Borretsch im Portrait: Heilpflanze, Insektenmagnet und leckeres Würzkraut
Borretsch hat nicht nur schöne blaue Blüten, sondern auch recht wirkungsvolle Inhaltsstoffe. Er passt in Bauern- und Naturgärten sowie in die Hausapotheke. Insekten mögen ihn auch.
München – Zugegeben: Borretsch ist optisch nicht gerade das, was man sich in einen perfekt gepflanzten Garten setzen würde. Doch auch wenn die Pflanze im ausgewachsenen Zustand etwa ausladend und struppig wirkt, hat sie viele Vorteile, die sich Gartenfans und auch Insekten zunutze machen können.
Borretsch im Portrait: Heilkraut, Würzkraut und Insektenmagnet
Borago officinalis hat blau-violette Blüten von Mai bis in den Juli und ist nicht nur eine tolle Blütenschmuckpflanze, sondern auch als Heilpflanze und Pollen- sowie Nektarspender geeignet. Borretsch können Sie einzeln oder in Gruppen pflanzen, es macht sich im Naturgarten ebenso gut wie im Bauerngarten oder Staudengarten.
Borretsch gehört zur Familie der Raublattgewächse und heißt auch mal „Gurkenkraut“. Es kam ursprünglich im Mittelmeerraum und Kleinasien vor und kam dann wahrscheinlich mit den Arabern nach Spanien und schließlich auch zu uns. Es ist einjährig und kann bis zu einem Meter hoch werden.
Für ganz kleine Gärten ist er also nicht unbedingt ideal, jedoch locken Sie damit garantiert Insekten an. Blätter und Stängel haben Haare und die Pflanze riecht und schmeckt etwas nach Gurke. Ab Mai sind dann auch die hübschen, bläulichen Blüten zu sehen, die vor allem bei Insekten wie Bienen beliebt sind.
Diese Bedingungen braucht Borretsch im Garten:
- Standort: Halbschattig bis sonnig, windgeschützt.
- Boden: Feucht, durchlässig, er kommt aber mit beinahe jedem Boden zurecht.
- pH-Wert: Der Boden sollte idealerweise einen alkalischen oder sauren pH-Wert haben und nährstoffreich sein.
- Vermehrung: Borretsch vermehrt sich durch Selbstaussaat.
- Zeitpunkt: Bestenfalls kommt er ab April ins Freiland, als Dunkelkeimer braucht Borretsch dafür eine Schicht Erde über den Samen. Gegebenenfalls Nachsaat im Sommer.
- Dünger: Kompost ist ausreichend.
- Krankheiten und Schädlinge: Mehltau kommt bei zu eng stehenden Pflanzen vor. Auch Blattläuse sind keine Seltenheit, ebenso können Erdflöhe oder Nematoden die Pflanze befallen.
Borretsch eignet sich auch ideal für einen insektenfreundlichen Blühstreifen am Gemüsebeet*.
Borretsch im Portrait: Verwendung in Hausapotheke und Küche
Ist der Borretsch richtig ausgesät und gut gewachsen, können Sie ihn auch in der Küche verwenden oder als Heilkraut einsetzen. Vorausgesetzt, es handelt sich wirklich im Borretsch. Denn vor allem junge Blätter können schon mal mit Beinwell oder giftigem Fingerhut verwechselt werden. Essen Sie daher nur, was Sie sicher selbst angepflanzt haben.
Die Verwerndung von Borretsch im Überblick:
- Gewürzkraut: Borretsch eignet sich für Gurkenspeisen, Salate, Eiergerichte, Speisen mit Quark und auch Kräuterbutter können Sie damit machen.
- Nur frisch verwenden: Getrockneter Borretsch verliert sein Aroma, daher sollten die Blätter frisch sein.
- Frankfurter Grüne Soße: Eine der Zutaten für diese beliebte Soße ist Borretsch.
- Kandierte Blüten: Auch das ist eine Option. Die kandierten Borretschblüten sehen dann besonders auf Backwaren hübsch aus.
- Blüten als Dekoration: Aber auch ohne Zucker können die Blüten Salate, Suppen und mehr verschönern.
- Einlegen in Essig und Öl: Die beste Methode zur Konservierung von Borretsch ist Einlegen. Wirkstoffe und Aroma würden beim Trocknen dagegen verloren gehen.
- Borretschöl: Auch das kann in der Küche genutzt werden. Dosieren Sie es tropfenweise!
- Borretschöl gegen Hautbeschwerden: Äußerlich angewendet, soll Borretschöl vor allem gegen Hautbeschwerden helfen. Darunter juckende Haut, Neurodermitis sowie schuppende und trockene Haut.
Innerlich sollte Borretsch nur in Absprache mit Ärzten über längere Zeit angewendet werden, denn die Pyrrolizidinalalkaloide könnten die Leber schädigen. Ebenso sollten Schwangere, Stillende oder Patienten mit Blutgerinnungsstörungen vorsichtig bei Borretsch sein, egal in welcher Form. Das gilt auch für Kleinkinder.
An sich ist Borretsch aber sehr gesund dank Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren sowie Vitaminen. Giftige Alkaloide sind immer in geringen Mengen enthalten, daher sollten Sie es mit dem Borretsch-Konsum nicht übertreiben. Er schmeckt säuerlich-frisch und etwas nach Gurke. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.