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Brennholz einfach aus dem Wald holen? Das ist streng verboten 

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Ein Kaminfeuer sorgt im Winter für romantische Stimmung und wird als günstige Alternative zu Gas gehandelt. Doch beim Holz muss man einiges beachten.

Die Entwicklungen auf dem Öl- und Gasmarkt bereiten derzeit vielen Verbrauchern große Sorgen. Nicht wenige entscheiden sich deshalb für den Bau eines Kamins, um sich auf diese Weise unabhängig von den steigenden Preisen zu machen. Doch auch Brennholz wird auf Dauer immer teurer — im Baumarkt beispielsweise kostet ein Raummeter bereits über 100 Euro. Doch einfach in den Wald zu gehen und sich Holz zu holen, ist nicht erlaubt.

Brennholz: Wo ist das Heizmaterial am günstigsten?

Axt in einem Baumstumpf
Wer sein Holz beim Förster kauft, muss den Baum selbst fällen. © IMAGO / Westend61

Günstiger als im Baumarkt ist das Holz beim hiesigen Förster: Wer den Weg in den Wald antritt, kann einen Raummeter Holzscheite bereits für etwa 20 Euro erstehen. Allerdings muss man in dem Fall seinen Baum selbst fällen. Und auch dafür bedarf es einer Genehmigung und entsprechender Schutzausrüstung. Holz zu sammeln oder sich von bestehenden Haufen zu bedienen, gilt als Diebstahl und kann strafrechtlich verfolgt werden. Wer sich trotzdem dazu entscheidet, sein Kaminholz beim Förster zu holen, der benötigt außerdem ausreichend Lagerraum und ziemlich viel Geduld. Lohnt sich Brennholz aus dem Wald also überhaupt?

Ein Berufsstand profitiert wohl sehr von der derzeitigen Gaskrise: die Ofenbauer. Nicht nur in der Hauptstadt Berlin und ihrer Umgebung sind die Wartelisten momentan lang, denn nicht wenigen Menschen bereiten die steigenden Preise für Öl und Gas ziemliche Sorgen. Stattdessen soll ein Ofen her; etwas Handfestes, bei dem man direkt sieht, wie viel man verbraucht und dementsprechend heizen kann. Und auch optisch macht ein knisternder Ofen natürlich um einiges mehr her als eine langweilige Gasheizung.

Günstigere Alternative: Holz direkt bei Förstern kaufen

Doch die Nachfrage bestimmt bekanntermaßen das Angebot und so sind auch die Preise für Brennholz in den vergangenen Monaten rapide gestiegen. Gerade für Städter ist die Beschaffung dabei alles andere als leicht. Statt weit zu schleppen, werden hier oft kürzere Wege bevorzugt. Doch wer sich ein bisschen in Sachen Brennholz schlau macht, der merkt schnell, dass weiter entfernte Verkaufsstellen sich preislich meistens lohnen.

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Im Baumarkt kostet ein Raummeter Holzscheite zum aktuellen Zeitpunkt nämlich bereits stolze 150 Euro. Beim örtlichen Brennstoffhändler ist das Material für durchschnittlich 80 Euro zu haben. Am günstigsten ist Brennholz jedoch, wenn man es direkt aus dem Wald holt. Bei den Brandenburger Förstern beispielsweise kann man einen Raummeter je nach Sorte und Abstand zum nächsten Waldweg für 20 bis 25 Euro erstehen.

Diese Auflagen gelten für Brennholz aus dem Wald

Doch mit dem Hin- und Rückweg in die Wälder rund um Berlin ist es leider noch nicht getan. Wer günstiges Brennholz aus dem Wald haben will, der muss sein Heizmaterial nämlich selbst klein hacken! Bereits gefällte und zerteilte Baumstämme sind bei den Brandenburger Förstern leider nicht zu haben. Zwar sind auf Waldwegen häufiger aufgestapelte Scheite zu sehen, doch sich daran zu bedienen ist dreister Diebstahl. Denn die fein säuberlich präparierten Brennholzhaufen sind verkaufte Bäume, die ihre Besitzer mit eigener Körperkraft zu Kaminholz verarbeitet haben.

Um im Wald sein eigenes Holz zu hacken, benötigt es außerdem mehr als nur eine Säge und Ausdauer. Bevor der zuständige Förster markierte Bäume in einem Revier zuweisen kann, muss er einen sogenannten „Selbsterwerber-Schein“ ausstellen. Für diesen sind ein Motorsäge-Schein und die entsprechende Schutzausrüstung vorzuweisen. Erst dann kann mit dem Abholzen begonnen werden.

Brennholz einfach aus dem Wald holen? Das ist strikt verboten

Preislich ist Brennholz vom Förster zweifelsohne die beste Alternative. Doch bedenkt man die zahlreichen Auflagen und den Fakt, dass die Bäume selbst gefällt und klein gehackt werden müssen, scheint der Aufwand für die allermeisten Kaminbesitzer sicherlich zu groß. Denn außerdem können die unter großer körperlicher Anstrengung erworbenen Scheite zuhause nicht sofort verheizt werden.

Frisches Holz muss zunächst einmal an die drei Jahre in einem gut belüfteten Lager trocknen, bevor es in den Kamin darf. Erst wenn es nur noch 15 Prozent Grundfeuchte hat, eignet es sich zum Brennholz. Wer diese Vorgabe nicht beachtet, muss mit ordentlich Gestank und einem verdreckten Schornstein rechnen. Auch ist die Belastung für die Umwelt in diesem Fall überdurchschnittlich hoch.

Im Wald herumliegende Stämme und Äste dürfen übrigens auch nicht einfach mit nach Hause genommen werden. Das tote Holz bietet dem Waldboden Nährstoffe und gehört außerdem dem Waldbesitzer. Wer sich daran bedient, begeht Diebstahl.

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