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Smart Garden: Automatische Gartenbewässerung, Kosten und bequeme Gadgets

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Von: Anna Katharina Küsters

Zu sehen ist ein automatisches Bewässerungssystem, das grüne Pflanzen in einem Blumenkasten bewässert (Symbolbild).
Ein automatisches Bewässerungssystem mit Schlauch kann Balkonpflanzen während eines Urlaubs für längere Zeit versorgen (Symbolbild). © Andrea Warnecke/picture alliance/dpa

In einem Smart Garden ist die Gartenarbeit automatisiert und das Gießen oder Mähen geschieht fast von alleine. Die Systeme lassen sich auf einem Balkon installieren.

Wermelskirchen – Ein Garten soll Freude und Entspannung bringen. Regelmäßiges Rasen mähen, das Gießen der Blumen und Säen der Samen gehören allerdings genau so dazu wie das Staunen über blühende Beete und der Genuss wohlriechender Kräutersträucher. In der Regel sind sich Gartenfans dessen bewusst. Schwierig ist das aber zum Beispiel, wenn alle im Urlaub sind und keiner mehr gießen oder mähen kann. An diesem Punkt kommt das Stichwort Smart Garden ins Spiel.

Mit einem schlauen Bewässerungssystem beziehungsweise Bewässerungscomputer lassen sich Gießprobleme technisch schnell aus dem Weg räumen. Und auch Balkonfreunde können sich mit einem digitalen Balkonset oder einem Mini-Gewächshaus im Alltag die Pflanzenpflege erleichtern.

Smart Garten: Das bedeutet Smart Garden

Wortwörtlich übersetzt bedeutet Smart Garden so viel wie schlauer Garten. Um das Konzept dahinter zu verstehen, bietet sie der Begriff der Automatisierung der Gartenarbeit auf Deutsch aber mehr an. Das Prinzip des Smart Gardens ist dem des Smart Homes sehr ähnlich. Beim Smart Garden versuchen Gärtnerinnen und Gärtner, sich die Gartenarbeit mit gezielt programmierten technischen Hilfsmitteln zu erleichtern. Ein wichtiges Merkmal dabei ist laut dem Baumarkt Obi die Vernetzung. Hilfsgeräte wie ein Mähroboter, Bewässerungssysteme oder Licht- und Videoüberwachungsgeräte sollten optimalerweise miteinander verbunden und über eine App im Smartphone gebündelt steuerbar sein. So lässt sich beispielsweise der Bewässerungscomputer für die Blumen oder das Mini-Gewächshaus auf dem Balkon auch aus einem anderen Land einfach einstellen und aktivieren.

Smart Garten: Diese Möglichkeiten bietet ein Smart Garden

Mittlerweile gibt es im Garten und auf dem Balkon viele Möglichkeiten, auch sein eigenes Grün geschickter und effizienter mit elektronischen Hilfsmitteln zu versorgen. Zu den Smart Gadgets, also zum digitalen Zubehör, das sich über einen Computer ansteuern lässt, gehören zum Beispiel:

Manche Systeme arbeiten dabei ausschließlich über eine WLAN-Verbindung. Ein Outdoor-WLAN-Router ist also in den meisten Fällen ein Muss. In den meisten Fällen ist ein normaler WLAN-Router im Haus bereits vorhanden. Dieser kann dann mit gartentauglichen Outdoor-Repeatern unterstützt werden. Die Geräte verstärken das WLAN-Signal im ganzen Garten und Interessierte sollten darauf achten, dass die Geräte wetterunempfindlich und wasserdicht sind. So können dann Gartenfans nicht nur die WLAN-Überwachungskamera am Gartentor, sondern auch die Außenbeleuchtung und die Teichpumpe individuell übers Smartphone steuern.

Bei größeren Grundstücken kann zudem noch ein smarter Poolsauger per Knopfdruck auf dem Smartphone die Reinigung des Poolwassers übernehmen. Aber auch auf dem Balkon lässt sich die Technik anwenden: Bewässerungssysteme, die in Mini-Gewächshäusern eingebaut sind, lassen sich ebenfalls via App steuern.

Smart Garden: Bewässerungssysteme für jeden Geschmack

Die Auswahl bei den smarten Bewässerungssystemen ist mittlerweile sehr groß. Da die Verlegung eines Bewässerungssystems mit entsprechendem Bewässerungscomputer sehr aufwendig sein kann, empfiehlt sich eine genaue Planung vor dem Kauf. Elemente eines Bewässerungssystems sind zum Beispiel:

Grundsätzlich steckt hinter jedem Bewässerungssystem dasselbe Muster. An einen Wasseranschluss im Garten ist ein Bewässerungscomputer angebracht, der zudem als Druckminderer wirkt. Von ihm aus geht oberirdisch und, wenn gewünscht, auch unterirdisch ein Netz aus Schläuchen ab. Sie sind miteinander und immer mit der Wasserquelle verbunden. Am Bewässerungscomputer lassen sich dann Zeitpunkt, Stärke und Länge des Gießvorgangs einstellen. Um zu überprüfen, ob die jeweilige Pflanze gerade auch wirklich Wasser benötigt, gibt es Sensoren an den Pflanzen. Mithilfe ihrer Signale weiß der Bewässerungscomputer, wann er wie viel Wasser zur Verfügung stellen muss. Bei einigen Geräten und smarten Balkonsets ist auch eine Verbindung zu einer speziellen App möglich.

Smart Garden: Die Bewässerungsarten beim smarten Wasserverteiler

Bei einem automatisierten Bewässerungssystem gilt es, die Art der Bewässerung auf die im Garten wachsenden Pflanzen abzustimmen. So kommt der sogenannte Versenkregner oder auch Sprinkler am besten auf größeren Rasenflächen zum Einsatz. Der Versenkregner versorgt den Rasen so zuverlässig und gleichmäßig mit genügend Wasser. Laut dem Hagebaumarkt zählt zu den Versenkregnern auch der sogenannte Kreisregner, der im Kreis rotiert und so das Wasser gleichmäßig über die Fläche verteilt. Mit sogenannten Tropfern ist auch ein sehr präzises Gießen einzelner Pflanzen via smarter Steuerung möglich. Das Wasser gelangt dabei in der richtigen Menge direkt an die Wurzeln, was beispielsweise Tomaten zugute kommt. Außerdem gibt es noch Kleinflächendüsen und Sprühdüsen, die Befehle des Bewässerungscomputers entgegennehmen. Letztere eigenen sich gut dazu, junge Pflanzen mit Wasser zu versorgen und können auch gut in Mini-Gewächshäusern auf Balkonen die Erde jungen Gemüses feucht halten. Kleinflächendüsen beregnen die Pflanzen von oben und sollten beispielsweise in Staudenbeeten zum Einsatz kommen. 

Smart Garden: Bewässerungscomputer für den Balkon

Es braucht keinen großen Garten, um von der neuen Technologie profitieren zu können. Auch auf einem kleinen Balkon lassen sich die Pflanzentöpfe und Blumenkästen geschickt miteinander verknüpfen und so auch über trockene Zeiten und Sommerferien hinweg retten. Das Ganze funktioniert ähnlich wie im Garten: An einen Wasseranschluss montieren Balkonfans einen Bewässerungscomputer mit einem Wasserschlauch, der mehrere kleinere Schläuche in die verschiedenen Blumenkästen und Töpfe als Abzweiger hat. Mit Sensoren an den Pflanzen ist es möglich, genau zum richtigen Zeitpunkt zu gießen.

Eine weitere, weniger aufwendigere und preiswertere Variante sind Bewässerungssysteme, die über einen Speicher funktionieren. Dabei haben zum Beispiel Balkonkästen einen zweiten eingebauten Boden, in dem je nach Modell etwa fünf Liter Wasser passen. Die Pflanzen ziehen sich über Löcher im zweiten Boden immer genau so viel Wasser, wie sie selbst benötigen.

Smart Garten: Ein Roboter für den Rasen

Im Haus ist es der smarte Staubsauger, im Garten der Mähroboter: Wer sich bei nicht so freudigen Arbeiten wie dem Rasenmähen helfen lassen will, lässt einen kleinen runden Roboter einspringen. Begrenzungskabeln, die Gartenfans vorher im Boden befestigen, weisen dem Mähroboter seine zu mähende Fläche zu. Mit dem Mähroboter geht zudem immer eine Ladestation einher. Ist der Akku des Roboters leer oder ist er fertig mit seiner Arbeit, fährt er eigenständig zu seiner Ladestation zurück. Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollten darauf achten, dass die Station stets im Trockenen steht und immer für den Roboter befahrbar ist. Das Bewässerungssystem für den Rasen und der Mähroboter sollten niemals zeitgleich aktiv sein. Während des Mähens dürfen jedoch keine Gegenstände wie kurzfristig abgestellte Mini-Gewächshäuser mehr auf der Wiese liegen, da sich der Mähroboter sonst dort verfängt.

Smart Garden: Das kostet die Automatisierung

Bei großen Gärten ist eine Automatisierung der Gartenarbeit bei den Bewässerungsanlagen definitiv nicht preiswert. Gartenfans müssen mit einem drei- oder vierstelligen Preis rechnen. Kleinere Einsteigermodelle für den Garten sind etwa ab 100 Euro erhältlich. Mähroboter hingegen kosten je nach Modell direkt schon mehrere 100 Euro.

Auf dem Balkon sieht das Ganze ähnlich aus. Da dort weniger Platz ist, ist der Preis für ein Bewässerungssystem zwar nicht so hoch und kann besonders bei den Blumenkästen mit Wasserspeicher durchaus bei nur rund zwölf Euro liegen. Vollautomatische Bewässerungssysteme haben aber auch auf dem Balkon ihren Preis. Über 100 Euro sind auch hier keine Seltenheit.

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, sollte über Upcycling-Ideen nachdenken. Besonders für Topfpflanzen lassen sich so wunderbar als Bewässerungsanlage umsetzen, sodass am Ende gar keine Kosten entstehen. Wer sich aufs Smart Indoor Gardening konzentriert, muss hingegen wieder tiefer ins Portemonnaie greifen. Die speziellen Behälter zur Anzucht der Pflanzen kosten meist ebenfalls mehrere Hundert Euro.

Smart Garden: Das passiert mit Ihren Daten

Datenschutz ist für viele Menschen ein wichtiger Punkt, den es vor dem Kauf eines Mähroboters oder anderer smarter Gadgets wie einer Flugdrohne zu bedenken gibt. Zum einen ist es wichtig, sich auch das Kleingedruckte durchzulesen. Auch wenn es länger dauert, lohnt sich ein Blick in die Datenschutzverordnung des jeweiligen Betreibers. So erfahren Gartenfans, wohin ihre Daten eventuell wandern.

Sicherer ist zudem laut t-online auch derjenige, der sich für einen Smart Garden entscheidet, der ohne WLAN funktioniert. Nur zur Installation des Bewässerungscomputers ist dann beispielsweise eine Internetverbindung nötig, danach vernetzen sich die Geräte über Bluetooth oder andere Kanäle.

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