die frühe Blüte könnte an die nächste Generation vererbt werden.
- Der Salat bildet beim Schießen Bitterstoffe, giftig wird er dadurch nicht.
- Manche Salate neigen zum Schießen, darunter Spinat, Pflücksalate und Kopfsalat.
- Schießt der Salat, verholzen die Blätter, werden härter, kleiner und bitterer.
Dass Salat schießt, kann verschiedene Ursachen haben. So können kurze Kälteperioden wie die Schafskälte etwa einen nahenden Winter für die Pflanze andeuten. Wird es wieder wärmer, beginnt er dann vorsichtshalber zu blühen. Als Langtagpflanze blüht Salat auch gerne, wenn er rund zwölf Stunden Sonnenlicht am Tag bekommt. Außerdem kommt Stress wie zu dichte Bepflanzung, Schädlingsbefall oder Trockenheit als Ursache infrage. An sich ist die Salatblüte natürlich und kommt etwa zwischen Juni und August, durch Stress kann sie aber frühzeitig eintreten.
Die logische Konsequenz ist also, dem Salat bereits zu Beginn ideale Bedingungen zu bieten, sodass es gar nicht erst zu Stresssituationen kommt. Neben der passenden Zeit für die Aussaat sollte auch unbedingt die Erntezeit beachtet und nicht übermäßig ausgedehnt werden. Ob Sie schießenden Salat nun essen möchten, bleibt Ihnen überlassen, giftig wird er nicht, aber der Geschmack leidet darunter. Schossfeste Sorten sollten das Problem verhindern.
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