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Buntspecht: Deswegen überlebt der Vogel den Winter bei uns besonders gut

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Von: Anna Katharina Küsters

Buntspechte gehören zu den Vögeln, die im Winter nicht in den Süden fliegen. Durch ihr Klopfen verraten sich die Vögel und lassen sich gut beobachten.

Berlin – Mittlerweile tragen die Bäume keine Blätter mehr und das gibt Erwachsenen und Kinder die Möglichkeit, genauer hinzusehen. Denn auch im Winter tummeln sich im Garten viele Tiere. So beispielsweise der Buntspecht. Er macht keinen Winterschlaf und sein Trommeln auf der Rinde der Bäume verrät ihn über eine weite Strecke hinweg.

Buntspecht: So überlebt er im Winter und das sollten Sie noch über den Vogel wissen

Gärtnerinnen und Gärtner, die in ihrem Garten den Buntspecht entdecken, können sich freuen. Denn die Anwesenheit des Tieres zeugt unter anderem auch von der Gesundheit des gesamten Gartens. Im Winter ist der Buntspecht besonders gut zu beobachten, denn auf den kahlen Ästen entdecken Gartenfreunde sie viel schneller. Da sich das Nahrungsangebot auch für den Buntspecht im Winter erheblich einschränkt, kann der Vogel einfach umschalten. Statt wie im Sommer Insekten wie Ameisen, Würmer und Eichentriebwickler, konzentriert er sich im Winter auf Samen, Früchte und Nüsse. Diese sind natürlich nicht so leicht zu knacken wie weichere Insekten. (Beeren-Arten: Diese dürfen Sie im Herbst verzehren, und diese sind giftig)

Deswegen hat der Buntspecht laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) einen Trick entwickelt: Im Winter steckt er einzelne Zapfen, Samen und Nüsse hinter die Rinde von Bäumen und klopft dann solange darauf, bis die Schalen kaputt gehen und er an den wertvollen Inhalt gelangt. Diesen Mechanismus nennen Gartenfreunde auch „Buntspechtschmiede“.

Hat er eine neue Nuss gefunden, klemmt er diese mit seinem Gefieder am Baum ein, zieht die alte Nuss heraus und steckt die neue Nuss zum Zerklopfen hinter die Baumrinde. Die alte Nuss fällt hinunter und bleibt am Fuße des Baumes liegen. Das kann in manchen Wintern dazu führen, dass bis zu 4.000 Zapfen unter solch einer Schmiede liegen. (Eichhörnchen: So tummeln sich die Tiere mit dem großen Schwanz bald in Ihrem Garten)

Buntspecht: Das steckt hinter dem Trommeln des Vogels

Das wohl bekannteste Markenzeichen des Buntspechts ist sein Trommeln auf Baumstämmen. Dieses Trommeln erfüllt viele Zwecke. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Beispiel:

Bei der Nahrungssuche im Winter knackt er damit die Schalen von Nüssen und Samen. Aber auch bei der Kommunikation hilft das Trommeln den Buntspechten weiter. Denn sowohl Männchen als auch Weibchen trommeln und können sich so signalisieren, wenn sie auf Partnersuche sind oder ihnen jemand zu nahe rückt und sie ihren Bereich verteidigen wollen.

In der Regel klopfen einige Spechte 12.000 Mal am Tag mit ihrem Schnabel gegen eine Baumrinde. Zu ihrer Hochzeit schaffen Spechte dabei 20 Schläge pro Sekunde mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 Stundenkilometern*. Eine beachtliche Menge und Schnelligkeit, die nur aufgrund der starken Muskeln um den Schädel herum möglich sind. Diese betrachten Experten als eine Art Stoßdämpfer, der die harten und vielen Schläge abfedert. Auch die Knochenhülle des Gehirns ist besonders dick und Untersuchungen der Vögel zeigten, dass das Gehirn allgemein von wenig Flüssigkeit umgeben ist. So sind Kopfverletzungen beim Buntspecht quasi ausgeschlossen. (Igel im Garten: So fühlt sich das nützliche Tier im Garten wohl)

Buntspecht: Eine Höhle reicht nicht aus

Ein Buntspecht baut nicht nur eine Höhle in seinem Leben. In der Regel bauen Männchen und Weibchen gemeinsam pro Jahr eine Höhle und nutzen diese dann als Nest für ihre Brut und als Schlafunterkunft. Männchen und Weibchen übernachten jedoch nur sehr selten gemeinsam in einer Höhle. Beide wechseln sich beim Höhlenbau ab und längst nicht jede Höhle wird auch bis zum Ende ausgebaut. Die teils verlassenen Löcher dienen dann anderen Vögeln als Unterschlupf.

Im Winter gehört der Buntspecht zu den Langschläfern unter den Vögeln. Ist es so lange dunkel, sind die Vögel teilweise erst ab acht Uhr morgens aktiv. Nachts schläft er in seiner Höhle und hält sich dabei mit seinen krallenartigen Füßen unterhalb des Einfluglochs fest. Bei Erschütterungen oder Kratzgeräuschen am Baumstamm ist der Buntspecht alarmiert. Denn das könnte ein ungewollter Besuch seines größten Feindes, des Baummarders, sein. Denn auch diese Tiere halten keinen Winterschlaf. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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