Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: Deswegen dürfen nicht alle Äste ab
Beim Pflaumenbaum-Rückschnitt müssen Gartenfans bedenken, dass jeder Obstbaum einen stabilen Mittelast braucht. Ohen ihn bleibt die Ernte aus.
Leipzig – Ein Pflaumenbaum braucht regelmäßig einen Rückschnitt, sonst steht es um Ernte und Wachstum eher schlecht. Unerfahrene Gartenfreunde sollten sich jedoch vor diesem Rückschnitt gut informieren, sonst schaden sie dem Baum mehr, als dass sie ihm nutzen. Im Herbst sind zudem nur noch leichte Eingriffe empfehlenswert, sonst ist der Pflaumenbaum vor dem Winter zu geschwächt. Daneben gibt es weitere Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt, die Gartenfans vermeiden müssen.
Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: Das müssen Sie vermeiden
Zum Herbst gehören Pflaumen dazu wie buntes Laub und Kürbisschnitzen. Pflaumen sind überaus gesund, nicht zuletzt aufgrund der in ihnen enthaltenen Polyphenole*. Besonders lecker schmeckt das Steinobst, wenn Gartenfreunde es vom eigenen Pflaumenbaum im Garten sammeln können. Doch bevor sich Gärtnerinnen und Gärtner solch einen Baum anschaffen, sollten sie sich über die Pflegeansprüche im Klaren sein. Denn ein Pflaumenbaum braucht regelmäßige Rückschnitte, um viel Früchte zu tragen und lange gesund zu bleiben.
Je nach Sorte kann ein Pflaumenbaum bis zu acht Meter in die Höhe wachsen. Besonders in den ersten Jahren schießen die Bäume meist schnell nach oben, sobald sie Früchte tragen, verlangsamt sich ihr Wachstum. Der beste Pflanzzeitpunkt für einen Jungbaum ist zwischen Spätsommer und Frühjahr, wenn kein Frost droht. So hat der Pflaumenbaum genügend Zeit, anzuwurzeln und auszutreiben. Wichtig beim Kauf ist zudem, dass nicht alle Sorten selbstbefruchtend sind. Das bedeutet, dass manche Sorten noch einen weiteren Pflaumenbaum in der Nähe brauchen, um überhaupt Früchte zu tragen. Schon in den ersten Jahren ist dann ein regelmäßiger Rückschnitt dringend notwendig. Folgende Fehler sollten Sie dabei vermeiden.
Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: 1. Falscher Rückschnitt-Turnus
Besonders viel Ertrag bringen junge Fruchttriebe. Ältere Äste müssen Gartenfreunde also regelmäßig aussortieren und entfernen. Sie erkennen die alten Äste vor allem daran, dass sie sich gen Boden beugen und weniger Pflaumen tragen. Ein Fruchtholz eines Pflaumenbaums trägt etwa drei bis vier Jahre Pflaumen, bevor es vergreist, daher müssen Gärtnerinnen und Gärtner jedes Jahr ein wenig eingreifen. Es lohnt sich jedoch, nicht jedes Jahr einen Radikalschnitt vorzunehmen, sondern Jahr für Jahr einzelne Äste, die mindestens zwei Jahre als sind, zu entfernen. Das regt die Bildung neuer Fruchttriebe behutsam an.

Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: 2. Falscher Zeitpunkt
Am besten schneiden Gartenfreunde einen Pflaumenbaum direkt nach der Ernte im Juli oder August zurück. Das hat den Vorteil, dass der Baum den Rückschnitt gut verkraftet und noch genügend Zeit hat, die Wunde vor dem ersten Frost zu schützen. Wer bei älteren Pflaumenbäumen lediglich einen leichten Auslichtungsschnitt plant, der kann diesen auch im Spätsommer oder Herbst vornehmen.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: 3. Falsche Schnitttechnik
Bei der Schnitttechnik kommt es darauf an, eine für den Baum möglichst ungefährliche Schnittwunde zu hinterlassen. Bei anderen Bäumen ist es daher wichtig, möglichst wenig des abgeschnittenen Astes übrigzulassen. Bei Pflaumenbäumen hingegen sieht es ganz anders aus. Dabei ist es laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) wichtig, an den Hauptästen immer einen sogenannten „Zapfen“ stehenzulassen. Wichtig dabei ist, dass an diesem Zapfen noch mindestens ein dünner Trieb zurückbleibt, sodass sich die Wunde schließt. Pflaumenbäume vertragen keinen radikalen Rückschnitt, die Zapfentechnik hilft den Bäumen dabei, besser vor Krankheiten geschützt zu sein.
Fehler beim Pflaumenbaum-Rückschnitt: Allgemeine Hinweise
Direkt bei Jungbäumen lohnt sich ein regelmäßiger Rückschnitt, der auch unter dem Namen Erziehungsschnitt läuft. Er unterstützt den Kronenaufbau und sorgt dafür, dass die Äste später leckere Pflaumen tragen. Die Mittelachse ist besonders beim Pflaumenbaum entscheidend. Sie muss dominant bleiben, was Gartenfreunde leicht erreichen, indem Gärtnerinnen und Gärtner Äste aus der Krone entfernen, die mit dem Mitteltrieb in Konkurrenz stehen.
Zudem brauchen sie von Beginn an vier Leitäste. Im Frühjahr kürzen Gartenfans dafür seitliche Leittriebe etwa um ein Drittel ein. So gelangt genügend Tageslicht in das Innerere des Baumes und die Früchte entwickeln sich besser. Der Hochsommer bietet sich dann an, die Leitäste umzuleiten. Das bedeutet, dass Gartefans die Leitäste vor einem zur Seite wachsenden Trieb abkappen. Im sich dann anschließenden Frühjahr suchen sich Gärtnerinnen und Gärtner etwa sieben Seitentriebe pro Leitast aus und lassen sie zu einer schönen, prächtigen Krone heranwachsen. Sogenannte Aufsitzer, also Äste, die senkrecht nach oben wachsen, müssen laut MDR auf den nach außen wachsenden Trieb abgeleitet werden. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.