Unkraut vernichten: Ob kleine weiße Blüten, grasähnlich oder gelb – wie Sie Unkraut entfernen
Löwenzahn und Brennnesseln sind nicht überall im Garten erwünscht. Bevor Gartenfans aber zu chemischen Mitteln greifen, gibt es andere Wege der Unkrautbekämpfung.
- Mit Unkraut sind unerwünschte Begleitpflanzen gemeint.
- Bei der Unkrautbekämpfung hilft eine Unkrautbestimmung im Vorhinein.
- Bestimmte Pflanzen halten auf ganz natürliche Art Unkraut fern.
Bonn – Der eigene Garten ist für viele Menschen ein besonders wichtiger Rückzugsort. Diesen in Schuss zu halten, kann eine Herausforderung sein. Denn im grünen Rasen und zwischen duftenden Blumen verstecken sich oft unliebsame Begleitpflanzen. Gerade in naturbelassenen Gärten siedelt sich schnell Unkraut an. In diesen Gärten mag es sogar teils gewünscht sein, Kontrolle über die wuchernden Pflanzen zu haben, schadet in der Regel aber nicht.
Zur effektiven Vorbeugung eines solchen Befalls ist es essenziell, Unkraut bestimmen und von anderen Pflanzen unterscheiden zu können. Der ökologische Aspekt spielt bei der Auswahl des Unkrautvernichters eine wichtige Rolle. Denn zu aggressive Mittel zerstören nicht nur das Unkraut, sondern auch andere Pflanzen im Garten.
Unkraut: Darin unterscheidet sich Unkraut von anderen Pflanzen
Eine naturwissenschaftliche Abgrenzung von Unkräutern zu anderen Pflanzen gibt es nicht. Genau wie andere Pflanzen nehmen auch Unkräuter wichtige Rollen im Ökosystem ein und können auch für den Menschen wertvolle Dienste leisten. Einige von ihnen sind wichtig zur Erhaltung der Bienenpopulation im Garten, andere eignen sich hervorragend als Heilpflanzen. Dennoch sind Unkräuter den meisten Gartenbesitzern ein Dorn im Auge. Und genau darin liegt ihre Definition. Die Bezeichnung einer Pflanze als Unkraut hängt nämlich von den Vorlieben des Gärtners oder der Gärtnerin ab.
Unkraut kann prinzipiell jede Pflanze sein, die in einer künstlich angelegten Vegetationslandschaft auftaucht, ohne dass Gartenfreunde sie dort eingepflanzt haben. Der Name bezieht sich dabei nicht nur auf Kräuter, sondern auch auf gras- oder blumenähnliche Gewächse, Kletterpflanzen und Moose. Entscheidend ist hierbei einzig, dass die Pflanze vom Gartenbesitzer unerwünscht ist und er deshalb zu Unkrautvernichter greift.
Unkraut: Beständiger und hartnäckiger Begleiter im Garten
Zu den besonders unangenehmen Eigenschaften von Unkräutern gehört ihre schnelle Verbreitung. Die unliebsamen Gewächse nisten sich nicht nur selbstständig im Garten ein, sie verbreiten sich auch noch schnell und sind dabei sehr widerstandsfähig. Sie verdrängen vorhandene Zierpflanzen, Nutzpflanzen und Gräser. Stacheliges Unkraut im Rasen kann diesen unbegehbar machen. Unkräuter auf Feldern können die Ernte erschweren. Manchmal reicht es aber schon aus, dass die Pflanze ästhetisch schlichtweg nicht zu den anderen passt.

Unkraut: Pflanzen, die immer wieder ihren Weg in den Garten finden
Unkräuter gibt es in zahlreichen Variationen. Folgende Sorten sind laut t-online im Garten besonders verbreitet:
- Brennnesseln
- Disteln
- Giersch
- Weißklee
- Löwenzahn
- Hirtentäschel
- Moos
Moos siedelt sich dabei besonders gerne an Stellen im Rasen an, die das Sonnenlicht selten erreicht und die sehr feucht sind. Damit es zum Zeitpunkt der Entdeckung von Unkraut im Garten nicht bereits zu spät ist, sollte es von Gartenfans zielsicher bestimmt werden können. Dabei hilft beispielsweise das Portal „Ökolandbau“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Unkraut: Unkraut im Garten erkennen und bestimmen
Brennnesseln sind in erster Linie für ihre schmerzhafte Wirkung bei Berührung bekannt. Mit dem Auge sind sie an der zackigen Form ihrer Blätter erkennbar, welche mit kleinen Härchen ausgestattet sind. Ein zuverlässiges Erkennungsmerkmal für Disteln sind ihre kleinen Stacheln. Die Stacheln machen besonders kleinere, unauffällige Disteln im Rasen zu einer schmerzhaften Falle für Barfußläufer. Größere Sorten bilden häufig lila oder blaue Blüten. Giersch gehört zu den besonders hartnäckigen Unkräutern im Garten. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von bis zu einem Meter und sind an ihren runden weißen Blütenkränzen erkennbar.
Vierblättrige Kleeblätter sollen bekanntlich Glück bringen. In den Garten bringt der Weißklee aber vor allem Bienen. Charakteristisch für das zu den kriechende Unkraut sind die weißen Blüten und die drei- bis vierteiligen grünen Blätter .Ein weiterer, oft unerwünschter Gast im Garten ist Löwenzahn. Neben den gelben Blüten sind die runden Samenkronen für die hartnäckige Pflanze charakteristisch.
Unkraut: Unkraut vernichten – welche Möglichkeiten gibt es?
Mit der Bestimmung des Unkrauts ist bereits der erste Schritt getan. Aber welche Methoden eignen sich am besten zur Unkrautentfernung? Die Schwere des Unkrautbefalls und die Unkrautart entscheiden darüber, welche Mittel zur Bekämpfung von Unkraut im Garten nötig sind. Wenn der Befall noch nicht so weit fortgeschritten ist, reicht es meist aus, das Unkraut einfach von Hand zu jäten. Wenn sich im Garten also hin und wieder ein Löwenzahn ausbreitet, können Gartenfreunde diesen einfach herausreißen.
Sollte jedoch schon der gesamte Rasen von Störpflanzen übersät sein, so wird das Unkraut jäten mit der Hand schnell zur Sisyphusarbeit. Einige Unkräuter wie Giersch bilden außerdem zahlreiche Ausläufer unter der Erde. Dadurch kann die Pflanze auch nach der Entfernung aller sichtbarer Ableger immer wieder neu sprießen. Um ein mühsames und zeitaufwendiges Unkrautzupfen von Hand zu vermeiden, ist es ratsam, sich ein Unkrautvernichtungsmittel zur Hilfe zu nehmen.
Unkraut: Mit Pflanzen unerwünschte Pflanzen fernhalten
Bevor Gartenfans jedoch zu chemischen Unkrautvernichtern greifen, gibt es viele andere Möglichkeiten. Die Einfachste ist, Pflanzen zu säen, die unerwünschtem Unkraut im Garten keinen Platz geben. So gibt es verschiedene Staudenarten, die als Bodendecker nicht nur schön aussehen, sondern auch noch robust und pflegeleicht sind. Diese Bodendecker verdrängen laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) Unkraut und Gräser langfristig:
- Kleines Immergrün
- Bergenien
- Storchschnabel
- Funkien
- Ysander
- Elfenblume
- Pfingstnelke
- Gänsekresse
- Polsterphlox
- Golderdbeere
- Waldmeister
- Frauenmantel
- Japansegge
Sobald die Stauden an einem für sie geeigneten Ort stehen, verbreiten sie sich schnell, blühen oft auch in Winter und nehmen das Unkrautzupfen den Gärtnerinnen und Gärtnern oftmals ab. Die Pflanzen eigenen sich auch für schattige und feuchte Plätze im Garten, an denen Rasen keine guten Bedingungen vorfindet.
Unkraut: Unkraut einfach und umweltschonend entfernen
Der Unkrautstecher ist eine weitere Option für einen unkrautfreien Garten. Der Unkrautvernichter greift die lästige Pflanze mitsamt Wurzel aus der Erde und ist dabei deutlich schneller, bequemer und auch effizienter als das Jäten von Hand.
Um schädlicher Begleitvegetation im Garten außerhalb des Rasens vorzubeugen, bietet sich außerdem ein Unkrautvlies an. Dieses schneiden Gartenfans um die gewünschte Pflanze herum aus und legen es auf das Beet. Unkraut kann an diesen Stellen nicht mehr wachsen und sich auch nicht ansiedeln. Bereits eingenistete Störpflanzen gehen aufgrund des Mangels an Licht und Sauerstoff ein. Eine Unkrautfolie oder ein Unkrautnetz haben den gleichen Effekt. Für unerwünschte Pflänzchen zwischen Steinplatten, zum Beispiel bei Gehwegen im Garten, ist ein Fugenkratzer geeignet. Dieser reißt das Unkraut aus den Zwischenräumen, und die Steinfliesen sehen anschließend wieder sauber und gepflegt aus.
Unkraut: Mit Flammen gegen das Unkraut
Wenn einfachere Mittel zur Unkrautvernichtung nicht mehr weiterhelfen, dann können auch technische Geräte zum Einsatz kommen. Wirksam ist zum Beispiel ein Unkrautbrenner. Damit können Gartenfans mit kleinen Flammen gegen das Unkraut vorgehen. Bei Verwendung eines Gasbrenners ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Hitze kann auch nahe gelegene Wunschpflanzen oder den Rasen beschädigen.
Besonders geeignet für die Entfernung von Unkraut auf Gehwegen ist der Unkraut-Trimmer. Das motorbetriebene Gerät ähnelt einem Rasentrimmer und beseitigt restlos jedes unerwünschte Pflänzchen von Fliesen und Gehwegen im Garten.
Unkraut: Unkraut im Rasen mit Dünger minimieren
Wer mit einem hohen Unkrautbefall im Rasen zu kämpfen hat, sollte sich laut der Landwirtschaftskammer auf bestimmte Dinge konzentrieren. Zum einen ist richtiges Düngen mit einem Langzeitdünger in den Monaten März und Juli wichtig. Zudem sollte regelmäßig im Frühjahr und zum Ende des Sommers ein Vertikutierer im Garten zum Einsatz kommen. Dieser Unkrautvernichter lässt Grashalme stehen, zieht aber Moos und andere Pflanzen aus der Erde. Auch die Technik beim Rasenmähen könnte Verursacher für starken Unkrautbefall sein. Ist der Rasen kürzer als 3 Zentimeter, können sich unerwünschte Pflanzen schneller ansiedeln.
Unkraut: Vernichten mit chemischen Mitteln muss nicht sein
Wer keine Geduld zum klassischen Unkrautjäten hat und sich auch keine Geräte zur Hilfe anschaffen will, der kann den Begleitpflanzen im eigenen Garten auch mit einer Reihe chemischer Mittel zu Leibe rücken. Diese versprechen oft besonders schnelle und effiziente Unkrautvernichtung bei vergleichsweise geringem Eigenaufwand.
Ebenso wie in der Landwirtschaft können chemische Unkrautvernichter auch im Garten und auf dem Rasen großen Schaden anrichten. Nicht nur Unkräuter, sondern auch Wunschpflanzen in unmittelbarer Nähe des Einsatzbereiches leiden unter den chemischen Mitteln. Im schlimmsten Fall beschädigen Pestizide sogar dauerhaft den Boden und erschweren ein erneutes Anpflanzen jeglicher Gartenpflanzen. Die Landwirtschaftskammer weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass das als Hausmittel deklarierte Salzstreuen gegen Unkraut auf festen Flächen verboten ist. Auch wenn es manchmal ein wenig Tatkraft und Geduld erfordert sind natürliche Methoden zur Unkrautvernichtung meist die bessere Alternative.
Unkraut: Der Sonderfall im Gemüsebeet
Im Gemüsebeet rät das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft dazu, ein sogenanntes falsches Saatbeet anzulegen. Da im Gemüsebeet keine Pflanzen dauerhaft die Bodendecke schließen, kommen Unkrautsamen beständig an die Oberfläche. Sie können teilweise jahrelang im Boden ruhen, ohne zu keinem. Das macht sich die Methode des „falschen Saatbeets“ zunutze: Hierbei lassen Gärtnerinnen und Gärtner unliebsame Unkrautsamen gezielt keimen. Etwa zwei Wochen bevor das eigentliche Gemüse in den Boden kommt, sollten Gartenfans ihr Beet harken, rechen und alle Unkrautpflanzen entfernen. Danach darf es eine Zeit lang brach liegen.
Recht schnell fangen die oben liegenden Unkrautsamen an, zu keinem und Gemüsegourmets können die kleinen Pflanzen vorsichtig entfernen. Dazu eignet sich besonders gut ein Schuffel oder eine Pendelhacke. Mit diesen Geräten zertrennen Gartenfans nur die ganz oben liegenden Pflanzenkeime.