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Flechten an Bäumen: Aus folgenden Gründen sind die Organismen mehr Schmuck als Gefahr

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Von: Anna Katharina Küsters

Zu sehen ist eine Astgabel, in deren Mitte die gewöhnliche Gelbflechte wächst.
Die Gewöhnliche Gelbflechte ist kein Grund zur Sorge (Symbolbild). ©  imago images / blickwinkel

Flechten können den Eindruck erwecken, dem Baum zu schaden. Doch in den meisten Fällen müssen sich Gartenfreunde keine Sorgen machen.

Hamburg – Besonders im Winter, wenn kein Laub mehr an den Bäumen hängt, fallen Flechten deutlich ins Auge. Doch das ist kein Grund zur Sorge. Denn diese Kombination aus Pilzen und Algen ist in den meisten Fällen ein gutes Zeichen und schadet den Bäumen nicht. Von etwa 25.000 bekannten Flechten-Arten gibt es in Europa mittlerweile etwa 2000. Nur in wenigen Fällen müssen Gartenfreunde aktiv werden, wenn sie Flechten an Baumästen entdecken.

Flechten an Bäumen: Das müssen Sie über die Organismen wissen

Flechten sind keine Pflanzen. Viel mehr sind es Organismen aus Pilzen und Algen, die in einer Symbiose leben. Unter Symbiose verstehen Expertinnen und Experten das Zusammenleben verschiedener Lebewesen zu beidseitigem Vorteil. Die Baumäste, auf denen Flechten zu sehen sind, dienen ihnen nur als Untergrund zum Leben. Im Gegensatz zu Misteln sind sie keine sogenannten Schmarotzer oder Parasiten, die die Nährstoffversorgung der Bäume anzapfen und die Lebensgrundlage der Bäume zerstören.

Grundsätzlich unterscheiden Gartenfreunde sie anhand ihrer Wuchsform. Folgende Kategorien gibt es bei Flechten:

Die Strauch-Flechten bilden, wie ihr Name schon sagt, eine Strauch-artige Struktur. Krusten-Flechten klammern sich deutlich stärker an ihren Untergrund, wohingegen Blatt-Flechten recht locker aufliegen und eine ebenmäßigere Erscheinung haben. Unter guten Bedingungen werden Flechten mehrere Hundert Jahre alt. Besonders beliebt sind als Lebensgrundlage bei Flechten beispielsweise Apfelbäume, aber auch Gartenmauern oder die Eberesche. Wollen Gartenfreunde ihre Terrasse von Flechtenresten befreien, hilft unter den Hausmitteln am besten Soda, das eine Stunde einwirken kann*. Dann spülen Gärtnerinnen und Gärtner das Soda mit Wasser ab.

Flechten an Bäumen: Das müssen Sie machen, wenn Ihr Baum krank ist

In den allermeisten Fällen freuen sich Gärtnerinnen und Gärtner über Flechten. Denn die Organismen zeugen von einer besonders reinen Luft. Da sie keine Wurzeln haben, ernähren sie sich ausschließlich von Nährstoffen aus der Luft. Gibt es also viele Flechten, ist die Luft besonders rein und nährstoffreich.

In seltenen Fällen jedoch entstehen Flechten auch auf kranken Bäumen. So überwuchern sie laut Norddeutschem Rundfunk bei schwächeren Obstbäumen deren Knospen, die dann nicht mehr aufgehen können. In so einem Fall ist ein Verjüngungsschnitt des Obstbaumes empfehlenswert. Auch eine Extra-Portion Dünger schadet den Bäumen dann nicht, denn das hilft ihnen beim Austreiben neuer Triebe und Knospen.

Ebenfalls sinnvoll ist das Abbürsten der Flechten von Zeit zu Zeit. Denn Schädlinge machen es sich unter großen Flechtenansammlungen gerne gemütlich und überwintern dort, um im Frühling dann wieder zuzuschlagen. Alte Obstbäume schaffen es dann meistens nicht mehr, sich genügend gegen die Schädlinge zu wehren. Gartenfreunde greifen am besten im Winter zu einer weichen Bürste und nutzen das fehlende Laub, um den Bäumen mit einer kleinen Putzaktion zu helfen. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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