Garten unter Wasser: So retten Sie Ihre Wiese vor den Wassermassen
Die heftigen Gewitter und Regenfälle der vergangenen Tage setzten zu großen Teilen auch Gärten unter Wasser. Teils ist es möglich, die Wiese noch zu retten.
Offenbach – Unwetter im Sommer gehören zum jährlichen Kreislauf dazu. Doch die Regenfront, die große Teile Deutschlands im Juli überrannt hat, war heftiger als in den Jahren zuvor. Nicht selten stehen nach solch heftigen Regenfällen nicht nur Keller und Wohnräume unter Wasser, sondern auch der Garten. Wer sich um sein Haus gekümmert hat, steht dann vor der Aufgabe, den durchnässten Garten wieder trockenzulegen.
Garten unter Wasser: So legen Sie ihn nach starken Regenfällen wieder trocken
Einige Teile Deutschlands hat es in Mitte Juli 2021 stark getroffen. Besonders heftig traf es beispielsweise Nordrhein-Westfalen, wo im Raum Köln und in der Eifel laut dem Deutschen Wetterdienst zum Teil 153 Liter Regenwasser pro Quadratmeter an nur einem Tag fielen. Zudem hatte es an den Tagen zuvor bereits viel geregnet, sodass der Boden eine große Menge des Niederschlags nicht mehr aufnehmen konnte. Es kam zu großen Überschwemmungen, zum Teil standen sogar ganze Städte unter Wasser.
Neben vollgelaufenen Kellern, weggespülten Autos und überschwemmten Wohnzimmern stehen auch viele Gärten unter Wasser. Denn Blumenbeete und Rasenflächen hielten den Wassermassen nicht mehr stand und verwandelten sich kurzerhand in kleine Teiche und Seen. Doch Gärtnerinnen und Gärtner müssen sich nicht zu sehr sorgen, denn mit ein paar Tricks wappnen sie sich zum einen gut vor dem nächsten Regenschauer und zum anderen sind viele Pflanzen oft robuster als gedacht.
Garten unter Wasser: So beheben Sie einen akuten Schaden
Als ersten Schritt müssen Gartenfans natürlich abwarten, bis es aufhört zu regnen. Denn kommt von oben immer wieder Wasser nach, hilft auch die beste Maßnahme nichts. In der Regel müssen sich Gartenfreunde jedoch mit dem Gedanken anfreunden, dass die Pflanzen auf überfluteter Rasen und Beeten erstmal nicht mehr zu retten sind. So geht gut gepflegtes Pampasgras bei Staunässe beispielsweise schnell ein*. Nur Pflanzen, die Staunässe vertragen, haben eine Chance, diese Situation zu überstehen. Steht der Garten unter Wasser, überleben sie in den seltensten Fällen.
Hat sich das Wetter einigermaßen beruhigt, sollten Gärtnerinnen und Gärtner eine Bestandsaufnahme machen: Welche Bereiche im Garten stehen unter Wasser? Verkleinert sich die Wasserfläche nach ein paar Tagen? Droht das Wasser vom Garten ins Haus zu laufen?
Ist die Überschwemmung des Gartens noch akut und droht das Wasser ins Haus zu laufen oder drückt bereits gegen die Hauswand, ist schnelles Handeln angesagt. Am besten besorgen sich Gartenfreunde in diesem Fall eine Pumpe und bemühen sich, die größten Wassermengen erstmal abzupumpen. Das müssen Betroffene zwar bezahlen, doch die Investition ist deutlich preiswerter, als einen Keller zu renovieren.
Hat es nicht ganz so heftig geregnet und sind nur vereinzelte Stellen im Garten nass, können auch Abflusslöcher helfen. Dafür graben Gärtnerinnen und Gärtner an der tiefsten Stelle im Rasen ein Loch, sodass das Wasser dort leichter in die tieferen Erdschichten dringen kann. Aus diesem Abflussloch lässt sich das Wasser außerdem leichter per Hand herausschöpfen, falls der Regen überhand nimmt.
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Garten unter Wasser: So schützen Sie Ihren Garten präventiv
Extreme Wettersituationen sind keine Seltenheit mehr und der Garten steht mindestens ein Mal im Jahr unter Wasser. Deswegen lohnt es sich bereits zu Beginn der Gartenplanung, präventive Maßnahmen gegen Überschwemmungen einzuleiten. Besonders bei Gärten, die in Hanglage liegen oder sich am Fuße eines Hügels befinden, ist das empfehlenswert. Folgende Möglichkeiten haben Gärtnerinnen und Gärtner:
- Vertikutieren und Rasenmähen: Regelmäßige Rasenpflege ist Pflicht, wenn die Fläche dazu neigt, Wasser anzustauen. Jährliches Vertikutieren und Rasenmähen gehören auf die To-do-Liste.
- Lockerer Boden: Damit der Boden größere Regenmassen problemlos aufnehmen kann, ist seine Qualität entscheidend. Lehmiger, fester Boden ist kein guter Wasserspeicher, lockerer, kalkiger, sandiger Boden hingegen schon. Dafür lohnt es sich, direkt zu Beginn den Boden aufzulockern und mit Sand zu mischen, noch bevor die Rasensaat ihren Platz in der Erde findet. Beete schützen Pflanzenfans so ebenfalls vor großen Wassermengen. Dort ist es sogar möglich, den Boden auch nach der Bepflanzung noch aufzulockern.
- Fläche ebnen: Vor der Rasenaussaat lohnt es sich außerdem, die Rasenfläche zu ebnen. Besteht kein Gefälle, sammelt sich das Wasser auch nicht verstärkt an einer Stelle, sondern verteilt sich gleichmäßiger über den ganzen Rasen.
- Abflussrillen graben: Ist der Rasen bereits gesät oder wächst schon, lohnt es sich, sogenannte Abflussrillen oder sogar Abflusslöcher zu graben. An strategisch guten Plätzen im Garten kann sich das Wasser dort dann vermehrt sammeln und besser ablaufen, statt sich aufzustauen.
- Drainage installieren: Die wohl sicherste, aber auch teuerste Möglichkeit ist eine Drainage. Am einfachsten geht das, wenn der Rasen noch nicht gesät ist. Gärtnerinnen und Gärtner sollten bei solch einem Vorhaben aber immer Fachkräfte hinzuholen, denn das Verlegen von Rohren und das Ableiten des Wassers will gekonnt sein. Zudem ist es wichtig, zu klären, wohin das Wasser fließen darf. Denn es einfach in die städtische Kanalisation zu speisen, ist nicht immer erlaubt beziehunsgweise bedeutet Extrakosten.
Es zeigt sich also, dass bereits vor der großen Katastrophe Schutz-Möglichkeiten bestehen. Ist es jedoch zu spät und der Garten steht unter Wasser, müssen Gartenfans schnell eingreifen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.