Wie Sie einfach die Bodenart in Ihrem Garten bestimmen und verbessern – für mehr Ertrag und Blütenpracht
Wenn Ton, Sand und Dünger ein gutes Verhältnis haben, entsteht perfekter Gartenboden. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Boden so verändern, dass Pflanzen gesund wachsen.
Für Gartenbesitzer ist es unerlässlich, den eigenen Boden zu kennen. Denn wenn Pflanzen nicht gedeihen, kann das an der Beschaffenheit des Gartenbodens liegen. Das ist aber nicht immer klar: Auch wenn man ungefähr weiß, welcher Boden in der Umgebung vorherrscht, kann es Abweichungen geben. Wer noch nicht so lange gärtnert, weiß vielleicht auch gar nicht, welche Böden es überhaupt gibt und welche Pflanzen wo am besten gedeihen. Alle wichtigen Infos finden Sie in unserem Artikel.
Welche Böden gibt es überhaupt?

Der Boden in Ihrem Garten wurde im Lauf von vielen Jahrtausenden geformt. Witterung, Gewässerbewegung oder organische Materialien haben in ihm Spuren hinterlassen. Je nachdem, wie fein oder grob seine Körnung ist, wird er verschiedenen Bodenarten zugeordnet: Am gröbsten ist der sandige Boden, auch leichter Boden genannt. In der Mitte liegt der Lehm-/Sandboden, der auch als homoser Boden bezeichnet wird. Am feinsten ist der Lehmboden oder schwere Boden.
Was ist nun aber die beste Mischung für Ihren Garten? Ein Gartenboden aus Lehm und Sand hat mehrere Vorteile. Er hält genügend Wasser und Nährstoffe für Ihre Pflanzen und den Rasen bereit. Gleichzeitig kommt ausreichend Luft an die Wurzeln.
Wie lässt sich die Bodenart bestimmen?
Die Bodenart können Sie ganz leicht selbst mit der Fingerprobe bestimmen: Nehmen Sie etwas feuchte Gartenerde aus dem Beet und formen sie in der Hand zu einer Kugel. Hält die Erde beim Kneten nicht zusammen, sondern rieselt durch Ihre Finger und wird krümelig, handelt es sich um Sandboden. Sie erkennen ihn auch daran, dass er spürbare Körner enthält.
Lässt sich die Erde gut formen und ist nicht nur glatt, sondern auch klebrig, handelt es sich um Lehmboden. Bei einer Probe, die sich gut formen lässt und die nicht klebrig ist, handelt es sich um den begehrten Lehm-/Sandboden.
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Allerdings: Die Übergänge zwischen diesen Bodenarten sind manchmal fließend. Die Fingerprobe sagt nichts über den Gehalt der organischen Substanz aus. Denn auch ein idealer Boden sollte gelegentlich gedüngt werden. Mit pH-Schnelltests aus dem Gartenfachhandel lässt sich die Nährstoffversorgung des Bodens prüfen.
Gartenboden verbessern: So funktioniert es
Keine Sorge: Auch weniger optimale Böden können Sie so verändern, dass Pflanzen kräftig und gesund wachsen. Wir sagen Ihnen, wie das bei den unterschiedlichen Bodenarten funktioniert:
- Sandige Böden: Zwischen ihre groben Sandkörner gelangt viel Sauerstoff, dadurch sind sie leicht zu bearbeiten. Auch Pflanzenwurzeln können sich in sandige Böden gut einnisten. Allerdings: In sandigen Böden entsteht kaum Humus und sie sind nährstoffarm. Düngen Sie den Boden, hilft das wenig. Denn der lockere Sand hält die Nährstoffe bei Regen kaum, stattdessen werden sie ausgespült.
- Die Lösung: Mischen Sie Kompost oder andere Bodenarten unter. Lehm und Steinnmehl eignen sich hier besonders gut. Der Tonanteil des letzteren hilft, Nährstoffe und Wasser zu speichern. Idealerweise verwenden Sie zusätzlich Gründünger, der weniger Auswaschungsverluste besitzt als mineralischer Dünger. Gerade im Sommer trocknet der sandige Boden schnell aus. Hier wirken Sie mit Lehm oder Tonmineralmehl entgegen. Sie können auch Laub oder Kompost zugeben.
- Tipp: Sie wissen um den hohen Sandanteil in Ihrem Gartenboden? Verzichten Sie auf intensives Umgraben und lockern Sie den Boden nur oberflächlich auf. So bleibt die Humusschicht intakt.
- Schwere Böden: Ton- oder Lehmböden sind sehr dicht, sodass Wasser schlecht versickert und nur schlecht Luft in den Boden und an die Pflanzenwurzeln gelangt. Auch erwärmt sich der Boden im Frühjahr erst spät, weshalb die Pflanzen relativ spät anfangen zu wachsen.
- Die Lösung: Lassen Sie die Witterung und die Natur für sich arbeiten. Dazu gibt es zwei Vorgehensweisen. Im Herbst den Gartenboden grob auflockern, sodass der Frost in die unteren Schichten vordringen kann. Dann sprengt die Kälte den Untergrund auf und lockert ihn dadurch auf. Während Sie den Boden bearbeiten, mischen Sie Sand und Kompost unter. So gelangt Wasser zu den tieferen Wurzeln. Gleichzeitig verrottet der Kompost und bildet nährstoffreichen Humus.
- Oder Sie pflanzen regelmäßig Gründüngerpflanzen und schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Deren Wurzeln lockern den Boden auf und bilden beim Verrotten ebenfalls Humus.
- Tipp: Regelmäßig den Boden hacken und das Unkraut entfernen, um die Wurzeln optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
Gründünger verbessert die Bodenqualität
Generell können Sie jede Bodenqualität mit Gründüngung (werblicher Link) optimieren. Als Faustregel gilt nämlich, dass der Boden niemals komplett „nackt“ sein sollte. Pflanzen Sie deshalb zum Beispiel Klee, Raps, Sonnenblumen, Gelbsenf oder Lupinen an. Sind diese ausgewachsen, werden sie einfach in den Boden eingearbeitet. So durchwurzeln und lockern sie den Boden, machen ihn nährstoffreich und schützen ihn vor dem Austrocknen und vor Bodenerosion. Außerdem sorgen Sie mit der Gründüngung dafür, dass kein Unkraut wuchert.