Bäume als Klimaretter: So sinnvoll ist das Pflanzen von Bäumen
Aufforstung gilt vielerorts als wichtige Maßnahme gegen den Klimawandel. Doch inwiefern trägt das Pflanzen von Bäumen tatsächlich zum Klimaschutz bei?
München – Wälder gehören zu den wichtigsten Hilfsmitteln im Kampf gegen den Klimawandel. Schließlich sind Bäume natürliche Kohlenstoffsenker: Rund zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid, also rund sechs Prozent der globalen CO2-Emissionen, lassen sich der Atmosphäre durch das Wachstum neuer Bäume entziehen. Doch wie sinnvoll ist das Pflanzen von Bäumen wirklich? Was Gartenfreunde zum Klimaschutz beitragen können.
Bäume als Klimaretter: So sinnvoll ist das Pflanzen von Bäumen
Laut Wissenschaftlern der ETH Zürich könnten rund zwei Drittel der durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen durch das Pflanzen neuer Bäume aufgefangen werden. Mit der Aufforstung könnten Bäume so einen enormen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Das ist jedoch nur teilweise richtig*.
Denn obwohl Bäume in der Theorie tatsächlich große Menge CO2 ausgleichen können, funktioniert dies in der Praxis nur unter idealen Bedingungen. So fungieren Bäume nur dann als CO2-Senke, so lange neue Bäume gepflanzt werden. Verfaulen oder verbrennen die Bäume, wird das CO2 wieder freigesetzt. Zudem dauert es sehr lange, bis ein aufgeforsteter Bereich groß genug ist, um die gewünschte Wirkung zu haben.
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Bäume als Klimaretter: Jeder Baum ein Gewinn?
Bei der Aufforstung kommt es allerdings nicht nur auf die Menge der gepflanzten Bäume an. Damit ein Baum zum Klimaschutz beiträgt, müssen ein paar Dinge beachtet werden:
- Aufforstung am richtigen Ort: Nicht jede Landschaft wird durch das Pflanzen von Bäumen klimafreundlicher. Moore speichern beispielsweise deutlicher mehr CO2 als ein Wald. Aus ökologischer Sicht kann es zudem sinnvoll sein, Waldflächen sich selbst zu überlassen und natürliche Wälder entstehen zu lassen.
- Nicht jede Baumart ist geeignet: Während manche Bäume mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen, leiden andere besonders unter widrigen Umweltbedingungen. Welche Bäume gepflanzt werden, sollten daher abhängig vom Standort entschieden werden.
- Mischkulturen sind widerstandsfähiger: Nachhaltiger als anfällige Monokulturen sind Mischwälder. Mischkulturen sind in der Bewirtschaftung zwar aufwendiger, bieten jedoch verschiedenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum.
- Langfristige Pflege: Wer einen eigenen Garten hat, weiß, wie viel Pflege dieser braucht. Gleiches gilt für die Bewirtschaftung neuer Baumkulturen. Doch auch der Schutz bestehender Wälder sollte nicht in den Hintergrund geraten. Der Erhalt intakter Wälder ist mindestens genauso wichtig.
- Vertrauenswürdige Organisationen: Wer eine Baumpflanz-Initiative unterstützt, sollte sich zunächst über den Hintergrund und die Vorgehensweise der Organisation erkundigen.
Obwohl das Pflanzen von Bäumen nicht allein das Fortschreiten des Klimawandels verhindern kann, kann Aufforstung unter den richtigen Bedingungen einen wichtigen Beitrag im Klimaschutz leisten. Wie außerdem klimafreundliche Ernährung klappen kann, erklären wir noch mal hier. Und so klappt Nachhaltigkeit in der Küche. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.