Beete mulchen: Wie Sie Mulch herstellen und es im Staudenbeet und bei Tomaten verwenden
Damit Wildkräuter, Gräser & Co. keine Chance haben, das liebevoll angelegte Beet zu untergraben, empfiehlt es sich, letzteres zu mulchen. Wie das ganz einfach geht, erfahren Sie hier.
- Beete sollten unkrautfrei gehalten werden, um gut zu gedeihen
- Rindenmulch & Co. soll dagegen helfen und den Boden schützen
- Für Tomaten eignet sich dagegen besser ein Grasschnitt
München – Tag ein, Tag aus ist die fleißige Gärtnerin oder der tüchtige Gärtner hackend und zupfend damit beschäftigt, die Beete unkrautfrei zu halten. War man gerade am Ende angekommen, kann man eigentlich gleich von vorne anfangen. Die verborgenen Samen, die man durch das Hacken ans Tageslicht gebracht hat, haben derweil bereits fröhlich mit dem Keimen begonnen.
Beet mulchen: Darum ist es so wichtig und welches Material am besten ist
Spätestens jetzt kommt bei manchem Gärtner der Wunsch nach einer braun-grünen Betondecke auf, saisonal verziert mit Mosaik-Blüten. Zugebenermaßen sind die Farben zwar ganz in Ordnung, aber so massiv muss es dann bitte doch nicht sein.
Mulchen heißt das Zauberwort. Dabei wird der Boden mit organischem, nicht verrottetem oder mineralischem Material abgedeckt. Diese Schicht hilft dem Boden, nicht so schnell auszutrocknen und von Wind und Wasser abgetragen zu werden. Außerdem kann Unkraut nicht keimen, weil kein Sonnenlicht ankommt, das für diesen Prozess zwingend notwendig ist.
Grundsätzlich können Sie für das Mulchen Ihrer Beete auf viele Materialien zurückgreifen. Wichtig ist dabei zu prüfen, was Sie wo nutzen möchten, um Ihren Pflanzen nicht ungewollt zu schaden. Der Klassiker Rindenmulch, aber auch Rinden-, Hecken- oder Strohhäcksel enthalten viel Kohlenstoff, aber nur wenig Stickstoff.
Stickstoff wird aber von den Mikroorganismen im Boden benötigt, um das Mulchmaterial zu zersetzen. Wird es ihnen nicht zugeführt, ziehen sie es sich aus dem Boden. Wenn nicht genügend Stickstoff bei den Pflanzen ankommt, kann das zur Folge haben, dass ihr Wachstum gehemmt wird, die Blätter gelb werden und schließlich abfallen. Rindenmulch hat zudem einen sauren pH-Wert und empfiehlt sich nicht für alle Böden. Mit Rindenmulch und Co. sollten Sie also eher Ihre Wege und Trampelpfade im Garten mulchen.
Beet mulchen: Rasen oder Grasschnitt – wann diese zum Einsatz kommen
Für Ihre Gemüse- und Blumenbeete eignet sich Mulch aus Rasenschnitt. Dieser versorgt die Pflanzen mit Stickstoff und Kalium. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ sollten Sie die Rasenmulchschicht nicht zu dick aufbringen, andernfalls wird die Luftzirkulation gebremst, der Rasenschnitt beginnt zu faulen und dient ungewollten Pilzen als Unterlage.
Je feiner das Material, desto dünner die Schicht: Bei Rasenschnitt sollten es deshalb maximal fünf Zentimeter sein, bei grobem Material darf die Schicht bis zu zehn Zentimeter dick sein. Um eine bessere Durchlüftung zu erzielen, können Sie den Rasenschnitt auch mit Holzhäckseln mischen.
Als Abdeckung stehen Ihnen auch mineralische Materialien zur Verfügung. Durch diese wird der Boden zwar nicht angereichert, die Mulchschicht muss dafür aber auch nicht ständig erneuert werden. Muscheln, Splitt und Kies sind vor allem für Wege und in Töpfen gut geeignet. In Beeten, in denen viel gesät und gepflanzt wird, ist mineralischer Mulch weniger praktisch, wenn man jedes Mal das Mulchmaterial entfernen muss.
Wer einen Teil des Gartens im nächsten Jahr zum Gemüsegarten umwandeln möchte, kann bereits im Sommer und Herbst dieses Jahres den Grundstein dafür legen. Schichten Sie etwa zehn Zentimeter dick Rasenschnitt auf. Unter dem Mulch verrotten Gräser und Wildkräuter. Die Regenwürmer kommen in Scharen und lockern die Erde. Die Organismen im Boden beginnen fleißig zu arbeiten, noch bevor Gärtner in die Hände spucken müssen. So lässt sich außerdem reichlich Rasenschnitt verwerten. Besonders Ordentliche legen bereits jetzt einen Rahmen um das künftige Beet.
Mulchen mit Grasschnitt ist auch für Ihre Tomaten gut – mit ungewaschener Bio-Schafwolle funktioniert es jedoch noch besser. Denn sie düngt und hält Beet- und Topfoberflächen gleichermaßen trocken, wodurch keine Angriffsfläche für Schadpilze entsteht. Die Erde unter der Wolle bleibt hingegen länger feucht.
Beet mulchen: Gesunde Wurzeln – gesunde Obstbäume
Ihr Obstbaum profitiert ebenso vom Mulchen: Halten Sie in jedem Fall im Wurzelbereich eine Baumscheibe (etwa 50 cm bis 100 Zentimeter rund um den Baumstamm) frei von Bewuchs. Rasen, der bis an den Stamm heranwächst, konkurriert um Nährstoffe. Darüber hinaus entscheiden auch Bodenfeuchtigkeit und Temperatur über die Verfügbarkeit von Nährstoffen.
Eine Mulchschicht schützt den Wurzelbereich vor raschem Austrocknen und dämpft Temperaturschwankungen. Sie unterdrückt Wildkräuter und schützt den Boden vor Erosion. Da das Material nach und nach von Mikroorganismen zersetzt wird, reichert es den Boden langfristig mit Humus an.
Rasenschnitt eignet sich hier ebenfalls prima als Mulch. Die Schicht sollte aber nicht höher als drei bis fünf Zentimeter sein, damit das weiche, stickstoffreiche Grün nicht fault. Auch Heu oder gehäckselter Staudenschnitt kommen infrage. Gröberes, härteres Material, wie Stroh, Holzhäcksel, Rindenmulch kann man fünf bis zehn Zentimeter hoch aufbringen.
Wie schon erwähnt besteht hier wieder der Nachteil, dass es viel Kohlenstoff und wenig Stickstoff enthält. Um es zu zersetzen, holen sich Mikroorganismen den nötigen Stickstoff zunächst aus dem Boden, wodurch er dem Obstbaum entgeht. Verteilen Sie deshalb unter diesen Stoffen Hornspäne oder andere Stickstoffdünger, um das Manko auszugleichen. Sollten Sie Tiere am Haus oder in der Nachbarschaft haben, können Sie Stroh auch mit Mist mischen und die Baumscheibe damit auslegen.