Baum- und Stammschutz: Wie geht es richtig und was sagt die Baumschutzverordnung?

Gartenfans, die in Waldnähe wohnen sollten ihre Bäume vor Wildtieren schützen. Aber auch Schädlinge können Bäumen schaden. Alle Informationen zu Baum- und Stammschutz.
- Um den Baum vor Wildtieren zu schützen, ist ein Stammschutz, beispielsweise durch ein Baumschutzgitter, nötig
- Ein Kalkanstrich kann Schutz vor Schädlingen und Insekten bieten
- Gerade junge Bäume benötigen gesonderten Schutz, um gesund wachsen zu können
Berlin – Das Erhalten von Bäumen und Waldflächen ist ein wichtiger Faktor, um das Ökosystem in Gleichgewicht zu halten. Gerade deshalb gilt es, Bäume vor Verbiss durch Wildtiere, aber auch vor anderen Umwelteinflüssen zu schützen.
Je nach Bundesland und Kommune ist deshalb das Fällen verschiedener Bäume wie Tannen ab einem bestimmten Stammumfang auf öffentlichem Raum und Privatgrundstücken untersagt. Der Naturschutzbund (NABU) setzt sich seit Jahren für die flächendeckende Integration einer Baumschutzverordnung in den Kommunen ein. Sie soll den Schutz bedrohter Baumarten gewährleisten, scheitert in den meisten Kommunen jedoch an der Berücksichtigung anderweitiger Interessen, beispielsweise der Grundstückbesitzer.
Baum- und Stammschutz im eigenen Garten
Baum- und Stammschutz der Bäume im eigenen Garten lässt sich bereits mit wenig Arbeit effektiv umsetzen. Neben dem Schneiden der Obstbäume sollte der Baumschutz genauso zur Gartenarbeit dazugehören. Der richtige Schutz und die richtige Pflege erhöhen die Lebensdauer der Bäume enorm und bewahren sie vor Krankheiten. Die Baumrinde schützt den Baum vor Insekten und Feuchtigkeit. Denn wird diese beispielsweise durch Tiere verletzt, können Schädlinge sich leicht im Baum ausbreiten. Im schlimmsten Fall muss der Baum gefällt werden.
Um den Baumstamm zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Am weitesten verbreitet sind wohl Baumschutzgitter am Baumstamm, der die Rinde vor natürlichen Feinden wie Wildtieren oder auch den heimischen Haustieren wie Katzen oder Ziegen schützen soll. Gegen den Befall durch Insekten wie Ameisen eignet sich unter anderem Baumschutz in Form eines Kalkanstriches, der auf den Stamm des Baumes aufgetragen wird. Neben dem Schutz versorgt er den Baum gerade in den kalten Wintermonaten mit wichtigen Nährstoffen und beugt Frostrissen an der Rinde vor.
Baum- und Stammschutz bei Nutzung des Stammes als Verbindungsstelle
Baum- und Stammschutz ist nicht nur wegen Wildtierverbiss wichtig. Die Rinde der Bäume kann beispielsweise auch durch die Nutzung von Bäumen als Slackline-Verbindung oder auch bei der Installation einer Hängematte im Garten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Um den Baumstamm vor Verletzungen an der Rinde zu schützen, eignen sich Baumschutzbänder, die den Baum an der Stelle, an der das Seil angebracht wird, schonen. Sollte die Rinde dennoch einmal beschädigt werden, sollte man die Stellen mit speziellem Wachs für Bäume versiegeln, um das Eindringen von Schädlingen zu verhindern.
Baum- und Stammschutz gegen Wildverbiss
Gerade im Winter, wenn der Boden gefroren ist, machen sich viele Wildtiere und Insekten an der Rinde der Bäume zu schaffen. Deshalb ist der Baum- und Stammschutz im Winter besonders wichtig. Zu Tieren, die Bäume schädigen können, zählen Wildtiere wie Rehe, Wildkaninchen, Biber oder auch Waschbären. Rehe ernähren sich gerade in den Wintermonaten gerne von der saftigen Rinde der Bäume, Kaninchen können dazu noch Wurzelwerk des Baumes durch Grabungen zerstören. Der Schutz vor Wildverbiss am Stamm kann in unterschiedlichen Formen erfolgen:
- Baumschutzgitter aus Metall, bei Kaninchenbefall auch um den Baum herum in die Erde eingraben
- Baumschutzhülle aus Plastik
- Baumschutzmatte oder Baumschutz aus Jutestoff
- Bestreichen des Stammes mit speziellen Schutzmitteln
Wenn es sich um eine überschaubare Anzahl von zu schützenden Bäumen handelt, kann auch ein Zaun Abhilfe schaffen. Dieser muss jedoch stabil und vor allem hoch genug sein (circa 2 Meter), damit die Wildtiere ihn nicht herunterdrücken können.
Baum- und Stammschutz junger Bäume
Einen Baum zu pflanzen ist relativ einfach. Ein junger Baum, der gerade erst gepflanzt worden ist, ist jedoch besonders anfällig für Schäden durch Tiere oder Insekten, weshalb dann der Baum- und Stammschutz umso wichtiger ist. Der noch dünne und relativ niedrige Stamm des Baumes sollte unbedingt durch Baumschutz-Manschetten oder engmaschigen Draht vor Wildverbiss geschützt werden und mithilfe von Kalkanstrich in seinem Wachstum unterstützt werden.
Es finden sich außerdem immer mehr Unternehmen, die moderne und nachhaltige Lösungen für den Schutz von Bäumen anbieten.