Kartoffelturm: So wenig Platz braucht es, um die Knolle anzubauen
Ein Kartoffelturm eignet sich wunderbar, um erfolgreich viele Kartoffeln anzubauen. Auch für den Balkon eignet sich eine kleinere Variante gut.
Bonn – Nicht immer haben Pflanzenfans das Privileg, einen großen Garten zu besitzen oder viel Zeit zu haben, sich um die Schädlingsbekämpfung zu kümmern. Der Wunsch, eigene Kartoffeln zu kultivieren, muss aber deswegen nicht im Sande verlaufen. Denn mithilfe eines Kartoffelturms lässt sich auch auf wenig Platz eine große Kartoffel-Ernte einfahren. Dafür müssen Gärtnerinnen und Gärtner nur ein Mal in das richtige Material für einen Kartoffelturm investieren.
Kartoffelturm: So bauen Sie die Knolle auch auf wenig Platz an
Kartoffeln sind schon seit Jahrhunderten eines der Grundnahrungsmittel der Menschheit hierzulande. Die in den Kartoffeln enthaltene Stärke ist ein Kohlenhydrat, welches den Körper lange satt hält und es leichter macht, abzunehmen*. Für den Menschen ist die Kartoffel allerdings nur in gegartem Zustand genießbar, roh verzehrt sorgt sie für Beschwerden wie Durchfall und Magenschmerzen. Richtig zubereitet, liefern Kartoffeln dem Körper jedoch eine große Menge wichtiger Nährstoffe. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) sind das zum Beispiel:
- Eiweiß
- Kalium
- B-Vitamine
- C-Vitamine
- sekundäre Pflanzenstoffe
Grund genug also, Kartoffeln regelmäßig auf den Speiseplan zu schreiben.
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Kartoffelturm: Diese Vorteile bringt er
Möchten Gärtnerinnen und Gärtner die Knollen selbst anpflanzen, hilft in vielen Fällen ein sogenannter Kartoffelturm. Denn im Beet müssen die Pflanzen konsequent vor Schädlingen wie Schnecken und Wühlmäusen geschützt sein, sonst fällt die Ernte mickrig aus. Im Kartoffelturm wachsen die Knollen jedoch gut geschützt heran und nehmen dabei zugleich wenig Platz weg. So eignet sich ein Kartoffelturm auch als Anbaumöglichkeit auf einem Balkon oder einer kleinen Terrasse.
Laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ist es mit einem Kartoffelturm sogar möglich, eine recht große Menge Knollen heranzuziehen. So erhalten Gartenfreunde aus einer gut angepflanzten Kartoffelpflanze bis zu 20 Knollen zum Essen. Dafür sollte der Kartoffelturm jedoch an einem sonnigen Standort stehen und es muss die Möglichkeit geben, dass Regen- oder Gießwasser von oben weiter unten im Turm abfließen kann und sich nicht staut.
Kartoffelturm: So bauen Sie ihn zusammen
Planen Gartenfreunde mit späten Kartoffelsorten, so ist der Bau eines Kartoffelturms in der Regel bis Mitte Juli noch möglich. Folgendes Material brauchen Gärtnerinnen und Gärtner für einen Kartoffelturm laut dem MDR:
- Pflanzkartoffeln
- Kabelbinder
- eine Estrichmatte (Größe: 1,5 Meter mal 2 Meter)
- Maschendrahtzaun
- Stroh
- 2 bis 3 Schubkarren Komposterde
- Bodenhaken
- Bambusmatte
- Wäscheklammern
Haben Gärtnerinnen und Gärtner alles beisammen, geht es an die Arbeit. So bauen sie einen Kartoffelturm selbst:
- 1. Estrichmatte zylinderförmig zusammendrehen und mit Kabelbinder die beiden Enden zusammenbinden. Dann den Turm an seine endgültige Stelle platzieren und mit Bodenhaken in der Erde befestigen. Auf den Boden eine Schicht Maschendrahtzaun legen, damit Wühlmäuse sich nicht von unten durchfressen.
- 2. Dann etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch Stroh in den Zylinder füllen. Auch alte Zeitung oder Pappe kann stattdessen zum Einsatz kommen.
- 3. Die Strohschicht mit Steinen beschweren.
- 4. Erste Erdschicht in Höhe von etwa 15 Zentimetern einfüllen. Zudem vier Kartoffeln an den Rand des Zylinders platzieren und zwischen den einzelnen Kartoffeln einen Abstand von 25 Zentimetern lassen. Von außen mit Wäscheklammern markieren, wo sich die Kartoffeln befinden. Dann können die Pflanzkartoffeln bei der nächsten Erdschicht versetzt zu den unterliegenden gelegt werden.
- 5. Nun folgt wieder eine Schicht Stroh, abwechselnd mit Erde. Auf die oberste Schicht Erde die Kartoffeln nicht an den Rand, sondern in die Mitte legen. Mehr als drei Kartoffeln sollten es in der Mitte aber nicht sein.
- 6. Am Ende noch mal eine doppelte Schicht Stroh in den Zylinder geben.
- 7. Den Zylinder mit einer Bambusmatte umwickeln und den überstehenden Rand der Matte abschneiden.
- 8. Dann folgt das Gießen. 30 bis 40 Liter sind empfehlenswert, danach ein Mal pro Woche zur Gießkanne greifen.
Für die Ernte der Kartoffeln tragen Gärtnerinnen und Gärtner den Turm Schicht für Schicht wieder ab. So erwischen sie jede Kartoffel und der Turm kann danach nochmals zur Kultivierung genutzt werden. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.