Richtig mulchen: Deswegen dürfen Sie es nicht zu früh tun
Mulchen will gelernt sein, denn wer zu früh oder zu spät mulcht, der schadet seinen Pflanzen. Besonders im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt entscheidend.
Hamburg – Im Frühjahr stehen jede Menge Gartenarbeiten an, die die Pflanzen auf einen heißen und sonnenreichen Sommer vorbereiten. Rasenpflege und Beetpflege stehen dabei ganz weit vorne. Neben einer erneuten Düngung und einem Rückschnitt müssen Gärtnerinnen und Gärtner viele Pflanzen zudem mulchen. Folgende drei Fehler dürfen sie dabei auf keinen Fall machen.
Richtig mulchen: Drei Fehler, die Sie vermeiden müssen
Gartenfreunde, die ihr erstes Gemüsebeet bestellt haben oder neue Blumenbeete angelegt haben, werden bereits nach den ersten warmen Tagen im Frühjahr mit Früchten und Blüten beschenkt. Damit die Blütenpracht auch möglichst lange hält, sind bestimmte Pflegearbeiten besonders in den ersten warmen Monaten des Jahres notwendig. So zum Beispiel das richtige Mulchen. Dabei unterlaufen Anfängerinnen und Anfängern aber schon mal unnötige Fehler, die den Pflanzen schaden. Daher sollten Gartenfreunde versuchen, die drei folgenden Fehler zu vermeiden.

Richtig mulchen: 1. Den falschen Zeitpunkt wählen
Der richtige Zeitpunkt ist besonders bei Beerensträuchern und Obstbäumen entscheidend. Denn im Frühjahr sinken die Temperaturen nachts häufig noch unter den Gefrierpunkt, sogar Mitte Mai ist das noch möglich. Pflanzen, deren Blüten tagsüber die warme Sonne schon genossen haben und erblühen, haben dann zu kämpfen. Daher empfiehlt es sich beispielsweise bei Erdbeer-, Blaubeer- oder Brombeersträuchern, aber auch bei beispielsweise Pfirsichbäumen bis nach der Blüte mit dem Mulchen zu warten. Der Grund ist einfach: Die Wärme, die vom Boden und Wurzelbereich der Pflanzen nach oben steigt, schützt die frischen Blüten vor allzu großen Frostschäden. Ist dieser Bereich jedoch schon gemulcht, kann keine Bodenwärme mehr austreten und die Blüten erfrieren mit großer Sicherheit.
Richtig mulchen: 2. Das falsche Mulch-Material gewählt
Es gibt verschiedene Möglichkeiten beim Mulch-Material. Je nach Pflanze müssen Gartenfreunde aufpassen, denn die falsche Zusammensetzung schadet einigen Pflanzen. Gärtnerinnen und Gärtner können sich beim Mulch-Material an folgende Liste halten:
- Rindenmulch: eignet sich für Halbschatten- und Schattenstauden sowie für Farne und Schattengräser, nicht für Gemüsebeete geeignet
- Holzhäcksel: nicht für Gemüsebeete geeignet
- Miscanthushäcksel: eignet sich für alle Pflanzen und als Wegebelag
- Rasenrückschnitt: für jede Pflanze geeignet
- Stroh: eignet sich gut für das Mulchen von Beerensträuchern, unter Pflanzen wie Zuckermais, Gurken, Zucchini und Tomaten
- Pinienrinde: für jede Pflanze geeignet
Aufpassen müssen Gartenfreunde auch, wenn sie Rindenmulch verteilen. Denn fügen sie dem Rindenmulch keine Hornspäne zu, kann es schnell zu einer Stickstoff-Unterversorgung im Boden kommen. Denn entwickelt sich aus Rindenmulch Humus, verbrauchen die dafür verantwortlichen Bakterien große Mengen von dem im Boden vorkommenden Stickstoff.
Richtig mulchen: 3. Rasenrückschnitt zu dick aufgebraucht
Auch wenn es wahrscheinlich gut gemeint ist: Wer Rasenrückschnitt auf dem Beet verteilt, sollte laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) sparsam sein und die Erde nicht zentimeterdick mit Grasschnipseln überziehen. Ein Richtwert sind etwa zwei Zentimeter Dicke maximal. Besonders gut wirkt der Rasenrückschnitt als Mulchschicht, wenn er vorher die Möglichkeit hatte, etwas anzutrocknen. Auch beim Mulchen mit Rasenrückschnitt lohnt sich eine Beigabe von Hornspänen, um den richtigen Stickstoffgehalt im Boden zu gewährleisten.