Blumentöpfe und Übertöpfe: Das ist bei der Auswahl besonders wichtig
Pflanztöpfe, Übertöpfe und Kübel gibt es wie Sand am Meer. Doch nicht jeder Topf eignet sich wirklich, um Pflanzen darin glücklich zu machen. Die richtige Auswahl ist entscheidend.
München – Wer eine neue Pflanze aussucht, hat danach zwei Optionen: Entweder sind zu Hause noch Übertöpfe in Hülle und Fülle vorhanden oder ein neuer Topf muss her. Spätestens beim ersten Umtopfen sollte es dann auch ein passender Blumentopf sein. Das Nächstbeste ist dabei nicht immer richtig, denn Pflanzen drinnen und draußen haben verschiedene Ansprüche an ihren Lebensraum. Die Optik der Töpfe allein sagt wenig über die Tauglichkeit als Pflanzgefäß aus.
Blumentöpfe und Übertöpfe: Was bei der Auswahl wichtig ist
Sowohl unsere Zimmerpflanzen als auch Kübel- und Topfpflanzen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon „wohnen“ quasi ihr Leben lang im Topf. Sie können sich somit nicht aussuchen, wie die Bedingungen sind und sich an passenden Standorten vermehren, sondern sind uns ausgeliefert. Um Pflanzen dennoch glücklich zu machen, sind das Grundlegendste der Pflanzenpflege die Töpfe. Und dabei kann mehr schiefgehen, als man erwarten würde.
Grundsätzlich braucht eine Zimmerpflanze entweder einen Pflanztopf und einen Übertopf oder einen Topf und den passenden Untersetzer (alternativ eine Blumenampel). Draußen sieht die Sache ein wenig anders aus, denn da werden Pflanzen meist direkt in Kästen, Töpfe oder Pflanztröge gesetzt, ohne Plastiktopf.
Blumentöpfe und Übertöpfe: Das ist draußen zu beachten
Pflanzen, die ganzjährig oder zumindest im Sommer draußen stehen, haben meist keinen Übertopf, sondern werden in hübsche Gefäße gepflanzt. Meist bekommen und brauchen sie dabei deutlich mehr Erde als Zimmerpflanzen. Wie groß ein Gefäß beispielsweise für verschiedene Gemüsesorten mindestens sein sollte, erfahren Sie hier.
Zudem haben die Materialien verschiedene Eigenschaften, Zinkwannen beispielsweise heizen sich schneller auf, ebenso dunkle Töpfe. Terracotta speichert Flüssigkeit länger, Kunststoff ist meist stabil, kann mit den Jahren aber spröde werden. Holzgefäße sind meist innen noch mit einer Folie oder Vlies ausgekleidet und können je nach verwendetem Holz und Behandlung des Holzes auch sehr lange halten.
Wichtig ist vor allem eines: Drainage! Fehler Nummer eins bei Kübelpflanzen sind fehlende Abflusslöcher im Pflanzgefäß. Denn wenn oben stetig Wasser hinein, aber unten nicht rausläuft, staut sich das Wasser im Topf, es gibt Staunässe und die lässt mit der Zeit die Wurzeln faulen. Meist endet das im Tod der gesamten Pflanze. Daher sollte jedes Pflanzgefäß unbedingt einige Löcher im Boden haben, durch die Regen- und Gießwasser abfließen kann. Zusätzlich hilft eine Drainageschicht aus Kies oder beispielsweise Blähton, so steht die Pflanze nicht zu lange im Wasser. Ansonsten ist vor allem das richtige Umtopfen wichtig.

Blumentöpfe und Übertöpfe: Das ist bei Zimmerpflanzen wichtig
Drinnen wird es schon etwas komplizierter, denn Zimmerpflanzen profitieren meist nicht von Regenwasser oder Sonnenschein, sondern nehmen alles durch Fenster gefiltert wahr. Beim Gießen gilt dennoch grundsätzlich: Regenwasser ist zu bevorzugen*. Zimmerpflanzen brauchen also insgesamt etwas mehr Aufmerksamkeit und Pflege. Die fängt bei der Topf-Wahl schon an.
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Folgende Optionen haben Sie bei Töpfen für Zimmerpflanzen:
- Blumenampel: Dabei wird die Pflanze direkt in die Ampel gepflanzt, die unten Abflusslöcher haben sollte. Um Wasserflecken auf dem Fußboden zu verhindern, haben die meisten Hängeampeln integrierte Untersetzer. Alternativ gibt es Modelle mit Bewässerungssystemen und Töpfe, die ähnlich wie Übertöpfe genutzt werden. In diese kommt die Pflanze ganz normal inklusive Pflanztopf.
- Kombination aus Topf und Übertopf: Dabei wird die Pflanze im Plastiktopf belassen und zusätzlich in einen passenden Übertopf gestellt. Der Pflanz- oder Anzuchttopf hat ohnehin Löcher im Boden. Dennoch sollte nach dem Gießen der Übertopf kontrolliert werden, denn Staunässe ist fatal. Der Übertopf sollte bestenfalls nur minimal größer als der Pflanztopf sein, etwa ein Finger oder etwa mehr sollte auf jeder Seite zwischen Anzuchttopf und Übertopf passen. So kann Luft zirkulieren, aber die Pflanze „schwimmt“ nicht im Topf.
- Kombination aus Pflanztopf und Untersetzer: Die wohl einfachste Variante für Zimmerpflanzen, denn Pflanzenfans haben so die Wassermenge immer im Blick. Untersetzer und Töpfe müssen nicht schrecklich aussehen, es gibt einige hübsche Kombinationen aus Kunststoff oder auch Terracotta. Bei Terracotta-Töpfen ist zu beachten, dass sie je nach Umgebung äußerlich schimmeln können.
- Selbst bewässernde Blumentöpfe: Dabei gibt es verschiedene Optionen. Hydrokultur mit Wasserstandsanzeiger erfordert relativ viel Wissen, kann aber eine gute Option gegen Schädlinge in der Erde sein. Dann gibt es diverse Gefäße, die man in den Topf steckt und über die Wasser abgegeben wird, notfalls tut es auch eine Plastikflasche. Ebenfalls eine tolle Option sind Schnüre, die die Pflanzenwurzeln mit dem Wasser verbinden, ähnlich wie ein Docht. Idealerweise zieht sich die Pflanze so die nötige Wassermenge selbst. Diese Variante ist recht einfach umzusetzen.
- Ausnahme: Fleischfressende Pflanzen sind einige der wenigen Zimmerpflanzen, die je nach Pflanze dauerhaft nass stehen möchten. Für sie bieten sich daher kleine Terrarien oder mindestens Untersetzer an anstelle normaler Blumentöpfe.
Wer drinnen nicht nur Zimmerpflanzen, sondern auch Kräuter zieht, der kann auch auf ganze Pflanzsysteme zurückgreifen. Die enthalten neben Wasser oft auch eine integrierte Beleuchtung und sind optimal auf die Anzucht abgestimmt.
Doch egal, wie das Gefäß aussieht, auch bei Zimmerpflanzen gilt: Abflusslöcher im Pflanztopf sind Pflicht. Neben dem offensichtlichen Schaden durch Staunässe möchte auch keiner den Geruch verrottender Wurzeln dauerhaft im Zimmer haben. Manche Pflanzen freuen sich zudem über hohe Luftfeuchtigkeit. Dabei können Pflanzenfans zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Pflanztöpfe in Schalen mit Kies oder Steinen und Wasser stellen. Suchen Sie daher Übertöpfe immer nach den Bedürfnissen der Pflanze aus, nicht unbedingt nach der Optik.
Wer nach dem Umtopfen oder dem Kauf einer neuen Pflanze Erde oder alte Plastiktöpfe übrig hat, sollte beides übrigens nicht wegwerfen. Die Töpfe lassen sich zur Anzucht oder zum Umtopfen nutzen und gesunde Erde kann etwas aufbereitet und neu genutzt werden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.