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Die dunklen Eichhörnchen sind fiese Verdränger? Sitzen Sie diesem Irrglauben nicht auf

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Von: Ines Alms

Gefühlt gab es früher mehr rote Eichhörnchen. Doch es ist ein Irrglaube, dass die dunklen ihrer Art die rötlichen verdrängen haben.

Sehr viele Menschen sind hocherfreut, wenn sie in Parks, im Garten oder im nächstgelegenen Baum ein Eichhörnchen flink herumhüpfen sehen. Den schwarzen oder eher dunklen Eichhörnchen begegnen einige jedoch auch mit Skepsis, da sie als eine aus anderen Ländern eingebürgerte Art gelten, die die heimischen roten Tiere dezimieren. Dabei sind es die amerikanischen Grauhörnchen, die dem Eichhörnchen Konkurrenz machen.

Schwarze Eichhörnchen: Sind sie wirklich die bösen?

Nahaufnahme eines dunkelbraunen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris)
Dieses schwarze Eichhörnchen kann doch kein Wässerchen trüben, oder? © YAY Images/Imago

Die gute Nachricht vorweg: Die europäischen Eichhörnchen sind bisher nicht bedroht. Ob hellrot, braunrot, braun oder fast schwarz – die hier heimischen Eichhörnchen treten in vielen Farbvarianten auf und sind doch eine Art. Wie die Deutsche Wildtier Stiftung erklärt, haben sie immer einen weißen Bauch gemein, die Fellfarbe ist in erster Linie genetisch bedingt und von Umwelteinflüssen wie dem Klima und der Höhenlage abhängig. Um sich besser vor Feinden zu tarnen, sind die Tiere beispielsweise in Nadelwäldern in der Regel dunkler gefärbt als in hellen Laubwäldern. Im Winter wird die Fellfarbe ebenfalls dunkler.

Laut dem Naturschutzbund Deutschland könnten sich in den nächsten Jahren in Europa jedoch vermehrt nordamerikanische Grauhörnchen ausbreiten. Die ursprünglich in England eingebürgerten und in Gefangenschaft gehaltenen Tiere wurden im Jahr 1876 aus Mitleid freigelassen und haben sich seitdem in Großbritannien und gut vermehrt. In Norditalien wurden seit 1948 ebenfalls Grauhörnchen ausgesetzt.

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Grauhörnchen: Ihr Virus kann die heimischen Eichhörnchen ausrotten

Die wanderfreudigen Tiere könnten den heimischen Eichhörnchen durchaus bedrohlich werden, denn die Grauhörnchen sind robuster und anpassungsfähiger, sie tun sich leichter mit der Nahrungssuche und sie haben weniger Fressfeinde. Außerdem tragen sie das Squirrelpox-Virus in sich, ein Pockenvirus, das sie selbst nicht behelligt, für europäische Eichhörnchen jedoch lebensgefährlich werden kann. Momentan gibt es Kontrollen und Verfolgungsmaßnahmen und den Versuch, eine Schutzimpfung für die heimischen Eichhörnchen zu entwickeln.

Sollte man ein graues Hörnchen entdecken, ist es eher noch unwahrscheinlich, dass es sich um die nordamerikanische Art handelt, sondern eher um eine Fellfarbvariante der heimischen Art. Ein erkennbarer Unterschied: Grauhörnchen haben keine Pinselohren. Wer Eichhörnchen in den eigenen Garten oder auf den Balkon locken möchte, kann ihnen beim Nestbau helfen oder ihnen Futter anbieten – aber bitte keine Erdnüsse.

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