Hortensien vermehren: Diese Möglichkeiten funktionieren auf jeden Fall
Hortensien lassen sich mit ein paar Tricks leicht vermehren. Auch ungeduldige Gartenfans kommen dabei auf ihre Kosten.
Hamburg – Es muss nicht immer kompliziert und schwierig sein, denn Gärtnerinnen und Gärtner, die auf ein paar Dinge achten, freuen sich schon bald über herrlich blühende Hortensien. Die Pflanze benötigt viel Wasser, ist ansonsten aber die perfekte Kübelpflanze. Auch im Beet machen sich die Hortensien gut, denn sie blühen bis in den September hinein und verlangen wenig Pflege. Gartenfreunde, die ihren Hortensien-Bestand noch etwas aufstocken wollen, sollten das bis Ende Juli machen.
Hortensien vermehren: So machen Sie aus einer Pflanze ganz viele
Besonders bekannt und wohl am meisten verbreitet sind die sogenannten Bauernhortensien, auch unter dem Namen Gartenhortensie bekannt. Sie gehört zur Familie der Hortensiengewächse und ihre Wildform stammt aus Japan. Schätzungen zufolge kam die Hortensie im 18. Jahrhundert über Handelsrouten nach Europa und verbreitete sich hier als Zierpflanze. Der botanische Name der Gartenhortensie lautet Hydrangea macrophylla und gibt schon einen Hinweis auf den hohen Wasserbedarf der Pflanze. Im Sommer ist es selbst bei Hortensien im Beet teils nötig, die Pflanzen morgens und abends zu gießen. Grund dafür sind laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) die großen Blätter der Hortensie, über die die Pflanze sehr viel Wasser verdunstet.
Hortensien vermehren: Diese Methoden gibt es
Um sich nun im Sommer neue Hortensien heranzuziehen, sind die Monate Juni und Juli perfekt. Die einfachste Methode, Hortensien zu vermehren, ist über Stecklinge. Daneben gibt es aber noch weiter Möglichkeiten:
- mit Absenkern
- durch Teilung
- mit Ablegern
- im Wasser
Blicken wir zuerst auf die Vermehrung über Stecklinge. Dafür suchen sich Gartenfans etwa zehn Zentimeter lange Stecklinge an einer Hortensie aus und schneiden diese mit einem sauberen, scharfen Messer ab. Die Stecklinge sollten keine Knospen tragen und eine kräftige, grüne Farbe haben. Dann schneiden Gärtnerinnen und Gärtner alle Blätter bis auf ein Blattpaar an diesem Steckling ab und zerteilen es in der Mitte. So bleiben zwei halbe Blätter übrig und die Hortensie verdunstet weniger Wasser.
Nun kommen die Stecklinge in vorbereitete Anzuchtschalen und innerhalb von zwei Wochen sollten sich die ersten Wurzeln bilden. Die Stecklinge müssen dabei jedoch an einem warmen, schattigen Ort stehen. Haben sich die ersten Blätter gebildet, ist es Zeit für einen Umzug in den ersten eignen Topf. Die Jungpflanzen verbringen den Winter dann am besten im Gewächshaus, wo sie geschützt vor Kälte, Schnee und Starkregen bis zum nächsten Frühjahr heranwachsen. In der nächsten Gartensaison dürfen die Hortensien dann ins Beet oder in einen größeren Topf auf den Balkon und die Terrasse.
Die Blüten der Hortensien erblühen übrigens nur dann blau, wenn der Boden sauer genug ist*. Das erreichen Gartenfans am besten durch speziellen Dünger und die richtige Erde.
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Hortensien vermehren: Absenker und Ableger
Neben den Stecklingen gibt es aber noch weitere Methoden, Hortensien zu vermehren. So zum Beispiel mithilfe von Absenkern. Das funktioniert folgendermaßen:
- 1. Im Sommer suchen sich Gärtnerinnen und Gärtner einen flexiblen Trieb, den sie mit einem Teil auf die Erde biegen, ohne ihn zu brechen. Die Spitze des Triebes muss jedoch weiterhin gen Himmel zeigen.
- 2. An der Stelle, an der der Trieb die Erde berührt, buddeln Gartenfans nun ein kleines Loch. Dann ritzen sie mit einem scharfen Messer die Unterseite des Triebes an der Stelle unterseitig an, wo er ins Erdloch verläuft.
- 3. Gartenfreunde schenken dem Trieb mehr Stabilität, wenn sie ihn mit einem kleinen Haken im Erdreich befestigen und etwas Erde darübergeben.
- 4. Nach rund einem Jahr hat der Absenker genügend Wurzeln gebildet und der Trieb kann von der Hauptpflanze getrennt werden. Die Jungpflanze sollte noch etwa ein Jahr unter geschützten Bedingungen weiterwachsen, bevor es ins Freiland geht.
Wer nicht nur eine neue Pflanze großziehen will, sondern gleich mehrere, versucht es mit Ablegern. Dabei biegen Gartenfans den Trieb komplett auf den Boden, sodass die Triebspitze nicht mehr herausschaut. Funktioniert das Vorhaben, wachsen dann mehrere Hortensienpflanzen aus einem Trieb heraus. Gartenfreunde sollten sich jedoch nicht ärgern, wenn der Trieb lediglich verfault, denn das passiert bei Ablegern des Öfteren.
Hortensien vermehren: Durch Teilung und mithilfe von Wasser
Bei der Vermehrung durch Teilung trennen Gärtnerinnen und Gärtner vorsichtig den Wurzelballen der schon gewachsenen Hortensie. Dabei müssen sie sehr vorsichtig sein, denn anders als bei anderen Stauden erholt sich die Hortensie von in Mitleidenschaft gezogenem Wurzelwerk nicht gut. Der abgetrennte Teil der Hortensie darf nicht zu klein sein, sonst geht er im neuen Pflanzloch schnell ein. Beide Hortensienteile müssen dann in einem neuen Pflanzloch weiterwachsen.
Auch ein Wasserglas kann das perfekte Umfeld sein für Stecklinge. Statt einer Anzuchtschale wählen Gärtnerinnen und Gärtner pro Steckling einfach ein Glas kalkarmes Wasser und stecken den kleinen Trieb hinein. Wer jeden Tag das Wasser wechselt, den belohnt die Pflanze bald mit zarten Wurzeln. So kann der Steckling dann nach einiger Zeit in einen Blumentopf umziehen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.