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Pfirsichbaum schneiden: Deswegen müssen Sie die unterschiedlichen Triebe kennen

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Von: Anna Katharina Küsters

Ein Pfirsichbaum braucht ein Mal im Jahr einen Rückschnitt. Am besten nach der Blütezeit, denn bei den Trieben gibt es erhebliche Unterschiede. Nicht alle müssen ab.

Veitshöchheim – Ein Pfirsichbaum im Garten bringt bei richtiger Pflege nicht nur wunderschöne Blüten im Frühjahr zum Vorschein, sondern auch leckere, süße Früchte im Sommer. Pfirsichbäume vertragen jedoch kalte Temperaturen nicht so gut und sollten daher im Garten in einer sehr geschützten und sonnenreichen Ecke wachsen. Der jährliche Rückschnitt ist ebenfalls Pflicht, denn sonst fällt die Ernte der Pfirsiche bald mager aus.

Pfirsichbaum schneiden: Deswegen sollten Sie das nach der Blüte machen

Der Pfirsichbaum (Prunus persica) zählt zur Familie der Rosengewächse. Die ersten Pfirsichbäume stammen aus China, wo sie bereits 6000 Jahre v. Chr. als Delikatesse galten. Dort gilt er bis heute als Symbol der Untersterblichkeit. Über Persien gelang er schließlich nach Griechenland und über die Römer nach Europa.

Der Baum kann unter guten Bedingungen eine Höhe von bis zu acht Metern erreichen. Bäume, die im Garten wachsen, lassen sich jedoch mit dem richtigen Schnitt und der richtigen Sortenwahl in ihrer Größe begrenzen. In Deutschland blüht der Pfirsichbaum meistens im April. Dann schmücken seine Äste zahlreiche rosafarbene und weiße Blüten. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) empfiehlt für eine Pflanzung im Garten folgende Sorten:

Diese Sorten seien weniger anfällig für die Kräuselkrankheit, die besonders Pfirsich-, Nektarinen- und Mandelbäume befällt.

Pfirsichbaum schneiden: Die vier Triebtypen des Pfirsichbaums

Ein regelmäßiger Rückschnitt bringt zwei Vorteile. Zum einen trägt der Baum wieder zahlreiche Früchte im Sommer, zum anderen vergreist die Baumkrone so über die Jahre nicht. Besonders erfolgreich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Erziehung des Baumes zur Spindel durchgesetzt. Das bedeutet, dass der Pfirsichbaum im Laufe der Jahre einen Hauptstamm entwickelt, von dem rechts und links Nebenäste abgehen. Bevor Gärtnerinnen und Gärtner nun aber zur Amboss- oder Bypass-Gartenschere greifen, die beim Obstbaumschnitt möglichst sauber und scharf sein sollten*, müssen sie sich die unterschiedlichen Triebtypen des Pfirsichbaums anschauen. Denn Gartenfreunde sollten nicht jeden Trieb einfach abschneiden. Laut der LWG gibt es folgende Triebtypen:

Nicht immer ist direkt zu erkennen, um welchen Triebtypen es sich handelt. Daher ist auch ein Rückschnitt nach der Blüte oder während der Blüte sinnvoll, denn dann lassen sich Fruchtknospen von Blattknospen leichter unterscheiden.

Pfirsichbaum schneiden: Rückschnitt je nach Pflanzdatum

Haben Gärtnerinnen und Gärtner in diesem Frühjahr den Pfirsichbaum frisch ins Beet gesetzt, gelten für den Rückschnitt etwas andere Regeln, als wenn der Baum bereits lange im Garten wächst. Im Pflanzjahr kürzen Gartenfreunde den Haupttrieb in der Mitte um etwa ein Drittel seiner Länge. Alle einjährigen Seitentriebe büßen beim Rückschnitt so viel Länge ein, dass nur noch fünf bis zehn Zentimeter stehen bleiben. Das letzte Auge am Trieb sollte dabei nach außen weisen. Wachsen Konkurrenztriebe in der Nähe, sollten Pflanzenfans sie komplett entfernen.

Nach einem Jahr sollten Gartenfreunde komplett wachsende Triebe nicht mehr abschneiden. Sollten jedoch neue Triebe auf der Oberseite eines bestehenden Triebes wachsen, müssen Gärtnerinnen und Gärtner sie entfernen. Das hilft auch, Seitentriebe weiter nach außen wachsen zu lassen und nicht nach oben. Pflanzenfans sollten beim Entfernen der Triebe aber immer auf den Triebtypen achten, damit sie nicht wertvolle Fruchtgrundlagen zerstören. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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