Garten-Profis im Winter: Deshalb haben sie in den kalten Monaten keine Pause
Der Schein trügt, denn auch im Winter haben professionelle Gärtnerinnen und Gärtner alle Hände voll zu tun. Schließlich will die neue Gartensaison vorbereitet sein.
München – Entspannen und drei Monate in Urlaub fahren können professionelle Gärtnerinnen und Gärtner in der Winterzeit sicherlich nicht. Denn auch wenn die Landschaft draußen eher karg wirkt und noch keine neuen Pflanzen sprießen, haben Landschaftsgärtner genügend Aufgaben zu erledigen. Diese sehen im Winter sicherlich anders aus als die Aufgaben im Sommer, weniger wichtig sind sie jedoch nicht.
Garten-Profis im Winter: Das machen die Experten, wenn die Natur schläft
Gartenfreunde haben zurzeit meistens wenig zu tun. Die empfindlichen Pflanzen stehen schon lange im Winterquartier, die Zimmerpflanzen sind in der Winterruhe und benötigen wenig Wasser und auf dem Balkon oder im Garten wachsen höchstens Sträucher und Gehölze wie die Chinesische Winterblüte, die jedoch zurzeit keiner Pflege bedarf.
Doch der Schluss, dass wohl zurzeit auch professionelle Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner keine Aufgaben haben könnten, ist falsch. Denn auch im Winter haben die jede Menge zu tun. Einige Aufgaben sind zum Beispiel:
- Schulungen und Fortbildungen
- Verkauf von Weihnachtssternen, Weihnachtsbäumen und Adventskränzen
- Rückschnitt von Bäumen und Hecken
- Rückschnitt von Stauden
- Räumen von öffentlichen Straßen und Gehwegen
- Pflasterarbeiten
- Dachbegrünungen
- Pflanzenaufzucht im Gewächshaus
Besonders der letzte Punkt ist von großer Bedeutung. Denn ein Gewächshaus ist beinahe unabdingbar für jeden Gärtner und jede Gärtnerin. Dieser Ort bietet die Möglichkeit, vorzuarbeiten. Pflanzen, die im Frühjahr einen Platz auf unserem Balkon oder unserer Terrasse finden, brauchen einen geschützten Ort, um zu keimen und heranzuwachsen. Zwiebelblumen wie Narzissen, Hyazinthen und Krokusse kaufen Gartenfreunde meistens schon fertig herangezogen in der Gärtnerei. Das ist nur aufgrund der Aufzucht im Winter im Gewächshaus möglich.
Ähnlich sieht es auch mit einigen Gemüsesorten aus, die wir zum Beispiel auf dem Markt kaufen. Denn nicht alles Gemüse ist so standhaft wie Grünkohl und verträgt kalte Temperaturen. Schließlich pflanzen private Gartenfreunde ihre Tomaten auch nicht schon im Januar ins Freie, sondern ziehen sie auf der Fensterbank vor*.
Garten-Profis im Winter: Die frostfreie Zeit nutzen
Solange es noch nicht friert, haben Garten-Profis ebenfalls noch viele Arbeitsmöglichkeiten. Denn bis zum ersten Frost ist das Einpflanzen neuer Bäume und Sträucher kein Problem. Die Pflanzen wurzeln dann in den Wintermonaten ein und sind im Frühjahr schon fester Bestandteil des Gartens oder der Grünanlage.
Der Rückschnitt von privaten wie auch öffentlichen Sträuchern und Bäumen ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe von Gärtnerinnen und Gärtnern im Winter. Denn nun brüten keine Vögel in den Bäumen, die bei einem Rückschnitt flüchten. Und die Pflanze selbst hat zudem noch keine neuen Triebe gebildet, sodass Schnittverletzungen nicht so schlimm sind. Eine saubere Säge ist natürlich Grundvoraussetzung, damit an den Schnittstellen keine Schädlinge oder Krankheiten in den Baum eindringen.
Wichtig sind auch Aufgaben wie Pflasterarbeiten. Ob im privaten oder öffentlichen Raum, der Winter dient dazu, aufgebrochene Wege zu erneuern und wieder begehbar zu machen. Fiert es dann doch, ist das auch kein Problem. Denn in dieser eiskalten Zeit sind der Bau eines Teiches oder die Begrünung eines Daches immer noch möglich. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks