1. 24garten
  2. Mein Garten
  3. Gärtnern

Kompostieren für Anfänger: Was darf rein und wie Sie sich Ihren eigenen Kompost bauen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jasmin Farah

Was für uns lediglich lästiger Küchen- und Gartenabfall ist, ist für die Pflanzen im Beet nährstoffreicher Boden. Das müssen Sie beachten, wenn Sie selbst einen Kompost bauen wollen.

München Kartoffelschalen, Gemüseschnipsel und Kaffeesatz: Beim täglichen Kochen und Zubereiten fallen im Haushalt viele Bioabfälle an. Was für die einen lästig ist, ist für andere in Zeiten von Umweltschutz ein Segen. Schließlich gibt es nichts Nachhaltigeres, als Bioabfälle wiederzuverwenden – und zwar im eigenen Garten. 

Kompost bauen als Pflanzendünger: Das darf rein – und was nicht

Küchen-, aber auch Gartenabfälle wie welkes Laub sind für den Boden in Beet & Co. wertvoller Dünger, vollgepackt mit Nährstoffen. Dieser wird auch als Kompost oder das „Gold des Gärtners“ bezeichnet. 

Der Vorgang der Kompostierung und Rückführung der organischen Stoffe ist schon seit tausenden Jahren bekannt. In Europa beschrieb bereits Homer als einer der Ersten in der Odyssee den Stallmist als Dünger, der berühmte griechische Philosoph Aristoteles (62, † 322 v. Chr.) verfasste 350 v. Chr. die sogenannte Humustheorie, in der er beschreibt, wie sich Pflanzen vom Humus ernähren.

Der Begriff Kompost stammt ursprünglich vom lateinischen „Componere“ und bedeutet übersetzt „Zusammensetzen“. Kompost können Sie entweder selbst bauen oder im Fachhandel sowie im Baumarkt wie Obi kaufen. Doch was genau gehört in einen Komposthaufen? 

Das darf rein: 

Stellen Sie allerdings sicher, dass die Reste gut zerkleinert und/oder gehäckselt sind. Manche können Sie auch zwischen feuchte Materialien wie Rasenschnitt oder Fallobst packen, wie Gartenexperte Fleischer aus Grünkraut gegenüber dem SWR verrät.

Speiseabfälle von Fleisch, Fisch & Co. sollten Sie besser nicht auf den Kompost werfen. Schließlich können diese Nagetiere anlocken. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Unkraut wie Giersch oder Distel nicht in Ihrem Komposthaufen landen, sonst macht es sich rasend schnell breit.

Das darf ebenfalls nicht rein:

Wer gerne im Garten grillt und glaubt, die übrig gebliebene Asche ebenfalls in den Komposter werfen zu können, der irrt. Holzasche in großen Mengen kann den Kompostierungsvorgang sogar behindern, erklärt der Experte weiter. 

Das passiert beim Kompostieren – und wie Sie es beschleunigen können

Doch was passiert dabei eigentlich? Kompost entwickelt sich aus der Schichtung der verschiedenen Gartenabfälle. Mikroorganismen zersetzen die Abfälle und bilden mit der Zeit nährstoffreiche Humuserde. In der Regel dauert dieser Prozess etwa sechs Monate, bis der sogenannte „Frischkompost“ geerntet werden kann.

Die meisten Bestandteile sind dann gut zersetzt und der dunkle Humus riecht nach Waldboden. Um das Kompostieren zu beschleunigen, können Sie Pflanzen wie Baldrian, Brennnesseln, Farnwedel oder Beinwell mit Wasser ansetzen, um es gären zu lassen.

Anschließend vermischen Sie die Pflanzenmischung im Verhältnis 1:10 mit Wasser, fügen die Lösung dem Kompost bei und beschleunigen so den Zersetzungsprozess. Ist Ihnen das zu kompliziert, haben Sie auch die Möglichkeit, auf andere Weise einen Kompostbeschleuniger herzustellen. Sie benötigen dazu:

Geben Sie die Hefe in das Wasser und lassen Sie die Mischung in einem Eimer zehn Minuten lang aufquellen. Dann fügen Sie den Zucker hinzu und rühren die Mischung um, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.

Abschließend verteilen Sie den selbst gemachten Kompostbeschleuniger mit einer Gießkanne über Ihren Komposthaufen. Alternative können Sie Schnellkomposter auch im Fachhandel erwerben. Dabei handelt es sich um gebrauchsfertiges Streumittel für den Kompost.

Kompost selbst bauen – oder doch lieber kaufen?

Anschließend können Sie ihn als kostengünstigen Biodünger für Beet- und Gartenpflanzen einsetzen. Darüber hinaus verbessert der Kompost die Struktur des Bodens. Schwere Böden werden aufgelockert und dadurch durchlüftet. Bei leichteren Böden wird das Wasserhaltevermögen verbessert. Der Boden kann besser Nährstoffe halten und wird schließlich fruchtbarer.

Auch interessant