Engelstrompete im Portrait: So gefährlich ist das schöne Nachtschattengewächs
Die Engelstrompete erfreut sich im Garten großer Beliebtheit. Dabei ist das hübsche Nachtschattengewächs eigentlich recht giftig. Das macht die Pflanze aus.
München – Es gibt Gartenpflanzen, die auf den ersten Blick wunderschön wirken. Die Engelstrompete ist eine von ihnen und wirkt direkt im Garten gepflanzt ebenso schön wie im Kübel. Doch viele schöne Gartenpflanzen sind giftig und die Engelstrompete gehört zu den Vertretern, die Sie besser nicht essen sollten. Dennoch hat die Pflanze einige Vorzüge.
Engelstrompete im Portrait: Schönes, aber stark giftiges Nachtschattengewächs
Engelstrompeten (Brugmansia) punkten mit vielen hübschen Blüten in außergewöhnlicher Form und Größe. Sie blühen meist gelb, es gibt sie aber auch in weiß, rosa, rot oder orange. Die Pflanze wächst überhängend, sodass die schönen Blüten mit der Öffnung nach unten hängen. Wobei die Blüten mindestens Handgröße erreichen können. Die Pflanzen blühen meist von Juli bis Oktober und duften währenddessen wunderbar süßlich.
Und gerade das ist überaus tückisch. Denn der süße Duft lockt gerade Kinder, die die Blüten fassen oder gar probieren wollen. Engelstrompeten gehören zu den Nachtschattengewächsen und sind in allen Pflanzenteilen giftig. Sie enthalten einen hohen Anteil an Alkaloiden. Ursprünglich kommt die Engelstrompete aus Südamerika und wurde oder wird dort teils als Rauschmittel genutzt. Auch das ist überaus gefährlich, denn eine falsche Dosierung endet schnell tödlich.
Enthalten in der Engelstrompete sind beispielsweise:
- Scopolamin
- L-Hyoscyamin
- Atropin (vor allem bekannt durch Atropa belladonna, die schwarze Tollkirsche)
- Ester
Das Tückische daran: bereits der Duft kann narkotisch wirken. Riechen Sie also niemals intensiv an einer Engelstrompete und halten Sie Kinder und Tiere davon fern. Als Zimmer- oder Wintergartenpflanze ist die Engelstrompete komplett ungeeignet.
Wurzeln und Samen der Pflanze enthalten besonders viele Giftstoffe und wirken ab einer Dosis von 0,3 Gramm giftig oder gar tödlich, insgesamt sollte die Engelstrompete aber keinesfalls probiert oder gar gegessen werden. Tödlich wird es für Erwachsene ab etwa 453 Milligramm (Stiele, Blüten, Blätter), für Kinder schon ab 10 Milligramm. Falls die Pflanze doch gegessen wird, kann es zu einer Vielzahl an Symptomen kommen, darunter Hautreizungen, Erbrechen und Übelkeit, geweitete und lichtstarre Pupillen, Krämpfe, Kreislaufprobleme bis hin zu Halluzinationen und Atemstillstand.
Besonders gefährlich wird es für Kinder und Tiere, bei denen schon geringere Mengen für eine Vergiftung reichen. Teils kann auch das bloße Berühren der Pflanze zu Symptomen führen. Erste Hilfe ist dann wichtig, bei Kindern ist es vor allem wichtig zu erkennen, wodurch die Vergiftung entstanden ist*. In Panik müssen Sie deshalb nicht gleich ausbrechen, aber die Engelstrompete bestenfalls an einen gesicherten Ort pflanzen und bei der Arbeit Handschuhe tragen.
Engelstrompete im Portrait: So pflanzen Sie sie an
Wie bereits erklärt, sollte eine Engelstrompete möglichst nicht in geschlossenen Räumen stehen. Die einzige Option ist also das Anpflanzen im Garten. Das geht entweder in einem Pflanzgefäß wie einem Kübel oder aber direkt im Boden. Allerdings sind Engelstrompeten frostempfindlich. Kübel wären daher ideal, denn die Pflanze sollte bei mindestens zwölf Grad Celsius überwintert werden. Achten Sie auf ausreichende Belüftung. Alternativ zur Überwinterung an einem hellen Ort geht es auch dunkel. Wie andere Pflanzen auch wirft sie dann aber ihre Blätter ab.
Ansonsten braucht die Engelstrompete Folgendes:
- Ab April oder Mai (Eisheilige) darf sie je nach Witterung wieder nach draußen.
- Standort: Sonnig und windgeschützt, keine pralle Mittagssonne. Ideal wäre ein Standort im Kübel vor einer sonnigen Hauswand.
- Substrat: Kübelpflanzerde, möglichst nährstoffreich, mit etwas Blähton oder Tongranulat versetzt.
- Umtopfen: regelmäßig, bestenfalls jedes zweite Jahr im Frühjahr.
- Sommer-Standort: Es ist möglich, Engelstrompeten über den Sommer ins Beet zu setzen und im Herbst wieder herauszunehmen. Bestenfalls nutzen Sie dafür einen Pflanzkorb.
- Wasserbedarf: Der ist sehr groß. Im Sommer sollten Sie morgens und abends genug gießen, im Winter darf der Wurzelballen nie ganz austrocknen.
- Dünger: Die Engelstrompete hat einen hohen Nährstoffbedarf. Gedüngt wird im Frühjahr und bis in den Herbst dann wöchentlich (je nach Art des Düngers).
Ein Highlight im Garten ist die Engelstrompete definitiv und wer verantwortungsvoll mit der Pflanze umgeht, darf dafür im Sommer dann ein wahres Blütenmeer bestaunen. Neben der Engelstrompete gibt es übrigens noch andere Giftpflanzen im Garten. Wenn Sie auf diese verzichten möchten, können Sie aber auch für Haustiere oder Kinder ungefährliche Pflanzen wählen. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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