Frische Blumenerde müffelt? Dann haben Sie einen guten Kauf gemacht
Der Sack Blumenerde ist gerade neu gekauft, doch daraus riecht es streng? Sie können beruhigt sein – denn aus Sicht von Kennern ist genau das ein Qualitätsmerkmal.
Warum riecht Blumenerde oft komisch? Das hat sich bestimmt schon so mancher Hobbygärtner gefragt. Sie können beruhigt sein. Denn das bedeutet nicht, dass die Blumenerde schlecht geworden ist, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLZ) betont. Im Gegenteil – der intensive Geruch sei vielmehr ein Hinweis auf die Aktivität der im Substrat enthaltenen Mikroorganismen. „Sie haben ihre Arbeit aufgenommen und bauen die organische Substanz in pflanzenverfügbare Nährstoffe um“, informiert das BLZ auf seiner Website. „Besonders häufig tritt das Phänomen bei Substraten auf, die organische Düngestoffe enthalten, beispielsweise Hornspäne, Hornmehl, Phytogrieß oder Guano“. Auch bei torffreien Substraten und anderen Produkten, die Kompost oder Rindenhumus als Ausgangsstoff enthalten, sei oft „eine intensive Geruchsentwicklung“ festzustellen.
Frische Blumenerde „immer die bessere Wahl“ – Tipps für Hobbygärtner

Aus der organischen Substanz im Substrat werden also kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt, so der positive Effekt bei frischer Blumenerde. „Zum Nachteil werden diese Prozesse lediglich, wenn Blumenerde lange lagert“, so der wichtige Hinweis des BLZ. „Dann nämlich erhöht sich der Salzgehalt der Blumenerde, und das kann prinzipiell zu Pflanzenschäden führen.“ Auch der pH-Wert des Substrats könne sich während langer Lagerzeiten ändern. Außerdem sei ältere Erde „weniger strukturstabil und in der Folge schlechter belüftet“.
Im Hobbygarten sei all das weniger dramatisch als im gewerblichen Gartenbau, räumen die Experten ein, dennoch sei frische Blumenerde „immer die bessere Wahl“. „Länger gelagertes Substrat kommt, so es Not tut, am besten nicht pur zum Einsatz, sondern wird neu gekaufter Erde untergemischt“, so der Rat.
Blumenerde ist nicht mehr frisch? Altes Subrat kompostieren
Ähnliches gelte für ausgetrocknete Blumenerde: „Die Qualität ist mit Sicherheit nicht mehr dieselbe, aber befeuchtet und in kleineren Mengen frischer Erde zugefügt, kann sie im Freizeitgartenbau notfalls weiterverwendet werden“, heißt es auf der Website des BLZ. Noch ein Tipp: „Indem Sie altes Substrat kompostieren, können Sie es ganz einfach wieder aufwerten.“ Viele Gärtnerinnen und Gärtner mischen auch ihre Anzuchterde selbst.