Hexenringe im Rasen müssen Sie schon im Frühjahr bekämpfen, sonst drohen Schäden
Früher glaubte man, dass sich hier Hexen versammeln. In Wirklichkeit sind Hexenringe auf dem Rasen ein biologisches Pilz-Phänomen, das beseitigt werden sollte.
Im Mittelalter glaubte man, dass im Kreis wachsende Pilze einen Versammlungsplatz für Hexen kennzeichnen. Heute weiß man, dass hinter der Pilzanordnung ein biologisches Phänomen steckt. Der Name ist trotzdem geblieben.
Vor Hexenringen muss man dementsprechend keine Angst haben und der Aberglaube ist (höchstwahrscheinlich) unbegründet. Trotzdem sollte man Hexenringe entfernen, wenn diese in den eigenen Garten einziehen. Bleiben die Pilze zu lange stehen, können sie Rasen und Garten schaden.
Pilze im Kreis: Was sind Hexenringe?
Hexenringe, manchmal auch Feenringe genannt, sind kreisförmige Ausbreitungen von Pilzen auf einer Rasenfläche. Durch das Pilzgeflecht Myzel entstehen die Ansammlungen kreisförmig, da sich die fadenförmigen Pilzzellen strahlenförmig in alle Richtungen ausbreiten. Das Geflecht stirbt von der Mitte nach außen irgendwann ab, wodurch die Pilzkreise entstehen.

Viele Arte von Hexenringen wachsen im Wald, aber es gibt auch Sorten, die im heimischen Garten sprießen können. Dazu gehören laut Mein schöner Garten zum Beispiel der Nelkenschwindling, der Wiesen-Champignon und der Erd-Ritterling. Laut der Landwirtschaftskammer NRW sind diese Arten Hut- oder Ständerpilze, die sich meist durch den glatten, nach unten gewölbten Kopf und eine bräunliche Farbe auszeichnen.
Hexenringe können einen Durchmesser von 20 Zentimetern bis zu mehreren Metern haben. Da Myzel sich recht schnell verbreitet, können Hexenringe innerhalb eines Tages entstehen. Sie bevorzugen sandigen, nährstoffarmen Boden.
Was passiert, wenn man Hexenringe sprießen lässt?
So schnell, wie Myzel sich ausbreiten kann, so robust ist es auch gegenüber Wasser. Das Pilzgeflecht ist sogar wasserabweisend und sorgt deshalb im Untergrund dafür, dass andere Gewächse ebenfalls keine Flüssigkeit mehr bekommen. Außerdem wird von den Pilzen Stickstoff ausgeschieden, der von anderen Pflanzen aufgenommen wird. Das betrifft auch den Rasen, der sich innerhalb eines Hexenkreises zunächst verdunkeln oder verfärben und dann ganz absterben wird. Aus diesem Grund wird ein Hexenring auch als Rasenkrankheit definiert.
Wenn Hexenringe nicht entfernt werden, kann sich der Hobbygärtner in Zukunft an dieser Stelle also das Rasenmähen sparen. Außerdem zersetzt das Pilzgeflecht organisches Material im Boden wie etwa abgestorbene Wurzeln.
Wann und wie sollte man gegen Hexenringe angehen?
Damit der Rasen und eventuell auch andere Pflanzen in der Nähe oder im Hexenring nicht beschädigt werden oder absterben, sollte der Hobbygärtner diese Pilzkreise beim ersten Anzeichen entfernen. Da Fungizide, also chemische Mittel, die die Pilze beseitigen, in Deutschland für Privatgärten aber verboten sind, weil sie dabei andere, nützliche Flora ebenfalls abtöten würden, muss man zu Haus- und Gartenmitteln greifen.
Am besten beugt man Hexenringen vor, indem man den Rasen regelmäßig pflegt. Das bedeutet, dass er immer gemäht werden sollte, wodurch bereits gebildete Pilze entfernt werden, die sich dann nicht mehr durch Sporen verbreiten können. Außerdem sollte man im Frühjahr den Rasen vertikutieren und Rasenfilz entfernen, um den Pilzen ihren bevorzugten Lebensraum zu nehmen. Im Spätsommer eignen sich Rasen-Dünger, um gegen Hexenringe vorzubeugen. Am besten sind hier Dünger mit Kalium geeignet, da Pilze besonders dort entstehen, wo ein Kaliummangel herrscht.
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Wenn bereits ein Hexenring auf dem Rasen zu sehen ist, können die Pilze auch per Hand entfernt werden. Nach einem Trick, den die Landwirtschaftskammer NRW teilt, sollte man danach um den Kreis herum mit einem Spaten die Grasnarbe bis auf 25 Zentimeter Tiefe öffnen und stark bewässern. Durch den Überschuss an Flüssigkeit stirbt das Pilzgeflecht ab. Außerdem kann man den Ring laut Baldur Garten mit einem Spaten das Pilzgeflecht zertrennen und dann mit Sand, zum Beispiel Quarzsand, zuschütten. In ganz hartnäckigen Fällen, in denen die Hexenringe immer wiederkehren, sollte der Hobbygärtner über einen Bodenaustausch von bis zu 30 Zentimetern Tiefe nachdenken.