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Wer ab März noch die Hecke schneidet, muss vielleicht 100.000 Euro Bußgeld zahlen

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Von: Anna Heyers

Hecken dienen als Wind- und Sichtschutz. Aber in ihnen leben zahlreiche Kleintiere. Damit die geschützt werden, gibt es die Schonfrist – und saftige Bußgelder beim Heckenschnitt nach Februar.

Nicht nur Hobby-Gärtner freuen sich über den Schutz (manchmal auch Naschereien), die eine dichte Hecke bieten kann. Auch die verschiedensten Vogelarten finden in ihrem Inneren, zwischen den Ästen und Blättern, einen geschützten Raum. Ideal, um ihre Küken großzuziehen. Damit sie dabei auch so erfolgreich wie möglich sind, wurde die Schonfrist eingeführt – eine Zeit, in der es gesetzlich verboten ist, die Hecke zu kürzen.

Hecke schneiden nur noch bis Ende Februar erlaubt: Start der Schonfrist im März

Das Bundesnaturschutzgesetz besagt, dass ein drastischer Rückschnitt von Hecken zwischen dem 1. März und dem 30. September verboten ist. In diesen Monaten dürfen nur die äußeren Ränder beschnitten werden. In die Substanz selbst einzugreifen, ist untersagt. Je nach Bundesland kann das Bußgeld für ein Vergehen sich unterscheiden, in extremen Fällen kann die Summe allerdings laut Bußgeldkatalog auch 100.000 Euro betragen.

Bundesnaturschutzgesetz, §39 (Auszug)

„Es ist verboten, […] Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.“

Bußgelder winken übrigens auch, wenn man Maulwürfe aus dem Garten vertreibt oder Bienen oder Wespen tötet.

Heckenschnitt: der beste Zeitpunkt

Der Beginn des Frühjahres ist eine ideale Zeit, um die Hecke zu schneiden. Man sollte sie dann stutzen, wenn sich noch keine neuen Triebe entwickelt haben. Dann trägt sie im Sommer ein besonders dichtes Nadel- oder Blätterkleid. Am Tag des Schnittes sollte es trocken und bestenfalls sonnig sein und die Außentemperatur mindestens fünf Grad betragen. Später im Jahr können einzelne Unebenheiten im Wuchs vorsichtig ausgeglichen werden. Bei Minusgraden sollte von einem Schnitt abgesehen werden. Die Zweige werden dann eher gequetscht und verheilen dann nicht so gut wie glatte Schnittkanten.

Mann schneidet Hecke.
Zwischen dem 1. März und dem 30. September darf in das Heckenwachstum nur sachte eingegriffen werden. Massive Schnitte sind gesetzlich verboten. (Symbolbild) © JFs Pic Factory© Thielemann/Imago

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Wer seiner angeschlagenen Hecke eine neue Chance geben möchte, macht das am besten zum Ende des Jahres. Beim sogenannten Verjüngungsschnitt wird die Hecke auf einen guten halben Meter gekürzt. So erhalten die meisten Gewächse wieder neue Lebensenergie (Ausnahme: Koniferen).

Die richtigen Schutzmaßnahmen für den Heckenschnitt

Bei einigen Hecken sollte man vor und während des Schneidens Schutzmaßnahmen ergreifen. Einige Heckenarten haben spitze Dornen, bei anderen, wie etwa der Lebensbaum (Thuja) tritt giftiger Pflanzensaft aus. Der kann für Rötungen auf der Haut und Juckreiz führen. Hier ist es besser, sich mit ordentlichen Handschuhen und langärmeliger Kleidung zu schützen. Außerdem empfiehlt sich eine Schutzbrille für die Augen.

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