Efeu an Bäumen: In diesen Fällen müssen Sie die Pflanze entfernen

Efeu rankt gerne in die Höhe und umwickelt dabei schon mal den ein oder anderen Baum. Das ist aber nur in speziellen Fällen ein Problem für den Baum.
Münster – Im tiefsten Winter tragen die immergrünen Pflanzen als einzige noch Nadeln oder Blätter. Dazu gehört auch Efeu. Er rankt und wächst sehr schnell und manchmal auch an Orten, wo Gartenfreunde ihn gar nicht haben wollen. Doch grundsätzlich müssen Gärtnerinnen und Gärtner keine Sorge haben um Bäume, die Efeu gerne umrankt.
Efeu an Bäumen: In diesen Fällen müssen Sie die Pflanze entfernen
Der Gemeine Efeu (Hedera helix) ist in Deutschland weit verbreitet. Er zählt zu den Turbopflanzen, denn er wächst in kürzester Zeit bis zu 20 Metern in die Höhe und macht sich dabei auch über Untergründe her, die vielen anderen Pflanzen zu glatt zum Klettern sind. Doch der Gemeine Efeu hat sogenannte Haftwurzeln, die auch auf noch so glatten Wänden halten.
Die immergrüne Pflanze ist bei uns heimisch und schon die alten Römer waren sich der Besonderheit der Pflanze bewusst. Für sie galt Efeu als Symbol der Feiern und der Freude. Da Efeu heutzutage oft auch als Grabbepflanzung dient, sollte der Pflanze aber kein zu schlechtes Image aufgedrückt bekommen. Denn neben seines schnellen Wachstums ist Efeu zudem sehr pflegeleicht. So lange der Boden feucht und alkalisch ist und die Sonne nicht direkt auf den Efeu scheint, scheint einem gesunden Wachstum nichts im Weg zu stehen. Efeu fungiert auch oft als Unterpflanzung von Gehölzen und Bäumen, da er mit den schattigen Bedingungen dort hervorragend zurechtkommt.
Daneben dient Efeu oft auch als Heilpflanze. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) wirkt der aus den Blättern gewonnene Extrakt Alpha-Hederin positiv auf das Nervensystem. Dadurch erweitern sich die Bronchien und unsere Atemwege produzieren wieder mehr schleimlösende Stoffe. Zusätzlich dient Efeu teilweise auch als Grundlage für Waschmittel*.
Efeu an Bäumen: So pflanzen Sie den Kletterprofi
Der beste Zeitpunkt, um sich Efeu in den Garten zu pflanzen, rückt immer näher. Wer Efeu im Frühjahr ins Beet oder an die Hauswand setzt, gibt der Pflanze genügend Zeit, bis zum Winter Wurzeln zu schlagen. Wichtig ist, dass die neuen Triebe auf etwa die Hälfte gekürzt werden. So ist ein dichtes Wachstum garantiert. Der beste Platz für Efeu ist im Schatten. Efeu kann sich zwar auch an sonnige Standorte anpassen, wächst dort aber längst nicht so gut und benötigt im Sommer Gießwasser.
Mit ein bisschen Glück bilden sich dann im ersten Jahr schon Blüten. Etwa im September zeigen sich am Efeu kleine, gelbe Blüten. Gartenfreunde müssen genau hinsehen, um sie zu entdecken. Bienen und andere Insekten hingegen finden die Blüten sofort und freuen sich über das späte Nahrungsangebot. Amseln und andere Wintervögel freuen sich dann ab Februar über die Früchte des Efeus. Menschen sollten die Beeren lieber nicht essen, denn für sie sind sie leicht giftig.
Efeu an Bäumen: So schädlich ist er wirklich und dann sollten Sie ihn entfernen
Der Mythos, Efeu würde andere Bäume erdrosseln oder erwürgen, ist falsch. Wie die Landwirtschaftskammer NRW erklärt, ist beim Absterben einer dicht berankten Eiche nicht der Efeu das Problem, sondern die Eiche selbst. Steht sie an einem für sie nicht optimalen Ort, hat sie kein dichtes Blattwerk. Das führt dazu, dass Efeu mehr Platz hat, sich auszubreiten. Im ersten Moment könnte einem der Gedanke kommen, der Efeu habe die Eiche erdrosselt und sei so für deren Absterben verantwortlich. Ursache für das Absterben der Bäume ist dann aber nicht der Efeu, sondern die schlechten Bedingungen wie Trockenheit oder ein Schädlingsbefall.
Dem Mauerwerk kann Efeu auch nur dann schaden, wenn es schon porös und älter ist. Die Kletterpflanze sucht sich Lücken und Ritzen, um besser zu ranken. Das führt teilweise dazu, dass sie alten Putz und bröckelige Mauerteile sprengt. Geht das Gärtnerinnen und Gärtnern zu weit, entfernen sie den Efeu am besten. Denn weiterer Rückschnitt motiviert die Pflanze zu nur noch mehr Wachstum.
Beim Entfernen des Efeus lösen Gartenfreunde vorsichtig Stück für Stück die Pflanze von der Wand oder vom Baum. Wer möchte, kann sich mit einem Spachtel oder einem alten Messer dabei helfen. Damit ein paar Monate später die Wand nicht wieder mit Efeu bedeckt ist, sollten Gärtnerinnen und Gärtner die Wurzel entfernen. Das machen sie folgendermaßen:
- Wurzeln freilegen
- Hauptwurzeln mit Spaten durchtrennen
- Wurzelstumpf aus Erde lösen
- Wurzelrest mit Wasser übergießen, damit sie aufquellen
- mit einer harten Bürste nach und nach herausbürsten
Daneben sind auch das Abflammen von Efeuwurzeln oder das Abspritzen mit einem Hochdruckreiniger beliebte Varianten. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks