Besser kein Kompost: Pflanzen, die den Dünger nicht vertragen
Kompost gilt bei vielen Gärtnerinnen und Gärtnern als bester Pflanzendünger. Doch manche vertragen das nährstoffreiche Gemisch nicht.
München – Dünger braucht jede Pflanze im Laufe ihres Lebens, ob sie im Garten wächst oder im Kübel auf dem Balkon. Doch bei der Düngergabe sind viele Pflanzen empfindlich und auch der Alleskönner Kompost ist manchen Exemplaren zu viel. Denn er liefert zwar eine Menge Nährstoffe, einigen Blumen passt jedoch die Zusammensetzung nicht.
Kompost, nein danke: Diese Pflanzen vertragen den Dünger nicht
Die richtige Dünger-Wahl zu treffen, ist für viele Gärtnerinnen und Gärtner gar nicht so einfach. Neben mineralischem Dünger, verschiedenen organischen Düngern und rein veganen Düngern bekommt selbst hergestellter Kompost in den meisten Fällen eine sehr gute Bewertung. Denn Gartenfreunde müssen für Kompost keinen Dünger mehr kaufen, sondern können auf das natürliche Material aus ihrem eigenen Garten zurückgreifen. Das spart nicht nur Kosten, sondern trägt auch zum natürlichen Kreislauf bei, ähnlich wie das Mulchmähen. Doch so oft Expertinnen und Experten Kompost auch bejubeln, müssen Gartenfreunde bei manchen Pflanzen damit etwas vorsichtig sein. Denn die hohe Konzentration an Nährstoffen verträgt nicht jede Pflanze im Garten.
In der Regel enthält Kompost die folgenden, klassischen Dünger-Komponenten:
- Stickstoff
- Phosphor
- Kalium
- Kalk
Das Problem am Kompost als Dünger sind neben dem stark vertretenen Kalk auch der hohe Salzgehalt. Kalk ist auf Dauer für den Abbau von Humus in der Erde verantwortlich und kann das Substrat über längere Zeit hin auslaugen. Salz verträgt ebenfalls nicht jede Pflanze gut, denn ist zu viel von ihm vorhanden, verhindert es die Photosynthese bei Pflanzen und wirkt so wie ein Gift für die Blumen.
Kompost, nein danke: So entscheidend ist der pH-Wert
Ein wichtiger Ankerpunkt ist der pH-Wert im Boden. Pflanzen, die einen niedrigen pH-Wert in der Erde benötigen, vertragen in der Regel selten eine Kompost-Düngergabe. Denn der pH-Wert steigt, sobald Salz- und Kalk-Gehalt im Boden steigen. Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel:
- Rhododendron
- Lavendel
- Heidelbeeren
- Erdbeeren
- Sommerheide
- Hornveilchen
- Primeln
Rhododendron ist das bekannteste Beispiel für eine Pflanze, die keinen Kompost verträgt. Das Gewächs braucht eine möglichst gleichmäßig feuchte Erde. Je mehr Humus im Boden vorhanden ist, desto besser speichert diese das Wasser. Geben Gärtnerinnen und Gärtner jedoch Kompost darauf, sinkt der Humusgehalt aufgrund des Kalkes. Auf Dauer geht der Rhododendron so ein.
Auch Heidelbeeren sind empfindliche Gesellen, wenn es um Kompost geht. Die zu den Moorbeetpflanzen zählende Pflanze braucht ebenfalls einen recht geringen pH-Wert der Erde, in der sie steht. Die richtige Wassermenge spielt bei Blaubeeren ebenfalls eine Rolle, denn die durstigen Pflanzen brauchen eine feuchte Umgebung.
Kompost, nein danke: So düngen Sie besser
Alternativen gibt es natürlich aber auch für diese Pflanzen. Denn nicht zu düngen, ist auch keine Lösung. Gärtnerinnen und Gärtner können beispielsweise statt zu Kompost zu reinem Laubkompost aus Herbstlaub greifen oder sich für Hornspäne und Hornmehl entscheiden. Hornspäne arbeiten Gartenfreunde bei der Pflanzung mit in die oberste Erdschicht, sodass die Pflanzen einen Stickstoff-Vorrat haben. Wer den durstigen Pflanzen zudem einen guten Schutz bieten will, mulcht mit Nadelholzmulch oder Nadelstreu. Bei Rhododendron sollten Pflanzenfans im Frühjahr eine etwa drei bis fünf Zentimeter dicke Schicht Mulch am Boden aufbringen. So verdunstet im Sommer weniger Wasser und die Pflanze bleibt intakt.