Bambus pflanzen: Deswegen ist eine Rhizomsperre im Beet unerlässlich
Bambus ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze, die im Frühjahr ins Beet sollte. Doch Vorsicht: Wer sie nicht in Zaum hält, wird böse überrascht.
Hamburg – Gartenfreunde, die eine schlichte, immergrüne Heckenbepflanzung suchen, sind mit Bambus gut beraten. Die aus Asien stammende Pflanze wächst schnell und dicht und je nach Sorte auch sehr hoch. Doch beim Pflanzen müssen Gärtnerinnen und Gärtner bereits bedenken, dass sich Bambus ohne Rhizomsperre ungehindert ausbreitet. Das Entfernen der Pflanze ist dann eine Herausforderung.
Bambus pflanzen: Folgende Pflege braucht die Pflanze und so halten Sie sie in Schach
Bambus gehört zur Familie der Süßgräser und stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort ist die Pflanze immer noch von großer Bedeutung, denn sie ist eines der Hauptmaterialien zur Herstellung von Zäunen, Wasserleitungen, aber auch von Kleidung und Gerüsten. Beheimatet ist der Bambus auf allen Kontinenten, außer in Europa und der Antarktis. Ihr Heimatgebiet entscheidet auch, ob sie eine Bambusart der Subtropen und Tropen sind oder zu denen der gemäßigten Zonen zählen.
Auch wenn Bambus in Europa nicht beheimatet ist, bedeutet das nicht, dass er in Deutschland nicht hervorragend wächst. Mittlerweile zählen Expertinnen und Experten 47 Arten mit unzähligen Sorten. Grundsätzlich lassen sich vier Gruppen unterschieden:
- Riesenbambus
- mittlerer Bambus
- kleiner Bambus
- Zwergbambus
Der Riesenbambus erreicht eine Höhe von bis zu neun Metern, der mittlere Bambus kann drei bis neun Meter hochwachsen, der kleine Bambus anderthalb Meter bis drei Meter und der Zwergbambus begnügt sich mit bis zu maximal anderthalb Metern Höhe. Je nach Garten ist es also wichtig, vorher zu planen, wie hoch der Bambus maximal werden darf.
Ebenfalls ist entscheidend, ob Gartenfreunde sich eine Sorte kaufen, die Rhizome bildet oder nicht. Rhizome sind wurzelartige Gebilde, die laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) bei manchen Bambussorten wie beispielsweise dem Flachrohrbambus (Phyllostachys) sehr schnell unterirdisch wachsen und so die Verbreitung des Bambus vorantreiben. Auch an Stellen, wo Gärtnerinnen und Gärtner gar keinen Bambus stehen haben möchten.
Bambuspflanzen der Gattung Fargesia, also Schirmbambus, bildet keine Rhizome und ist leichter zu bändigen. Wer also seinen Bambus lange genießen will, sollte sich vorher bezüglich der richtigen Sorte im Fachgeschäft beraten lassen.
Bambus pflanzen: Schritt für Schritt zur Sichtschutzhecke
Am wohlsten fühlt sich Bambus an einer windgeschützten Ecke im Garten. Neben einem perfekten Sichtschutz schluckt Bambus auch merklich Schall, ist also auch als Lärmschutz einsetzbar. Am besten nehmen Gartenfreunde die Pflanzung im Frühjahr vor. Große Ansprüche an den Boden hat der Bambus nicht, jedoch verträgt er keine Staunässe. Wer also einen Lehmboden im Garten hat, muss diesen gründlich auflockern und etwas Sand untermischen vor der Pflanzung, damit der Flachwurzler eine Chance hat, gesund anzuwachsen.
Bambus pflanzen: Rhizomsperre nicht zu nah an die Pflanze setzen
Als nächstes ist bei Pflanzen der Gattung Phyllostachys dringend eine Rhizomsperre nötig. Dafür graben Gartenfreunde zuerst ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß ist wie der Durchmesser des Wurzelballens. Da der Bambus ein Flachwurzler ist, darf das Loch nicht zu tief sein. Steht der Wurzelballen im Loch, muss der obere Teil bündig abschließen mit dem Rest des Beetes.
Danach messen Pflanzenfans einen Kreis von etwa anderthalb Metern Umfang um die Pflanze herum ab. Diesen Platz benötigen die Wurzeln der Pflanze, um sich ausbreiten zu können. Steht die Rhizomsperre näher am Wurzelballen, kann das später zum Absterben der Pflanze führen. Die Sperre sollte laut NDR eine zwei Millimeter dicke Folie aus Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) sein. Mit einer Breite von 70 Zentimetern sind Gartenfreunde gut beraten.
Haben sie die Folie eingesetzt, achten Gärtnerinnen und Gärtner darauf, dass ein kleiner Rand noch herausguckt. Bei etwa zehn Zentimetern Folie oberhalb der Erde klettert Bambus auch nicht über die Absperrung herüber. Die Stelle, an der sich beide Folienenden treffen, verbinden Gartenfreunde am besten mit einer kleinen Schiene.
Bambus pflanzen: Finger weg von Rindenmulch
Was gut gemeint ist, schadet dem Bambus. Denn im Gegensatz zu anderen Pflanzen verträgt Bambus keinen Rindenmulch. Rindenmulch bindet Stickstoff und entzieht dem Bambus so diesen wichtigen Nährstoff. Zum Düngen verwenden Pflanzenfans am besten speziellen Bambusdünger, der allerdings bis Juni im Beet sein muss. Danach hilft es dem Bambus, wenn Gärtnerinnen und Gärtner ihn mit Rasendünger unterstützen, um ihn fit für den Winter zu machen.
Zudem macht es der Bambus Gartenfreunden noch leichter, denn seine herabfallenden Blätter nutzt er direkt als Dünger. Sie enthalten Silizium, welches seine Nährstoffversorgung unterstützt. Regelmäßiges Gießen ist im Winter Pflicht, da die Pflanze sonst vertrocknet. Erstes Anzeichen dafür sind eingerollte Bambusblätter*. Auch ein Rückschnitt im Frühjahr ist wichtig, denn alte, abgestorbene Halme müssen vom Pflanzenfan entfernt werden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.