Essbare und giftige Beeren: Welche Sie bedenkenlos pflücken können
Beeren zu sammeln, kann im Sommer viel Spaß machen. Doch nicht alles, was an Strauch oder Busch wächst, ist auch essbar. Welche Beere essbar und giftig sind.
München – Beeren sind ebenso Teil des Sommers wie die Gemüseernte. Vor allem im Hochsommer wird so einiges reif, nicht nur im Garten. Auch draußen im Wald oder auf der Wiese locken dann reife Beeren und Früchte, die wie Beeren aussehen. Einige Wildbeeren sind ebenfalls essbar, andere dagegen giftig. Vor dem Sammeln sollten Gartenfans giftige und essbare Beeren kennen.
Essbare und giftige Beeren: Welche Sie bedenkenlos pflücken können
Grundsätzlich ließe sich raten, nur das zu essen, was selbst gepflanzt wurde. Doch das kann selbst im Garten tückisch werden, denn manche Pflanzen wie die Eberesche haben unter bestimmten Bedingungen durchaus essbare Beeren. Andere beliebte Gartenpflanzen wie die Eibe dagegen haben überaus giftige Früchte. Nicht jede Gartenpflanze ist also automatisch genießbar. Draußen im Wald oder auf einer Wiese ist es dann noch schwieriger, denn dann kommt das Bestimmen der Pflanze an sich dazu. Welche Beeren Sie in der Stadt bedenkenlos sammeln können, erklären wir hier.

Darüber hinaus ist es aber wichtig, auch giftige Beeren zu kennen. Nicht alle Pflanzen in der Liste gehören tatsächlich zu den Beeren, werden aber oft zu ihnen gezählt. Es gibt auch Sonderfälle wie beispielsweise Holunder. Während der Schwarze Holunder beziehungsweise seine Beeren gekocht genießbar sind, bleiben die Beeren und sämtliche Teile des Attichs (Zwergholunder) jedoch selbst nach dem Kochen giftig. Noch eine Verwechslungsgefahr: Holunderbeeren werden auch Fliederbeeren genannt, dabei handelt es sich jedoch nicht um die Früchte von Flieder.
Essbare und giftige Beeren: Diese Beeren sind giftig
Giftige Beeren müssen nicht unbedingt wie beim Attich mit unangenehmem Geruch verbunden sein, viele schmecken harmlos und sehen unscheinbar aus.
Diese Beeren sind geringfügig giftig:
- Rohe Holunderbeeren sind geringfügig giftig
- Wacholderbeeren oder Beeren des Sadebaumes (Verwechslungsgefahr mit Wacholder): Der Gemeine Wacholder ist als Einziges in getrockneter Form essbar oder wird zu Gin verarbeitet
- Vogelbeere (roh): Die Früchte der Eberesche sind nach dem ersten Frost aber gekocht nutzbar
- Traubenholunder/Roter Holunder: Bedingt für Marmeladen verwendbar, wenn die giftigen Kerne entfernt werden
Und dann gibt es noch eine Menge Pflanzen mit Beeren (oder Früchten, die wie Beeren aussehen), die definitiv giftig sind:
- Efeu
- Eibe
- Einbeere
- Liguster
- Pfaffenhütchen
- Rote Heckenkirsche
- Schneebeere
- Seidelbast
- Stechpalme
- Tollkirsche
- Zwergholunder (Attich): Bleiben auch nach dem Kochen giftig
- Zwergmispel: Achtung, die Früchte normaler Mispeln, also der Bäume, sind essbar
- Weißwurz: Kann mit Blaubeeren verwechselt werden, alle Pflanzenteile sind giftig.
- Schneeball
- Zaunrübe
Viele dieser Früchte führen bei Verzehr geringer Mengen maximal zu Erbrechen. Andere können vor allem für Kinder schnell tödlich sein. Besonders die Eibe ist aber sehr giftig, auch die Tollkirsche sollte nicht unterschätzt werden. Pflücken Sie daher vor allem im Wald keine unbekannten Früchte. Im Falle eines versehentlichen Verzehrs sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, fotografieren Sie die betreffende Pflanze und ihre Beeren oder Früchte, wenn Sie sie nicht bestimmen können.
Essbare und giftige Beeren: Diese Beeren sind essbar
Es gibt glücklicherweise aber genug essbare Beeren, beispielsweise die Früchte von:
- Aronia/Apfelbeere: Darf nicht roh verzehrt werden
- Berberitze (Gewöhnlicher Sauerdorn): Schmeckt sauer, besser in Marmelade oder Saft
- Brombeere
- Cranberry
- Elsbeere: Essbar, es kommt aber auf die richtige Zubereitung und Reife an
- Erdbeere (eigentlich eine Sammelnussfrucht)
- Felsenbirne
- Goji-Beere
- Hagebutte
- Heidelbeere und Blaubeere
- Himbeere
- Johannisbeere
- Kiwi und Mini-Kiwi
- Kornelkirsche
- Maulbeere
- Mispel
- Physalis
- Sanddorn: Roh sehr sauern, berichtet Bayern 1. Besser schmeckt er als Saft oder Marmelade
- Schlehe
- Stachelbeere
- Wildpflaume: Auch je nach Region als Kirschpflaume, Wilde Mirabelle, Kriachl und mehr bekannt, wie Bayern 1 berichtet
- Darüber hinaus bei der richtigen Zubereitung auch Holunder und die Beeren der Eberesche (Vogelbeere) essbar
Viele davon sind nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Sanddorn beispielsweise enthält reichlich Vitamin C, Hagebutten lassen sich wunderbar als Tee trinken und Blaubeeren sind der ideale Snack. Wer Beeren sammelt oder im Garten hat, sollte bestenfalls einige für Wildvögel übrig lassen, Vögel lieben beispielsweise die Kornelkirsche, aber auch die Früchte der Felsenbirne.
Wer in der Natur sammelt, sollte sich vorab über Gefahren wie den Fuchsbandwurm informieren, auf Zecken achten und niemals an Stellen mit sichtbarem Tierkot sammeln. Gesammelt werden darf draußen in der Natur nur für den Eigenbedarf, zudem können Eigentumsrechte der Waldbesitzer gelten. Besser wäre es also beispielsweise Brombeeren im Garten anzupflanzen und um Exoten wie die Physalis oder die Kiwi zu ergänzen.
Essbare und giftige Beeren: Rezepte und Verwendungsmöglichkeiten
Und nach dem Sammeln? Viele Beeren lassen sich wunderbar zu Marmelade, Gelee oder Konfitüre einkochen. Sie können auch Beeren einfrieren, in Smoothies geben (sofern sie roh essbar sind) oder daraus leckere Dinge machen wie: Schlehen-Likör, Brombeermuffins, Griesauflauf mit Beerengrütze, Stachelbeer-Chutney, Beeren-Crumble und noch viele weitere leckere Beeren-Rezepte.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.