Gefahr durch Mähroboter: So schützen Sie Igel und andere Tiere trotz Rasenmäher
Mähroboter sind praktische kleine Helfer im Garten. Doch für kleine Tiere wie Igel werden selbst sichere Roboter gefährlich. Einige Tipps sorgen für mehr Sicherheit.
Hilpoltstein – Mähroboter nehmen Gartenfans mit wenig Zeit viel Arbeit ab, sie halten den Rasen dabei durch regelmäßige Fahrten recht kurz und somit ordentlich. Die Geräte zu installieren kostet Zeit und ist aufwendig. Danach kann der Roboter sich selbst überlassen werden, sollte er aber nicht. Die richtige Einstellung des Mähroboters ist entscheidend, sonst wird es für manches Tier gefährlich.
Gefahr durch Mähroboter: Für diese Tiere können die Rasenmäher gefährlich werden
Ein Mähroboter ist meist eine bewusste Kaufentscheidung und kein Spontankauf. Denn das Verlegen der Begrenzungskabel oder Ausgrenzen bestimmter Bereiche dauert und sollte bestenfalls von Fachkräften übernommen werden. Mähroboter halten den Rasen meist gleichbleibend kurz, da sie häufig unterwegs sind. Das lässt das heimische Grün ordentlich wirken und spart Gartenfans Arbeit. Vor allem also ideal für alle mit wenig Zeit oder für Menschen, die körperlich nicht zum Rasenmähen in der Lage sind.
Doch schon durch normale Rasenmäher sterben beispielsweise Insekten, ein Mähroboter, der eigenständig unterwegs ist, stellt also grundsätzlich auch eine Gefahr für einige Tiere dar. Es ist daher nicht nur wichtig, sich über Gefahren zu informieren, sondern auch zu wissen, wie sich Unfälle mit Mährobotern vermeiden lassen.

Vorab sei angemerkt, dass ein Mähroboter normalerweise so konstruiert sein sollte, dass er stoppt, sobald er ein Hindernis überfährt. Diverse Testportale überprüfen unter anderem die Sicherheit regelmäßig, dennoch kann dieser Punkt gerade bei Tiere wie Igeln schwierig werden. Denn wenn das Hindernis durch Berührung erkannt wird, ist es meist schon zu spät für Wildtiere.
Gefahr durch Mähroboter: Deshalb sind bestimmte Tiere gefährdet
Grundsätzlich sollte scharfes oder gefährliches Gartenwerkzeug niemals unbeaufsichtigt herumliegen, vor allem wenn Kinder anwesend sind. Ein Mähroboter ist dagegen scheinbar sicher konstruiert, doch gerade für Kinderfüße kann auch er je nach Modell gefährlich werden. Stiftung Warentest kritisierte im Jahr 2020 beispielsweise die Sicherheit einiger Produkte im Test, gerade in Bezug auf Kinderfüße.
Noch schlechtere Chancen haben Igel, die auf Mähroboter treffen. Die eigentlich sehr sinnvolle Strategie der Tiere: Zu einer Kugel zusammenrollen und warten, bis der Feind verschwunden ist. Für unsere Zivilisation und Dinge wie Autos oder Mähroboter sind Igel leider so gar nicht geschaffen. Denn wenn die Tiere sich nicht bewegen und vom Mähroboter überfahren werden, kann es zu bösen Verletzungen kommen, wie diverse Igelhilfen und auch der Landesbund für Vogelschutz (LBV) berichten. Besonders Jungigel seien laut LBV gefährdet, sie würden eventuell auch unter besser gesicherte Geräte passen. Noch kleinere Tiere haben ebenfalls schlechte Chancen, darunter Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und andere kleine Tiere sowie Insekten. Insekten wird durch den kurz gehaltenen Rasen zudem die Nahrung genommen. Wildblumenwiesen als Ausgleich wären daher wichtig.
Allerdings gibt es auch Geräte, die noch deutlich gefährlicher für Igel sein können, wie der LBV erwähnt, beispielsweise Fadenmäher, Motorsensen und Freischneider. Also quasi alles, mit dem blindlings hohe Vegetation niedergemäht wird. Kontrollieren Sie immer vorher, ob im zu mähenden Bereich Tiere sind, selbst wenn nur mit einer Sense gemäht wird.
Gefahr durch Mähroboter: Diese Tipps helfen, Unfälle zu vermeiden
Wer nun aus diversen Gründen auf Mähroboter angewiesen ist und dennoch keine Tiere gefährden will, hat einige gute Optionen. Perfekt sind sie nicht, aber deutlich sicherer. Auch diverse Hersteller von Mährobotern geben inzwischen gute Tipps zur Sicherheit für Wildtiere.
So wird ein Mähroboter sicherer für Wildtiere:
- Ab der Dämmerung abschalten: Programmieren Sie den Roboter so, dass er spätestens ab der Dämmerung nicht mehr mäht, denn dann sind schon die ersten Igel unterwegs.
- Geräte mit tiefer Schürze wählen: Mähroboter mit niedriger Schürze erkennen Hindernisse schneller und stoppen dann bestenfalls direkt. So haben auch kleinere Tiere und Kinderfüße eine Chance. Es gibt auch Schürzen (Apfelschütze), die sich nachträglich montieren lassen. Achten Sie bei Selbstmontage aber auf die Garantie, die kann unter Umständen dadurch erlöschen.
- Ideal wären Geräte mit Ultraschallsensoren, die erkennen Hindernisse deutlich schneller, sind aber meist teuer.
- Klingen sollten nicht sofort starten: Bestenfalls startet der Mähroboter die Messer nicht sofort beim Losfahren, sondern erst nach einer kurzen Strecke. Tiere, die sich unter dem Gerät versteckt haben, können so fliehen.
- Auf Sicherheit achten: Nicht nur sollte das Gerät bei Hindernissen stoppen, sondern auch die Messer sollten unbedingt geschützt und nicht frei zugänglich sein.
- Nur unter Aufsicht mähen: Mähroboter sollten nie alleine unterwegs sein. Setzen Sie sich einfach auf die Terrasse, die Geräte arbeiten ohnehin sehr leise. So haben Sie Roboter und Wildtiere im Blick.
- Gefahrenzonen ausgrenzen: Beim Verlegen der Begrenzungskabel können Sie beispielsweise bewusst etwas wildere Gartenbereiche ausgrenzen und nur einen Teil des Gartens kurz mähen lassen. So müssen die Tiere die Gefahrenzone zwar durchqueren, suchen dort aber bestenfalls nicht nach Nahrung.
- Rückzugsorte schaffen: An den vorherigen Punkt anschließend sollten Igel und Co. bestenfalls auch Nahrung und Unterschlupf zumindest in einem Gartenteil finden. Mähen Sie beispielsweise vor dem Haus alles ordentlich, hinten darf ein Naturgarten bleiben.
Wer ein sicheres Modell wählt und es beim Mähen im Auge behält und zudem Ausgleich durch Wildblumenwiesen und Totholzhaufen schafft, kann einen tierfreundlichen Garten durchaus auch mit einem Mähroboter vereinen. Das ist nicht nur für Igel sicherer, sondern auch für Haustiere und Kinder. Und da Igel beispielsweise auch Schnecken fressen*, sollten die niedlichen Stacheltiere eigentlich einen Platz in jedem Garten finden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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