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Garten düngen im Frühjahr: Hornspäne als organischer Dünger für Gartenpflanzen

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Von: Anna Katharina Küsters

Garten düngen mit organischem Dünger: So kommen Nährstoffe wie Stickstoff zum richtigen Zeitpunkt mithilfe von Hornspänen in den Boden.

Hamburg – Phosphor, Magnesium, Kalzium, Stickstoff und Magnesium – das ist nur eine Auswahl an Stoffen, die in Dünger für den Garten enthalten sein können. Pflanzen brauchen je nach Bodenbeschaffenheit besonders im Frühjahr und Sommer zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Nährstoffnachschub. Nur dann wachsen und blühen sie kraftvoll weiter. Dabei haben die einzelnen Pflanzen oftmals auch unterschiedliche Ansprüche. Gärtnerinnen und Gärtner müssen beim Düngen des Gartens immer überlegen, ob sie beispielsweise Blaukorn und Hornspäne verwenden wollen. Grundsätzlich sollten Gartenpflegerinnen und -pfleger aber daran denken, es mit dem Düngen nicht zu übertreiben. Denn alles, was nicht der Versorgung der Pflanzen im Garten dient, wandert ins Grundwasser und schadet am Ende Mensch und Natur.

Garten düngen: Der richtige Boden und Zeitpunkt fürs Düngen

Bevor Gartenliebhaber den Garten düngen, muss klar sein, was genau der Boden braucht. Dafür bietet sich ein professioneller Bodentest an. Phosphor unterstützt zum Beispiel Blüten, Samen und Früchte im Wachstum. Alchimist Hennig Brand (80, † 1710) entdeckte Phosphor im Jahr 1669 in Hamburg. Magnesium hingegen hilft den Pflanzen vor allem bei der Fotosynthese. Besonders die Zugabe von Stickstoff ist beim Düngen wichtig, denn mit seiner Hilfe grünen Pflanzenteile besser. Eine Schicht Hornspäne versorgt den Boden langsam aber dafür über einen langen Zeitraum mit Stickstoff.

Entscheidend bei der Auswahl des Düngers ist laut Mitteldeutschem Rundfunk (MDR) der pH-Wert des Bodens, also dessen Säuregehalt. Pflanzen mögen leicht sauren Boden – ist der Boden zu basisch, muss beispielsweise Kalk her. pH-Tests gibt es im Fachhandel zu kaufen. Einen Nährstoffnachschub in Form von Blaukorn oder Hornspänen sollten Gärtnerinnen und Gärtner auf einen Zeitpunkt im Frühjahr und Sommer legen. Gerade im Frühling brauchen die Pflanzen meist Stickstoff, besonders neu eingepflanzte Exemplare. Im späteren Sommer liegt der Fokus dann eher auf Kalium, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten und robuster zu machen.

Garten düngen: Die große Auswahl bei organischen und mineralischen Düngern

Allgemein gibt es zwei Kategorien: organische und mineralische Dünger. Organische Dünger bestehen aus organischen Materialien und natürlichen Rohstoffen, darunter fallen zum Beispiel:

Biodünger wie Brennesseljauche lässt sich leicht selbst herstellen. Wenn Gartenliebhaber ein Kilogramm Brennnesseln zusammen bekommen, sollten sie diese mit zehn Litern Wasser in einem Eimer aufgießen. Dann geben sie Gesteinsmehl dazu und lassen das Brennnessel-Wasser bis zu zwei Wochen ziehen, wobei sie die Flüssigkeit täglich umrühren. Steigen keine Blasen mehr auf, ist die Jauche bereit zum Einsatz. Dann sollten Gärtnerinnen und Gärtner die Pflanzenreste herausnehmen, das Ganze mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnen und damit zum richtigen Zeitpunkt den Garten düngen.

Mineralischer Dünger ist künstlich erzeugt und kann bei akutem Nährstoffmangel gezielt zum Einsatz kommen. Er wirkt schnell und präzise, wird aber auch schneller ausgewaschen. Zudem ist er teilweise umweltschädlich, da seine Produktion aufwendig ist und er ins Grundwasser dringen kann. Auf mineralischem Dünger ist immer der NPK-Wert zu finden. Dieser steht für die Zusammensetzung von Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Zu den mineralischen Düngern zählt zum Beispiel das Blaukorn.

Garten düngen: Das brauchen Rasen, Rhododendron, Rosen, Hortensien und Orchideen

Nicht jede Pflanze braucht einen Universaldünger, sondern hat individuelle Nährstoff-Anforderungen. Im Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, um sich mit den verschiedenen Bedürfnissen der Pflanzen auseinanderzusetzen. Bei der Rasenpflege ist zum Beispiel Stickstoff einer der wichtigsten Bestandteile im Rasendünger. Bei Rhododendron bieten sich Kaffeesatz und Hornspäne zum Aufpeppen des Stickstoffgehalts an. Rosen und Hortensien bevorzugen besonders länger gelagerten Rinderdung als Dünger, da er für sie eine gute Mischung an Stickstoff, Phosphat und Kalium hat.

Ein Mann hält einen kleinen Sack Blumenerde in der Hand und löffelt diesen in Blumentöpfe (Symbolbild).
 Gerade Blumen, Kräuter und Bäume im Kübel brauchen regelmäßig Dünger (Symbolbild). © Kai Remmers/picture alliance/dpa

Orchideen, die zum Beispiel in Kübeln auch auf der Terrasse gut wachsen, bilden laut dem Hagebaumarkt eine Ausnahme beim Düngen: Sie vertragen keinen organischen Dünger. Sie sind nicht in der Lage, die darin enthaltenen Nährstoffe freizusetzen. Daher lohnt sich hier der Kauf von speziellem Orchideen-Dünger aus dem Fachhandel, Blaukorn eignet sich für die Orchidee nicht.

Garten düngen: Das brauchen Oleander, Kirschlorbeer, Erdbeeren, Bambus und Tomaten

Der Oleander braucht vor allem die Zugabe von Phosphor: Alle zwei Wochen sollte dieser über Flüssigdünger seinen Weg in die Erde des Oleanders finden. Die beliebte Heckenpflanze Kirschlorbeer braucht eine Extraportion Stickstoff, die sie am besten über Hornspäne zugeliefert bekommt. Ein Kalidünger hilft der Pflanze am Ende des Sommers noch mal, sich besser gegen den kalten Winter wehren zu können. Kompost, der für die meisten Pflanzen eigentlich sehr nützlich ist, mögen Erdbeeren im Gegensatz zu Tomaten nicht so sehr. Auch hier sind Hornspäne die bessere Wahl. Beim Bambus sollte der Stickstoffgehalt im Dünger nicht zu hoch sein, ansonsten verträgt die Pflanze handelsüblichen Rasendünger. Dünger für Blühpflanzen enthalten meist mehr Phosphor. Allerdings ist dieser bei Kübeln und Töpfen besser aufgehoben, da die meisten Böden bereits genügend davon bereitstellen. Blumenfreunde, die den Garten düngen, können also darauf verzichten.

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