Dünger selber machen: Mehr als nur Kompostieren
Für Hobbygärtner ist die richtige Auswahl des Düngers eine Herausforderung. Doch Biodünger lässt sich auch ganz leicht selbst herstellen.
München – Dünger sorgt dafür, dass der Boden und die Pflanzen mehr Kraft haben, Pflanzen besser wachsen und die Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Wenn der Dünger auch noch selbst hergestellt ist, aus Materialien, die eh vorhanden sind, ist es umso besser.
Dünger selbst gemacht: Biologische Pflanzenstärkung Marke Eigenbau
Der beste Dünger kommt aus der Natur selbst. Dabei gibt es viele Wege, diesen herzustellen. Biologisch düngen bedeutet, den Boden und seine Bewohner zu pflegen und zu fördern. Dazu können Pflanzenjauchen hergestellt werden. Des Weiteren kann man das schwarze Gold Terra Preta ganz einfach selbst herstellen. Bei Komposttee wird Kompost oder Regenwurmhumus in einem Kaltwasserauszug 24 Stunden lang ziehen gelassen. So werden Mikroorganismen, Nährstoffe und weitere stärkende Substanzen in das Gießwasser gebracht. Aber er kann auch eingefroren werden und den Pflanzen als Eiswürfel gegeben werden.

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Dünger selbst gemacht: Kompost, der Klassiker
Aber die bekannteste und verbreitetste Art, Dünger selbst herzustellen, ist wohl der Kompost an sich. Aber wenn man von Kompostieren spricht, dann ist damit nicht gemeint, alles auf einen Haufen zu werfen und dann irgendwann Erde zu entnehmen.
Kompostieren bedeutet, eine gute Mischung von verschiedenen Materialien und nicht zu viel von einem Material in den Komposter zu bringen. Im besten Fall soll dieser dann auch immer wieder aufgelockert werden, denn dann kann die Luft zirkulieren und es verrottet, anstatt zu faulen. Außerdem braucht er unbedingt Kontakt mit Erde, denn nur so können die Bakterien und die Pilze in den Kompost gelangen, die den Prozess vorantreiben.
Doch Kompost ist nicht gleich Kompost. Es gibt:
- Komposthaufen: Der Klassiker, der am besten im Halbschatten steht und ab und an umgesetzt werden muss.
- Thermokomposter: Geschlossenes System, bei dem Würmer den Kompost durchlüften. Er muss aber regelmäßig gegossen werden, um die richtige Feuchte beizubehalten.
- Heißrotte: Eine sogenannte Hotbox wird bis oben hin mit pflanzlichem Material auch frischen Rasenschnitt gefüllt und zwei Wochen lang entsteht darin eine Hitze, die dann auch Unkrautsamen und Sporen von Krankheiten vernichtet. Das Material kann noch mehr aufbereitet werden, wenn es anschließend in eine Wurmfarm gegeben wird.
- Wurmkomposter: Küchenabfälle und organisches Materialien werden an die Würmer einer Wurmfarm verfüttert, die daraus dann den Wurmhumus erzeugen. Dieser ist ein guter Dünger und hilft – mischt man ihn Anzuchterde bei – sogar bei der Keimung von Saatgut.
- Humusbox: Im Prinzip ein Wurmkomposter, der allerdings in ein Hochbeet mit eingesetzt wird und Löcher hat, durch die sich die Wurzeln der Pflanzen direkt am Dünger beziehungsweise Wurmhumus bedienen.
- Bokashi: Der japanische Kompost, bei dem der Kompost in einen luftdicht verschlossenen Behälter, den Bokashi-Eimer gegeben wird, zusätzlich werden effektive Mikroorganismen beigemischt. Innerhalb von vier Wochen ist der Kompost dann fermentiert. Dadurch entsteht Bokashi-Kompost und eine Flüssigkeit, die ein idealer Flüssigdünger ist.
Dünger selbst gemacht: Gründüngung
Gründüngung ist wohl am einfachsten herzustellen, man entnimmt Saatgut von den Pflanzen und sät es wieder aus. Besonders geeignet dafür ist:
- Gelbsenf
- Inkarnatklee
- Luzerne
- Ölrettich
- Phacelia
- Roggen
- Sommerwicke
- Spinat
- Winterwicke
Dünger selbst gemacht: Mulchen die unterschätzte Art zu düngen
Dass Mulchen Unkräuter unterdrückt, den Gießaufwand reduziert und den Boden vor der Sonne schützt, wissen die meisten. Aber dass das richtige Material auch als Dünger fungiert, das ist noch nicht so bekannt. So sind Materialien mit einem günstigen Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis ideal, um Nährstoffe in den Boden zu bringen, zum Beispiel Rasenschnitt und Heu. Stroh und Rindenmulch hingegen kann gegenteilig eingesetzt werden, wenn zum Beispiel überdüngt wurde. Allerdings sollte nicht vor Ende April gemulcht werden und auch nicht bei massiven Schnecken- oder Wühlmausbefall.
Natürlich lassen sich auch alle diese Dünge-Methoden kombinieren, nur sollten Sie dabei aufpassen, dass Sie nicht überdüngen. Und falls es doch passiert, wissen Sie jetzt, womit Sie dann mulchen müssen.