Blähton richtig nutzen: Das clevere Substrat dient als Drainageschicht

Blähton ist zwar etwas teurer, bringt aber viele Eigenschaften mit, die Gartenfreunde für sich zunutze machen können. Besonders seine Drainage-Funktion.
München – Beim Eintopfen von Sonnenblumen, Hortensien und Zimmerpflanzen ist Blähton beispielsweise unerlässlich. Aber auch jede andere Blume, die auf dem Balkon oder im Zimmer einen Platz bekommt, braucht als unterste Schicht im Topf eine dünne Schicht der lehmigen Kügelchen. Dabei erfüllt der Blähton mehrere Zwecke.
Blähton richtig nutzen: So hilft der Zusatz Ihren Pflanzen
Blähton gehört zur Grundausstattung jedes Gartenfreundes. Die kleinen Kügelchen bestehen aus kalkarmem, gemahlenem Ton, den Hersteller rotieren lassen und verbrennen. Beim Brennvorgang bei einer Temperatur 1.200 Grad Celsius wandeln sich die noch enthaltenen organischen Inhaltsstoffe im Ton in Kohlendioxid um. Das hat zur Folge, dass sich die Kugeln aufblähen und aufgehen. Im Inneren der Kugeln sitzt dann ein geschlossenporiger Kern, den eine lockerere Schicht umgibt. Dadurch nehmen die Kügelchen zwar Wasser auf, saugen sich aber nicht komplett voll.
Als Erfinder des Blähtons gilt der Amerikaner S. J. Hayde, dem im 20. Jahrhundert mit einem ähnlichen Verfahren wie heute die Herstellung der ersten Tonkugeln gelang. Bis heute heißt Blähton auf Englisch deswegen „Haydite“. In Deutschland entstand erst 1955 das erste Blähtonwerk.
Blähton bringt dabei für den Gartenbau einige wichtige Eigenschaften mit sich, er ist zum Beispiel:
- witterungsbeständig: Hitze und Kälte sowie Nässe und Trockenheit verändern die Kügelchen nicht
- umweltfreundlich: Blähton ist ein rein natürliches Produkt
- strukturstabil: auch bei schwerer Last auf dem Blähton verändert er seine Struktur nicht
- anorganisch: Blähton zersetzt sich im Laufe der Jahre nicht
- keimfrei: er kann nicht schimmeln
- feuerfest
Ideale Eigenschaften also, um ihn nicht nur beim Hausbau oder zum Dämmen zu nutzen, sondern auch Pflanzen zugutekommen zu lassen.
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Blähton richtig nutzen: Diese Optionen haben Sie
Blähton lässt sich vielfältig im Garten und auf dem Balkon einsetzen. Das sind die gängigsten Optionen:
- 1. Drainage mit Blähton: Geben Gartenfreunde in jeden Blumentopf als erstes eine Schicht Blähton, kann das überflüssige Gießwasser leichter absickern und Staunässe ist in der Regel kein Thema mehr*.
- 2. Substrat für Hydrokultur: Ziehen Gartenfreunde ihre Zimmerpflanzen in einer sogenannten Hydrokultur, ist Blähton das ideale Substrat. Die Kugeln schwimmen nicht und saugen sich auch nicht komplett mit Wasser voll. Daneben können Pflanzen zwischen den Kugeln gut einwurzeln.
- 3. Mulchen: Blähton lässt sich auch gut als Mulchsubstrat einsetzen. Bei älteren Kübelpflanzen sind die unteren Teile oft kahl, das ist im Grunde nicht schlimm, bietet aber Unkräutern auf der Erde freien Raum. Geben Gärtnerinnen und Gärtner darüber eine Schicht Blähton, kommt kein Unkraut ans Licht.
- 4. Auflockerung: Wer einen Garten mit schwerem Lehmboden hat, der darf gerne beim Auflockern zu Blähton greifen. Die Kügelchen vergehen nicht und zersetzen sich auch nicht, sodass sie langfristig den Boden etwas besser bepflanzbar machen. Dafür arbeiten Gartenfreunde den Blähton einfach mit einem Spaten in den schweren Boden ein.
- 5. Luftfeuchtigkeit: Blähton kann in Zimmern die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dafür füllen Pflanzenfans einen wasserdichten Untersetzer mit Blähton und stellen die Zimmerpflanze darauf. Dann geben Gartenfreunde Wasser in den Untersetzer, aber so wenig, dass die Wurzeln der Zimmerpflanze es nicht erreicht. Mit der Zeit steigt das Wasser dann als Dampf nach oben.
Neben vielen Einsatzmöglichkeiten des Blähtons verringert er auch offensichtlich den Bedarf an Blumenerde. Das kommt neben der Umwelt auch dem Portemonnaie zugute. Daneben lässt es sich in gebrochener Form auch als umweltfreundliche Alternative zu gewöhnlichen Winterstreumitteln einsetzen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.