Biologisches Gärtnern: Die Grundlagen für den Garten – und das ist zu beachten
Biologisches Gärtnern ist gut für die Tier- und Pflanzenwelt und das eigene Obst und Gemüse ist dann sicher pestizidfrei. Die Grundlagen des Biogärtnerns im Garten sind einfach.
München – Ob Pflanzenfans nun nur teilweise biologisch gärtnern wollen oder ihre ganze Gartenarbeit umstellen, ist egal. Denn die Grundlagen bleiben dieselben. Beim biologischen Gärtnern steht der Einklang mit der Natur im Vordergrund, davon profitieren auch Pflanzen und Tiere.
Biologisches Gärtnern: Die Grundlagen und das ist zu beachten
Beim biologischen Gärtnern gibt es einige Punkte, die dazu gehören. In den meisten Fällen bedeutet das Verzicht auf Chemie und das macht die Gartenarbeit einfacher, aber in manchen Aspekten wie Schädlingsbekämpfung auch schwieriger.
Diese Punkte sind beim biologischen Gärtnern wichtig:
- Die Natur als Vorbild: Das bedeutet auch, dass in manchen Ecken Pflanzen einfach wild wuchern dürfen. Bestenfalls haben Sie im Garten Brennnesseln, denn die sind nicht nur für die Gesundheit gut, sondern auch lebenswichtig für Schmetterlinge und geben ein tolles Pflanzenschutzmittel und Dünger ab. Zeigerpflanzen helfen dem Gärtner zudem, den Boden besser einschätzen zu können.
- Rückzugsorte für Tiere: Insekten, Vögel und Säugetiere sind Teil des Gartens und helfen bei der Verbreitung von Samen und dem Bestäuben von Pflanzen mit. Teiche, Trockenmauern und vielleicht auch Wildblumenwiesen helfen Tier und Mensch gleichermaßen. Denn wo sich Nützlinge ansiedeln, werden ganz natürlich auch Schädlinge dezimiert.
- Mischkultur anlegen: Monokulturen entziehen dem Boden immer bestimmte Nährstoffe. Besser ist daher eine bunt gemischte Aussaat und das Durchwechseln der Standorte jedes Jahr. Doch Achtung: Nicht alle Pflanzen dürfen nacheinander angebaut werden. Beachten Sie die richtige Fruchtfolge.
- Schonende Gartenarbeit: Gehen Sie bei der Bodenbearbeitung und der Gartenarbeit nicht zu radikal vor. Manuelle Arbeit ist meist besser und schonender als die mit Maschinen.
- Kein Torf: Da Torfabbau Moore schädigen kann, sollte er beim biologischen Gärtnern tabu sein.
- Mulchen und Düngen: Kompost und Rasenschnitt als Dünger und Mulch sind die besten Freunde des biologischen Gärtners. Wer einen Bokashi-Eimer oder eine Wurmkiste besitzt, kann auch davon Dünger für Beet und Pflanzen nutzen. Viele Rasenmäher haben extra einen Mulcheinsatz, mit dem das kleingeschnittene Gras direkt auf die Rasenfläche fällt. Bestenfalls hat der Boden dadurch auch immer einen Erosionsschutz.
- Natürliche Schädlingsbekämpfung: Anstatt Insektiziden und Chemie sollte beim biologischen Gärtnern nur Natur zum Einsatz kommen. Viele harmlose Mittel wie Raspsöl eignen sich für den biologischen Gemüseanbau. Noch besser wäre es aber, Nützlinge zu fördern und mit Pflanzenjauche zu spritzen. Die stinkt zwar beim Ansetzen, ist aber recht effektiv. Gesteinsmehl kann den unangenehmen Geruch zudem etwas eindämmen. Nützlinge werden mit Nisthilfen und den passenden Pflanzen im Garten angelockt.
- Gründüngung: Die eignet sich nicht nur für den Acker der Bauern, sondern auch perfekt für den Garten. Als Gründünger eignen sich etwa Lupinen, Phacelia und verschiedene Kleearten. Noch ein Vorteil: Vor allem Phacelia ist bei Insekten heiß begehrt. Wer die Pflanze also nicht nur unterackert, sondern vorab auch blühen lässt, lockt Nützlinge an. Gründüngung wird bestenfalls im Frühjahr im Rahmen der Gartenpflege ausgebracht und eingearbeitet.
- Biologisches Saatgut: Nicht zuletzt sollten auch die Pflanzen aus biologischer Anzucht stammen. Außerdem sollte es sich möglichst nicht um Hybride handeln. Bio-Rosenschulen, Gärtnereien und mehr bieten Saatgut und Pflanzen in Bio-Qualität. Das bedeutet, dass beispielsweise bei Rosen nicht nur die Hagebutten, sondern auch die Blütenblätter direkt im Jahr der Pflanzung schon verwendet werden können. Bei Pflanzen aus konventionellem Anbau dauert es im Schnitt ein Jahr, bis Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und ähnlichem nicht mehr in den essbaren Teilen sind.
- Ressourcen schonen: Das bedeutet auch Wasser sparen, indem Sie eine Regentonne aufstellen (und verhindern, dass Tiere hineinfallen können).
Wie Sie sehen, unterscheidet sich das biologische Gärtnern nicht wirklich vom Naturgarten und kann daher perfekt in diesen integriert werden. Vermeiden Sie bestenfalls invasive Pflanzenarten und nutzen heimische Pflanzen. Die sind widerstandsfähig und helfen unseren Insekten. Auch auf dem Balkon ist Bio-Gärtnern möglich.