Kompost auf dem Balkon: So wird er richtig angelegt
Ein Kompost lässt sich auch ohne Garten anlegen, solange ein Balkon vorhanden ist. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit es nicht mit bestialischem Gestank endet.
München – Kompost hat einige Vorteile: Er dient als Resteverwertung für Küchenabfälle und zugleich liefert er den besten Dünger für die Pflanzen. Was aber, wenn kein Garten vorhanden ist? Kein Problem, auch auf dem Balkon kann kompostiert werden, wenn man es richtig anstellt.
Kompost auf dem Balkon: Das sollten Sie dabei beachten
Ein eigener Kompost versorgt Pflanzenfans immer mit frischem Dünger. Da wir wissen, was drin ist, kann dieser auch guten Gewissens verwendet werden und zugleich finden Gartenabfälle und Essensreste eine neue Bestimmung. Was aber, wenn kein Garten vorhanden ist? Auch auf dem Balkon ist Kompostieren möglich. Das macht weniger Arbeit als etwa eine Wurmkiste und ist deutlich größer als ein Bokashi-Eimer, bei dem einige Wochen gewartet werden muss.
Der eigene Kompost darf immer aufgefüllt werden, so landen die wenigsten Bio-Abfälle tatsächlich im Müll. Recycling für einen guten Zweck sozusagen. Bekanntermaßen stinkt falsch aufgesetzter Kompost aber bestialisch, daher sollten Sie es von Anfang an richtig angehen, um es sich nicht mit dem Nachbarn zu verscherzen.
Kompost auf dem Balkon: So wird er aufgesetzt und das brauchen Sie
Zuerst sollten die nötigen Materialien vorhanden sein.
Für einen Kompost auf dem Balkon wird benötigt:
- Ein passender Behälter und Platz: 75 Liter sind optimal. Dafür eignen sich entweder im Handel erhältlich Behälter oder auch Regentonnen mit Deckel.
- Eine Auffangschale für die Flüssigkeit: Die Schale muss größer als das Gefäß sein, denn hier hinein fließt anfallende Flüssigkeit.
- Etwas fertiger Kompost sowie Zweige, Blätter oder anderes Schnittgut wie Reste vom Weihnachtsbaum.
- Kanthölzer, Ziegelsteine oder anderes: Diese dienen als Abstandhalter zwischen Kompostbehälter und Schale.
Handschuhe sind ebenfalls empfehlenswert.
Und so stellen Sie den Kompost auf dem Balkon auf:
- Standort: Der sollte warm und sonnig sein.
- Aufbau: Entweder wird der fertige Behälter nach Anleitung aufgestellt oder bei selbst gebauten Konstruktionen steht der Behälter auf den Hölzern oder Ziegeln. Darunter kommt die Auffangschale. Die Puffer zwischen Schale und Kompost sorgen für Luftzirkulation, ohne die würde es nicht wirklich funktionieren.
- Bei Regentonnen: Hier sind Löcher im Boden nötig, damit Flüssigkeit abfließen kann. Auch am unteren Rand können Pflanzenfans Löcher bohren.
- Aufsetzen: Zuerst kommt eine Schicht Pappe auf den Boden der Tonne. Für gute Luftzirkulation sorgen grobe Äste und eine Schicht Zweige darüber, ebenso darf Laub mit hinein.
- Befüllen: Nun dürfen auch Küchenabfälle mit hinein. Geeignet sind Bananenschalen, Kartoffelschalen, viele Gartenabfälle, Kaffeesatz oder Teebeutel, altes Brot sowie Reste von Gemüse und Obst und Eierschalen. Auch Blumenreste von der Dekoration dürfen mit rein. Schneiden Sie alles klein, bevor es eingefüllt wird, das beschleunigt den Verrottungs-Prozess.
- Die richtige Feuchtigkeit: Zu nass darf der Kompost nicht sein, ebensowenig zu trocken. Mischen Sie trockene und feuchte Bestandteile gleichmäßig, 20 bis etwa 40 Prozent trockene Abfälle sind in Ordnung. Zur Not kann der Kompost mit Reisig oder Pappe getrocknet werden. Die Pappe entnehmen Sie nach einigen Tagen wieder. Auch Gesteinsmehl trocknet etwas ab. Für das gegenteilige Problem eigner sich Brennnesseljauche gut.
- Fertiger Kompost beschleunigt den Prozess.
- Ungeeignet sind: Blumendünger, Öle, Zitrusfrüchte, Karton und Zeitungen, Watte, Kerzen, Zigaretten, Tierkot, Leder, Windeln sowie Glas. Gekochtes darf auch nicht hinein, ebenso verboten sind Fleisch und Backwaren.
- Der Deckel sollte unbedingt mit Steinen beschwert werden.
Der Inhalt wird immer wieder zusammensacken, sodass in die Tonne einiges passt. Umheben fördert die Kompostierung, nach etwa drei Monaten sollte das erstmals gemacht werden.
Wichtig: Stopfen Sie nicht alles hinein, lockere Schichten sorgen für gute Verrottung, und Luftzirkulation ist wichtig. Zu dichter Kompost fängt zu stinken an. Ebenso wie beim Bokashi-Eimer kann die Flüssigkeit aus der Auffangschale als Dünger genutzt werden, im Verhältnis 1:10 verdünnen.