Quecke im Rasen loswerden: So wird das Unkraut wieder entfernt
Quecke sieht erst mal unauffällig aus. Sie gehört zu den Ährengräser, die sich gerne im Rasen ausbreiten. Dank unterirdischer Ausläufer ist sie hartnäckig. Aber sie lässt sich bekämpfen.
München – Die Quecke gehört zu den Wurzelunkräutern und verbreitet sich oftmals unbemerkt im Rasen. Wer sie dann entdeckt, hat eine schwierige Aufgabe vor sich. Denn die Pflanze breitet sich schnell aus und ist gar nicht so einfach zu bekämpfen. Es gibt aber einige effektive Methoden.
Quecke im Rasen loswerden: So entfernen Sie das Unkraut
Unkraut im Rasen muss nicht immer schlecht sein, viele vermeintliche Unkräuter sind essbar. Die Quecke (Elymus repens) gehört zu den Süßgräsern und verbreitet sich über Rhizome, aber auch über Samen. Das macht sie zu einer wahren Herausforderung für Gartenfans, denn die Pflanze ist schwer zu bekämpfen. Dabei sieht sie eigentlich ganz harmlos aus. Andere Namen für die Gemeine Quecke sind auch Kriech-Quecke oder Gewöhnliche Quecke.
Als sogenannte Pionierpflanze ist sie recht anpassungsfähig und besiedelt auch ehemals vegetationsfreie Gebiete. Im Garten breitet sie sich leider nicht nur auf Rasen, sondern auch mal im Beet aus. Die zu den Ährengräsern gehörende Pflanze wächst schneller als normaler Rasen und sticht auch optisch heraus. Viele Gärtnerinnen und Gärtner, die sich perfekten Rasen wünschen, möchten das Unkraut daher loswerden.
Zu erkennen ist die Quecke recht leicht, denn sie kann bis zu anderthalb Metern hoch werden. Besonders die Ähren sind leicht zu identifizieren. Da Quecken sich nicht nur schnell ausbreiten, sondern auch Toxine ausscheiden, die das Wachstum von Kulturpflanzen hemmen, sind sie vor allem auf dem Feld nicht gern gesehen.
Quecke im Rasen loswerden: Diese Möglichkeiten gibt es
Daher ist die Bekämpfung oder besser komplette Beseitigung der Quecke oft das Ziel von Gärtnerinnen und Gärtnern. Einfach wird das nicht, da sie sich neben Samen auch über unterirdische Rhizome ausbreitet. Zersticht man die unterirdischen Teile der Quecke versehentlich und bringt diese Erde wo anders aus, wird auch die Quecke verteilt.
Glyphosat, das sich zur Bekämpfung eignen würde, ist für den Garten ohnehin keine Option und wird insgesamt inzwischen kritisch betrachtet. Was bleibt, ist vorrangig Handarbeit.
Diese Methoden zur Quecken-Bekämpfung haben Sie zur Auswahl:
- Unkrautstecher: Damit wird nicht nur die oberirdische Pflanze, sondern auch die Wurzel so tief wie möglich entfernt. Das gelingt teils auch mit scharfen Messern. Auch Spargelstecher sind eine Option.
- Spaten: Auch das Ausstechen mit dem Spaten geht gut. Bestenfalls bearbeiten Sie dafür den gesamten befallenen Rasenteil und tragen erst mal die Rasensoden ab. Quecken und Wurzeln werden dann großflächig per Hand entfernt. Ist die Quecke samt Rhizomen weg, können die gereinigten Rasensoden wieder aufgelegt werden. Sie sollten unbedingt auch tiefere Erdschichten überprüfen.
- Unkrautvernichter: Die sind je nach Gartentyp ebenfalls eine Option, können bei falscher Anwendung aber auch den Rasen schädigen. Unkrautvernichter können Sie zwischen Mai und Oktober anwenden.
- Vorsorge beim Anlegen von Rasenflächen: Die beste Option ist es natürlich, direkt beim Anlegen neuer Rasenflächen sämtliche Unkrautwurzeln auf der Fläche zu entfernen. Danach kann bei Bedarf noch ein Unkrautvernichter aufgebracht werden, ehe etwa eine Woche später der Rasen angesät wird. Zudem sollten Gartenfans auf hochwertige Rasensamen achten.
- Folie: Quecken mögen und brauchen Licht. Daher kann, sofern auch das Gras um die Quecke eingehen darf, lichtundurchlässige Folie genutzt werden. Dafür wird die Rasenfläche ganz mit der Folie bedeckt und an den Rändern beschwert. Nun dringt weder Regen noch Sonne zum Gras vor. Leider muss die Konstruktion etwa eine Saison oder bestenfalls länger so liegen bleiben. In dieser Zeit sterben die Pflanzen darunter ab und Sie können die Quecke vollständig entfernen. Danach wird neuer Rasen ausgesät.
Quecken-Bekämpfung ist also mühsam und nicht immer von Erfolg gekrönt. Wen die Pflanze nicht stört, der kann sie im Rasen belassen. Gut gepflegter Rasen ist außerdem resistenter gegen Unkraut. Das bedeutet regelmäßig Vertikutieren, Rasenmähen, Düngen und Wässern. Gerade bei Quecken kann durch Mähen immerhin das Heranreifen von Samen verhindert werden. Auch anderes „Unkraut“ wie Kriechender Günsel wird so etwas im Zaum gehalten. Übrigens ist die Quecke auch ein gutes Heilkraut, die Rhizome können Sie nach dem Entfernen also noch nutzen.