Garten mit Sandboden: So gut wachsen diese Pflanzen auf schwierigem Untergrund

Ein Garten mit Sandboden lässt sich mit den richtigen Pflanzen genauso gut in ein Blumenmeer verwandeln wie andere Gärten auch. Denn viele Stauden vertragen die Bedingungen.
Berlin – Es klingt wie ein kleines Wunder, aber auch auf Sandboden oder Erde mit hohem Sandanteil wachsen noch viele Pflanzen ganz hervorragend. Das ist nicht nur praktisch für Gärtnerinnen und Gärtner, die einen etwas schwierigeren Boden haben, sondern spielt auch Gartenfreunden in die Hand, die ihren Garten auf heiße Sommer vorbereiten wollen. Besonders gut wachsen verschiedene Staudenarten in einem Garten mit Sandboden.
Garten mit Sandboden: Diese Pflanzen wachsen auch auf trockenem Boden
Die Natur ist fast allen Herausforderungen gewachsen. Das sehen Gärtnerinnen und Gärtner unter anderem auch daran, dass es für fast jede Bodenbeschaffenheit die passenden Pflanzen gibt. Gärten mit Lehmboden müssen beispielsweise keinesfalls leer bleiben, sie brauchen lediglich die richtige Bepflanzung. Genauso verhält es sich bei Gärten mit Sandböden. Nutzen Gartenfreunde Sand häufig, um Moos und anderes Unkraut aus Rasenflächen fernzuhalten*, stellt er für Blumen oftmals einen schwierigen Untergrund dar. Doch auch hier halten sich einige Exemplare besonders gut.
Um den Pflanzen auf dem Sandboden die besten Voraussetzungen zu schaffen, lohnt es sich laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) wie folgt vorzugehen:
- 1. Zuerst entfernen Gärtnerinnen und Gärtner etwa 20 Zentimeter der obersten Schicht des Sandbodens.
- 2. Es hilft, das Beet mit einer Umrandung zu begrenzen, sodass der Sand an dem für ihn bestimmten Platz bleibt.
- 3. Das Beet füllen Gartenfans dann mit gekauftem, nährstoffarmen Sand auf. Dabei lohnt es sich, auf regionale Angebote zurückzugreifen.
Mit diesen drei Schritten ist das Sandbeet vorbereitet und Gartenfreunde können sich ans Pflanzen der richtigen Stauden machen. Besonders gut auf Sandboden wachsen zum Beispiel folgende Pflanzen:
- Astlose Graslilie (Anthericum liliago)
- Echtes Labkraut (Galium verum )
- Färber-Ginster (Genista tinctoria)
- Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
- Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
- Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis)
Besonders Wildstauden sind robuste Vertreter, die sich auf sandigen Böden besonders wohlfühlen. Sie erreichen unterschiedliche Höhen und tragen weiße, rosafarbene, rote oder gelbe Blüten.
Garten mit Sandboden: Astlose Graslilie und Echtes Labkraut
Die Astlose Graslilie oder auch Traubige Graslilie genannt, überzeugt mit ihren weißen, zierlichen Blüten. Die Staude erreicht eine Höhe von etwa 30 bis 50 Zentimetern und blüht von Juni bis August. In freier Natur wächst sie vor allem in Süd- und Mitteleuropa, aber auch in Südschweden oder Nordafrika. Dort bevorzugt sie meist Trockenrasen, ist Boden mit einer geringen Wasserversorgung also gewohnt.

Das Echte Labkraut überzeugt vor allem mit seinen knallgelben Blüten. Es gehört zur Familie der Rötegewächse und kann bis zu 50 Zentimeter groß werden. Seine Blütezeit erstreckt sich über den ganzen Sommer von Mai bis September. Neben der Farbe ist vor allem aber auch der Geruch der Blüten zu betonen: Sie duften intensiv nach Honig und zieht Insekten magisch an.

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Garten mit Sandboden: Färber-Ginster und Großblütige Königskerze
Früher nutzten Menschen den Färber-Ginster tatsächlich zur Gewinnung von Farbstoff. Zweige, Blätter und Blüten enthalten die Farbstoffe Genistein und Luteolin. Auch als Heilpflanze ist er bis heute in Gebrauch, beispielsweise bei Nierengrieß. Der Färber-Ginster ist im Sandbeet ein eher kleines Exemplar, das eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern erreicht und von Mai bis August blüht.

Die Großblütige Königskerze warnt mit ihrem Namen die Besitzerinnen und Besitzer schon vor: Sie schießt bis zu drei Meter in die Höhe. Dabei blüht die zweijährige Pflanze nur ein Mal, nämlich im zweiten Jahr. Im ersten Jahr bildet sich lediglich eine kleine Blattrosette am Boden. Aufgrund kleinster Härchen auf den Blättern und Stielen schafft die Königskerze es ähnlich wie beim Edelweiß, sich gegen Trockenheit und Hitze zu wehren. Die Härchen schützen die Pflanze vor zu starker Verdunstung und brennenden Sonnenstrahlen.

Garten mit Sandboden: Pfeffer und Rosen fürs Beet
Wer es etwas niedriger halten möchte, der entscheidet sich am besten für den Scharfen Mauerpfeffer. Die krautig wachsende Pflanze wächst maximal 15 Zentimeter in die Höhe und sich vor allem durch ihre an Sukkulenten erinnernden Blätter auszeichnet. Mit diesen fleischigen Blättern schafft es die Pflanze, sich gegen Hitze und Trockenheit besser zu schützen. Ihren Namen hat die Pflanze übrigens dem Geschmack der Blätter zu verdanken. Kauen Gartenfans diese, schmecken sie leicht scharf. Von Juni bis August verwandelt der Scharfe Mauerpfeffer jeden Garten mit Sandboden in ein leuchtendes, gelbes Blütenmeer.

Zu guter Letzt gibt es natürlich auch noch eine Variante für Gartenfreunde, die eher rote oder orange Blumen in ihrem Garten mit Sandboden bevorzugen. Das Sommer-Adonisröschen ist dafür die perfekte Wahl. Das Adonisröschen gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist vor allem in Nordafrika verbreitet. Das verdeutlicht schon, wie gut sie sich an eine heiße, trockene Umgebung angepasst hat. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 50 Zentimetern und blüht von Mai bis Juni.

Je nach Farbvorliebe oder Platz im Garten lässt sich ein Garten mit Sandboden also auch bunt und blütenreich gestalten. Die Pflanzen müssen lediglich robust sein und gut mit trockenem Boden auskommen können. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.