Bauernregeln im November: Darum bereitet später Schnee im Garten Probleme
Die Bauernregeln im November leiten von bestimmten Wetterverhältnissen Vorgaben für die Gartenarbeit ab. Schnee Ende November ist dabei gefürchtet.
München – Bauernregeln waren vor allem für Bauern und Bäuerinnen der früheren Generationen sehr wichtig. Je nachdem in welchem Teil Deutschlands sie lebten, entstanden unterschiedliche Regeln. Das hängt vor allem mit den verschiedenen klimatischen Zonen zusammen. Von den alten Tipps für Garten und Feld können heutzutage Gartenfreunde immer noch profitieren, denn sie helfen beispielsweise auch im November dabei, im Garten auf den Winter vorbereitet zu sein.
Bauernregeln im November: Das braucht Ihr Garten diesen Monat
Bauernregeln richten sich in den meisten Fällen nach christlichen Feiertagen. Das heißt, dass sie zugeschnitten sind auf die jeweiligen Heiligen, die Christinnen und Christen an diesem Tag verehren. Ein paar allgemeine Richtlinien lassen sich für den November allerdings auch finden, wie zum Beispiel:
- Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.
- Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.
- Baumblüt’ im November gar, noch nie ein gutes Zeichen war.
In diesem Jahr haben Gartenfreunde wirklich lange vom bunten Laub. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass der Sommer recht verregnet war, der Herbst dafür weniger. Laut der Bauernregeln im November steht Gärtnerinnen und Gärtnern danach ein langer Winter bevor. Winterschutz für die Pflanzen im Beet, auf dem Balkon oder der Terrasse ist also in diesem Jahr besonders wichtig.
Eine späte Baumblüte war schon in damaligen Zeiten kein gutes Zeichen. Meist ist es dann so warm, dass die Pflanzen noch mal austreiben. Kommt dann der Frost, frieren die neuen Blüten schnell ab und der Baum hat keine Kraft mehr, im kommenden Frühjahr eine neue und vor allem gesunde Blüte zu produzieren.

Bauernregeln im November: Allerheiligen und St. Martin
Die wohl bekanntesten (Feier-)Tage im November sind der 1. November, Allerheiligen, und der 11. November, St. Martin oder in manchen Regionen Deutschlands auch Auftakt der Karnevalssession. Zu Allerheiligen gedenken Christinnen und Christen ihrer bereits verstorbenen Angehörigen. Für diesen Tag haben sich unter anderem folgende Bauernregeln entwickelt:
- Hat Allerheiligen Sonnenschein, wird’s um Martini (11. November) umso kälter sein.
- Bricht vor Allerheiligen der Winter ein, so herrscht um Martini (11. November) Sonnenschein.
- Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.
Die beiden Tage stehen auch in den Bauernregeln im November in direkter Verbindung. Denn die Bauernregeln sagen voraus, dass das Wetter am 11. November genau gegensätzlich zu dem am 1. November sein wird. Zudem läutet der 1. November je nach Wetter den Altweibersommer ein. Der Altweibersommer ist ein meteorologisches Phänomen ist eine warme Phase im späten Herbst, das letzte Aufbäumen des Sommers vor dem Winter sozusagen.
Am St.-Martins-Tag dreht sich auch in den Bauernregeln alles um den heiligen St. Martin, der dem Bettler seinen halben Mantel gab. Zu diesem Tag sind mit der Zeit folgende Bauernregeln entstanden:
- Wenn um Martini Regen fällt, ist’s um den Weizen schlecht bestellt.
- Ist Martini klar und rein, bricht der Winter bald herein.
- Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
- Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält’.
Auch dabei ist das noch hängende Laub ein Thema, denn klar ist auch hier, dass auf den lang anhaltenden Herbst ein frostiger Winter folgen muss. Die Ernte für das kommende Jahr spielt ebenfalls eine Rolle, denn ein feuchter November bedeutet für das Weizenkorn nicht unbedingt Gutes. Gartenfreunde müssen also aufpassen, dass sie in einem regenreichen November ihr Saatgut gut lagern und Kaltkeimer eventuell etwas vor der Nässe schützen. Auch frisch ausgesäter Rasen sollten Gartenfreunde im November im Auge behalten*.
Bauernregeln im November: St. Katharina und St. Andreas
Zum Ende des Novembers, am 25., gedenken Christinnen und Christen der heiligen Katharina. Katharina von Alexandrien ist in der Kirche eine der populärsten Märtyrerinnen. Sie gilt zwar der Forschung nach als erfundene Person, steht aber als Schutzpatronin der Schulen, Näherinnen, Schneiderinnen und philosophischen Fakultäten ein. Sie zählt zu den 14 Nothelferinnen, die bei Problemen mit der Sprache und der Zunge helfen und lebte der Legende nach im 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus.
Um ihren Ehrentag herum entstanden folgende Bauernregeln:
- Ist an Kathrein das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt.
- Wer eine Gans zum Essen mag, beginn’ sie zu mästen am Katarinentag.
- Wenn kein Schneefall auf Kathrein is’, auf Sankt Andreas (30. November) kommt er g’wiss.
Einen trüben 25. November wünscht sich also kein Gartenfan, denn dann kommt der Frühling spät und das Grün der frischen Blätter lässt länger auf sich warten. Was heutzutage etwas makaber klingt, war damals wichtig, denn die Gans zum Essen am Weihnachtstag war für viele Familien ein wichtiger Höhepunkt. Kein Wunder also, dass die Regeln damals dieses wichtige Ereignis mitbedachten.
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Der heilige Andreas gehört zu den zwölf Aposteln Jesu, ist also eine wichtige Figur für das Christentum. Er ist sogar der Nationalheilige der Ukraine, Russlands und Schottlands sowie Rumäniens. Der Legende nach starb auch er am Kreuz und predigte sowohl auf dem Weg zur Kreuzigung als auch noch zwei Tage nach seiner Kreuzigung weiter. Der 30. November ist sein Todestag. Um dieses Datum herum gibt es folgende Bauernregeln zu beachten:
- Andreasschnee tut Korn und Weizen weh.
- Hält Sankt Andrä den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.
- Andreas, hell und klar, verspricht ein gutes Jahr.
Der 30. November ist also entscheidend dafür, wann der Winter im Land einzieht. Ist er noch recht angenehm, können sich Pflanzenfans durchaus freuen, denn dem bereits im Boden eingebrachtem Saatgut tut das gut. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.