Neemöl herstellen: Aus diesen Gründen ist das Mittel im Garten so beliebt
Neemöl ist vor allem als Schädlingsbekämpfungsmittel bekannt. Das Öl gewinnen Hersteller aus den Blüten des Neembaums, der bis zu 200 Jahre alt werden kann.
Hamburg – Schädlinge sind besonders bei Zimmerpflanzen ein häufiges Problem. In der Blumenerde verstecken sich meist schon die Larven von Trauermücken, Spinnmilben oder Blattläusen und entwickeln sich dann bei Zimmertemperatur hervorragend und in unansehnlichen Mengen. Das schadet nicht nur der Zimmerpflanze, sondern schränkt auch die Wohnqualität ein. Neemöl ist daher ein beliebtes Mittel, wenn es um die Bekämpfung dieser Schädlingsplage geht. Seine Herstellung geschieht auf drei Wegen.
Neemöl herstellen: Folgende Methoden entlocken den Blüten das wertvolle Mittel
Neemöl trägt auch den Namen Niemöl und ist besonders beim ökologischen Gärtnern beliebt. Denn das Öl aus den Blüten des Niembaums bekämpft laut Norddeutschem Rundfunk (NDR) viele Schädlinge wie zum Beispiel:
- Käfer
- Raupen
- Läuse
- Spinnmilben
- Pilzkrankheiten wie Mehltau
Und das auf natürliche Art und Weise. In Neemöl stecken keine extra hinzugefügten, chemischen Substanzen, weswegen es beim Biogärtnern hoch im Kurs steht. Zudem sind Bienen und andere Insekten sowie Haustiere nicht von der Wirkung des Neemöls betroffen, was es als Bekämpfungsmittel noch mal interessanter macht. Geben Gärtnerinnen und Gärtner das Mittel auf die Blätter, geht es Schädlingen an den Kragen. Mischen sie es ins Gießwasser, stärkt das die Wurzeln der Pflanzen. Das gilt sowohl für Zimmerpflanzen als auch für Pflanzen im Garten, beiden Parteien profitieren bei Schädlingsbefall vom Neemöl*.
Neemöl selbst machen: So pflanzen Sie den Neemölbaum
Der Neembaum kommt ursprünglich aus Ostindien und bevorzugt warme Temperaturen. Er gehört zur Familie der Mahagoniegewächse und bevor Gärtnerinnen und Gärtner ihn in ihren Garten pflanzen, muss klar sein, dass er viel Platz in Anspruch nimmt. Der Baum erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern und hat eine breite Krone. Für kleine Gärten oder Balkone ist der Neembaum also nicht geeignet. Zudem erreicht er ein Alter von bis zu 200 Jahren, auch das ist vor der Pflanzung zu beachten.
Der Boden sollte sandig sein und einen pH-Wert zwischen sechs und sieben haben. Seine Blütezeit liegt in warmen Ländern zwischen Januar und April. Heiße Trockenperioden übersteht der immergrüne Baum sehr gut, bei zu starken Kälteeinbrüchen lässt er jedoch schnell schon mal als Schutz seine Blätter fallen. Grundsätzlich wächst der Baum also in südlichen Ländern besser als hierzulande. Eine Ölgewinnung aus dem selbst gezogenen Baum ist also eher unwahrscheinlich.
Neemöl selbst machen: So gewinnen Sie das Öl
In der Herstellung konzentrieren sich die Hersteller auf drei Methoden, das Öl aus den Blüten zu gewinnen. Dazu zählen:
- 1. Kaltpressung: Hersteller fokussieren sich dabei auf die Kaltpressung der Fruchtkerne. Im Handel hat dieses Öl die höchste Qualität und beinhaltet keine anderen Rückstände aus der Pflanze.
- 2. Hexan und Alkohol: Mithilfe von Hexan und Alkohol lösen sich Öl und andere Inhaltsstoffe aus den Kernen.
- 3. Wasserextraktion: Die preiswerteste Variante der Neemöl-Gewinnung. Dabei mahlen Hersteller die Kerne und legen sie dann in Wasser ein, bis das Öl den Kernen entweicht.
Neben den Kernen lassen sich aber auch die Blätter, Wurzeln und das Holz des Baumes sowie die Früchte weiterverwerten. Aus den Blättern lässt sich ein heilender Sud aufkochen, der jedoch richtig dosiert sein muss, sonst wirkt er auf den Körper giftig. Die Frucht lässt sich häufig essen, aus dem Holz des Baumes entstehen wertvolle Möbel.
In Europa kommt Neemöl hauptsächlich als Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz. Wichtig dabei ist, dass Gartenfreunde auf die Dosierung achten. Meist reichen nur ein paar Milliliter pro Liter Wasser, um den Schädlingen an den Kragen zu gehen. Die Pflanzen vertragen das verdünnte Öl am besten morgens als Sprühdosis auf ihren Blättern. Bei Regen macht ein Einsprühen wenig Sinn, da das Wasser die Tinktur wieder wegwischt. Wer seine Pflanzen vorsorglich etwas Gutes tun möchte, mischt Neemöl ins Gießwasser. Das stärkt die Wurzeln. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.