Pflegeleichter Garten: So verwirklichen Sie Ihren Traum von weniger Gartenarbeit
Ein Garten bedeutet Verantwortung und einiges an Aufwand. Zumindest theoretisch, denn Gärten lassen sich durchaus auch pflegeleicht anlegen. Perfekt für alle mit wenig Zeit.
München – Gärtnern macht Spaß, doch gerade, wenn Termine oder Urlaub anstehen, kann es auch nerven. Haben Gartenfans dagegen kaum Zeit für die Gartenpflege, aber dennoch ein Grundstück mit Gartenfläche, dann ist guter Rat teuer. Alles zubetonieren oder mit Kies aufschütten ist keine Option und meist verboten. Eine einfache Lösung für alle Gärtnerinnen und Gärtner mit wenig Zeit, sind pflegeleichte Gärten.
Pflegeleichter Garten: So erreichen Sie schnell den Traum von wenig Gartenarbeit
Ein pflegeleichter Garten eignet sich nicht nur für alle, die beruflich oder privat ziemlich eingespannt sind, sondern auch für Senioren und alle mit gesundheitlichen Einschränkungen. Denn wo weniger gemacht werden muss, da steht die Freude am Garten im Vordergrund. Eingefleischte Gartenfans wie Selbstversorger oder Biogärtner gehen dagegen meist in ihrer Arbeit auf und sehen diese als Entspannung. Der Garten kann aber immer ganz nach den Bedürfnissen seiner Besitzer gestaltet werden. Pflegeleicht bedeutet daher nicht, dass die Gärtnerinnen und Gärtner faul sind, vielmehr ist so ein Garten auch für alle da, die gerne mehr Gärtnern würden, aber nicht können.
Pflegeleichte Gärten können Sie beispielsweise so angehen:
- Gute Pflanzenqualität: Wer keine Kompromisse eingehen möchte, der sollte auf Qualität statt Quantität setzen. Robuste Pflanzen, die resistent gegen gängige Krankheiten sind, kosten meist etwas mehr. Kaufen Sie beispielsweise ADR-Rosen, auch bei Obst und Gemüse gibt es recht robuste und ertragreiche Sorten. Auf lange Sicht spart das Geld und Nerven.
- Pflanzen passend zum Standort wählen: Bestenfalls machen Sie sich vor dem Anlegen des Gartens einen Plan. Der sollte die Sonnenstunden und mögliche Hindernisse wie Mauern oder hohe Bäume berücksichtigen. Wenn klar ist, welche Boden- und Lichtverhältnisse der Garten hat, können die Pflanzen perfekt darauf abgestimmt werden und wachsen bestenfalls gesund und ausdauernd.
- Vorkehrungen gegen Schädlinge und Unkraut treffen: Gerade für Beete bietet sich das Einarbeiten von wasserdurchlässigem Unkrautvlies an. Mulch kann daneben auch gut vorbeugend gegen Unkraut genutzt werden. Wer Hochbeete besitzt, sollte zudem an ein Gitter gegen Wühlmäuse denken und auch Schnecken lassen sich mit Schneckenzäunen gut abhalten.
- Nützlinge fördern: Wer zudem dafür sorgen möchte, dass die Natur die Schädlinge in Schach hält, sollte Nützlinge wie Marienkäfer, Igel und Co. anlocken. Dafür eignen sich naturbelassene Gartenbereiche ideal, die zudem wenig Pflege benötigen.
- Pflanzengröße beachten: Schon beim Kauf sollten Sie die Endgröße und -breite der Pflanzen beachten, denn so mancher Baum wird über zehn Meter hoch und bekommt einen enormen Stammdurchmesser. Auch Stauden und Gemüsepflanzen werden als Jungpflanze oft unterschätzt. Wenn es blöd läuft, sind Sie dann das halbe Jahr mit Rückschnitten beschäftigt oder bekommen Ärger mit den Nachbarn. Die Endgröße wird bei Pflanzen aber immer mit angegeben.
- Heimische Pflanzen wählen: Ob Sie es glauben oder nicht – heimische Pflanzen sind meist deutlich robuster und pflegeleichter als ihre tropischen Kollegen. So schön und platzsparend Palme, Olivenbaum und Co. im Garten aussehen, so aufwendig wird es beim Überwintern. Heimische, robuste Pflanzen wären daher ideal und bieten meist auch Insekten Nahrung.
- Rasenpflege: Eine große Rasenfläche scheint erstmal eine gute Idee. Wöchentlich Rasenmähen und schon ist sie perfekt. Das geht vielleicht ein, zwei Jahre gut. Dann breitet sich Unkraut aus oder der Rasen wird fleckig. Denn Rasenpflege beinhaltet auch Düngen, Wässern und Vertikutieren oder Aerifizieren, und das kostet Zeit und Ressourcen. Ein hübsch angelegtes Staudenbeet oder eine Blumenwiese wären manchmal die bessere Option für weniger Arbeit.
- Hochwertiges Werkzeug nutzen: Bei den Pflanzen alleine hört die Planung nicht auf. Wer auf Schnäppchen aus dem Supermarkt setzt anstatt auf altbewährte Garten-Marken oder geerbte Werkzeuge, der wird meist schnell unglücklich. Gerade Gartenwerkzeug sollte robust sein und viele Jahre problemlos überdauern. Trotz gelegentlichem Regen, Erde oder Dreck.
- Bewässerung optimieren: Wer morgens oder abends keine Zeit zum Gießen hat, kann automatische Bewässerungssysteme installieren. Einmal verlegt, haben diese oft einen Regensensor oder können per App gesteuert werden. Das spart Ressourcen und Arbeit.
- Pflegeleichte Hecken: Laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) können beispielsweise Wildbeeren, Wildsträucher und Koniferen den Pflegeaufwand bei Hecken reduzieren und tragen zudem zum Naturschutz bei. Mit Rhizomsperre sei auch Bambus pflegeleicht.
Wer dennoch denkt, Schottergärten seien einfacher, der irrt sich. Denn trotz Unkrautvlies können dort Samen auf Laub- und weggewehten Pflanzenresten keimen und so irgendwann auch die Steinfläche besiedeln. Bestenfalls planen Sie daher den Garten gut, mit den passenden Pflanzen und werden dadurch meist mit mehr Freizeit belohnt.
Auch Upcycling kann übrigens Teil eines pflegeleichten Gartens sein, denn so müssen Sie nichts Neues kaufen. Aus vielen Gefäßen, aber auch aus Autoreifen lassen sich schnell tolle Pflanzgefäße machen*, die auch robust sind.
Wer im Sommer keine Zeit hat, dafür aber im Frühjahr und Herbst, kann auf Blühpflanzen, Bäume und Sträucher setzen. Gartenfans, die gerade im Sommer mehr Zeit draußen verbringen wollen, können dagegen mehr Gemüse und Obst anbauen. Was wann im Garten ansteht, verraten meist Jahreszeitenkalender. Die helfen auch bei der Planung. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.