Fehler beim Kräuter-Anbau: Mit dem falschen Standort ruinieren Sie die Ernte
Kräuter sind allgemein recht pflegeleichte Pflanzen. Doch beim Anbau gibt es grundlegende Fehler, die die Ernte ruinieren können. Diese sollten Sie vermeiden.
München – Ein Kräutertopf auf dem Balkon, eine Kräuterspirale im Garten oder einfach Kräuter im Beet: Beinahe jeder Garten beinhaltet die Würzpflanzen. Doch gerade beim Neu-Anlegen von Spiralen, Beeten und mehr kann einiges schief gehen. Ebenso bei der Kräuter-Pflege.
Fehler beim Kräuter-Anbau: So ruinieren Sie die Ernte
Kräuter gehören in der Küche einfach dazu. Sie peppen das Essen auf oder bringen Abwechslung in den Salat und aufs Butterbrot. Balkonbesitzer sowie Gartenbesitzer bauen das Grün meist selbst an. Stimmen Standort und Pflege, können wir mit reicher und kontinuierlicher Ernte rechnen. Doch auch beim Kräuter-Anbau gibt es einige Fehler, die Sie vermeiden sollten.
Das sind die häufigsten Fehler beim Kräuter-Anbau:
- Der falsche Standort: Hierbei müssen wir zunächst zwischen Kräuterspirale und Beet unterscheiden. Kräuter in Kübeln oder Töpfen können notfalls schnell umgestellt werden. Direkt ins Beet oder die Kräuterschnecke gepflanzt, bleiben die Pflanzen aber dort und müssen mit den Bedingungen klarkommen. Unterscheiden Sie daher beim Pflanzen zwischen Kräutern aus dem Wald wie Bärlauch oder Waldmeister, sonnenliebenden Exemplaren wie Thymian und andere mediterrane Pflanzen und Kräutern, die auch Halbschatten tolerieren. In der Anleitung wird meist der ideale Standort genannt, der sollte unbedingt beachtet werden. Bei der Kräuterspirale kommt hinzu, dass Kräuter weiter oben mehr Sonne abbekommen und schneller austrocknen.
- Minze im Garten auspflanzen: Minze lieben wir fast alle. Sei es im Drink oder im Dessert. Direkt im Garten ausgepflanzt, hat die Minze aber nichts zu suchen. Sie verbreitet sich rasend schnell und taucht, ein mal gepflanzt, immer wieder auf. Zudem kann sie andere Pflanzen verdrängen. Setzen Sie Minze daher nur in geschlossene Systeme wie Kübel oder Kästen.
- Kein Rückschnitt: Kräuter werden meist regelmäßig abgeerntet. Dennoch brauchen vor allem Exemplare, die mehr als ein Jahr überleben, einen regelmäßigen Rückschnitt, um nicht zu vergreisen. Rosmarin und Thymian etwa werden mit der Zeit recht hoch. Vor allem Salbei, Lavendel und Rosmarin sollten einen regelmäßigen Rückschnitt bekommen, bestenfalls im Frühjahr. Das fördert auch leckere, gesunde neue Triebe.
- Kälte: Etablierter Rosmarin im Beet wird im Winter auch ohne Schutz nicht erfrieren. Bei jungen und vor allem frisch gepflanzten Kräutern sieht das aber ganz anders aus. Schützen Sie die Pflanzen daher unbedingt auch im April und Mai noch vor Frost. Pflanzgefäße können Sie einwickeln und Styropor darunter legen. Setzen Sie empfindliche Pflanzen nicht zu früh ins Freie.
- Die falschen Nachbarn: Noch vor dem Pflanzen oder Säen sollten sich Gartenbesitzer über passende Partner für die Kräuter Gedanken machen. Hier fängt die Unterscheidung schon bei ein- und mehrjährigen Pflanzen an. Außerdem sollte beispielsweise Basilikum nicht neben Pfefferminze gepflanzt werden, Koriander nicht neben Petersilie oder Schnittlauch. Zusammen mit Gemüse können Kräuter aber auch helfen. Basilikum schützt beispielsweise Tomaten, und Dill lässt Gurken besser wachsen.
- Das Wachstum unterschätzen: Frisch gekaufte Kräuter sind niedlich, klein und werden gerne zu eng gepflanzt. Rosmarin, Salbei, Lavendel und einige andere können mit den Jahren aber üppig wachsen. Auch kleiner bleibende Kräuter breiten sich mit der Zeit aus, das ist das Ziel einer jeden Pflanze. Planen Sie daher genug Abstand ein.
- Falsches Substrat und keine Drainage: Vor allem im Kübel muss Wasser gut abfließen können. Drainageschichten helfen gegen Wurzelfäule und nicht jedes Kraut mag nasse Füße. Andere dagegen vertragen Trockenheit nur schlecht. In Abstimmung mit dem Standort sollte auch das Substrat stimmen. Kräutererde aus dem Fachhandel eignet sich meist gut, viele Kräuter sind außerdem Schwachzehrer. Mit der richtigen Erde gedeihen die Kräuter dann prächtig und können regelmäßig geerntet werden. Für eine gute Wasserversorgung in der Kräuterspirale kann ein Tongefäß, etwa eine Olla, ganz oben sorgen.
Haben die Kräuter den richtigen Standort und beste Bedingungen, steht einer regelmäßigen Ernte gesunder Blätter nichts im Wege. Ob Sie die Kräuter dann trocknen, einfrieren, zu Pesto verarbeiten oder lieber frisch ernten, bleibt Ihnen überlassen. Gerade Lavendel ist auch eine ideale Pflanze, um Mücken abzuwehren und hat einen Platz vor Tür oder Fenster verdient.