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Ist die Hexennacht voll Regen, wird’s ein Jahr mit reichlich Segen: Bauernregeln im April

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Von: Anna Katharina Küsters

Zu sehen sind drei gelb-rot-gestreifte Blütenköpfe in deren Nähe eine Biene fliegt (Symbolbild).
Im April hält der Frühling Einzug in die Gärten (Symbolbild). © Will Lester/IMAGO /ZUMA Wire

Im April schlägt das Wetter oftmals innerhalb eines Tages von strahlendem Sonnenschein auf Schneefall um. Die Bauernregeln berücksichtigen diese Wetterlage und helfen bei der Gartenarbeit.

München – Im April haben Gärtnerinnen und Gärtner oftmals mit dem Wetter zu kämpfen. Nicht umsonst lautet der bekannte Spruch „Der April macht, was er will“. Das unbeständige Wetter erschwert nicht nur die Aussaat, sondern auch andere Gartenarbeiten und macht eine Planung fast unmöglich. An manchen Stellen können dann die alten Bauernregeln helfen, denn sie geben einen groben Überblick über die Wetterlaunen des Aprils.

Bauernregeln im April: Damit starten Sie im Frühjahr richtig durch

Bauernregeln sind ähnlich wie der Mondkalender Jahrhunderte lang gewachsene Weisheiten, die gleichbleibende Wetterphänomene in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands festhalten und versuchen, daraus Rat und Tat für Bauern und Gärtner abzuleiten. Meist stehen sie in Verbindung mit christlichen Namenstagen. Im April gibt es jedoch auch einige Bauernregeln, die sich auf den gesamten Monat beziehen. So zum Beispiel:

Klar ist also, dass ein turbulenter April durchaus positiv gesehen wurde. Deswegen müssen Gärtnerinnen und Gärtner bei Frost, Sturm, Hagel und Schnee nicht verzagen, denn das muss nicht zwangsläufig eine schlechte Ernte im Nutzgarten bedeuten. Auch auf Zeigerpflanzen ist in der letzten Bauernregel schon verwiesen, denn die Blüte des Schlehdorns zeigt eine frühe Ernte an.

Bauernregeln im April: Der Streichetag und St. Ambrosius

Am ersten April ist es gang und gäbe, sich gegenseitig Streiche zu spielen. Laut den Bauernregeln ist aber ein besonders aktiver Gartentag besser nicht auf den 1. April zu legen. Denn die Regel lautet: „Säen am 1. April verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.“ Gärtnerinnen und Gärtner sollten sich besser auf den 4. April konzentrieren. Am Feiertag des Heiligen Ambrosius gelten folgende Bauernregeln:

Die Erbsenaussaat ist am 4. April also durchaus empfehlenswert, wilder Schneefall dabei aber nicht ungewöhnlich. Der heilige Ambrosius von Mailand war im vierten Jahrhundert nach Christus ein römischer Politiker, der zum Bischof von Mailand gewählt wurde. Als Schutzpatron wacht er über Mailand und Bologna, aber auch über Imker, Krämer, Lebkuchenbäcker, Haustiere, Bienen und über das Lernen. Daher trägt er auf bildlichen Darstellungen auch oft ein Buch, einen Bienenkorb oder eine Geißel bei sich.

Bauernregeln im April: St. Tiburtius und St. Georg

Schreitet der Monat April weiter voran, kommen St. Tiburtius und St. Georg auf den Plan. Ersterer hat seinen Feiertag am 14. April. und Bauernregeln zu diesem Tag lauten:

Deutlich ist, dass ab Mitte April alle Zeichen auf Frühling stehen. Bis dahin steht der Garten in voller Blütenpracht und an den Laubbäumen sprießen zahlreich die Blätter. Für Gartenfreunde bedeutet das also: raus in den Garten. Denn jetzt ist die perfekte Zeit gekommen, ungestört von Regen seiner Gartenarbeit nachzugehen und Zwiebelblumen zu düngen*. Der heilige Tiburtius stammte übrigens aus Rom und ging in die christliche Geschichte als Märtyrer ein.

Am Tag des heiligen Georgs ist bereits der 23. April gekommen. Er bringt den Bauernregeln nach noch mal den letzten Schnee für das Gartenjahr:

Als letzter Wintergruß fällt Ende April in der Regel also noch mal Schnee und es wird kalt. Gartenfreunde sollten als dringend alle Pflanzen vor Frost schützen. Auch viele Kübelpflanzen müssen noch drinnen verweilen. Frühblühern macht dieser späte Kälteschock in der Regel aber nichts mehr aus.

Bauernregeln im April: Die Walpurgisnacht lockt nicht nur die Hexen hervor

Berühmt berüchtigt ist spätestens seit Goethes Faust die Walpurgisnacht am 30. April. Laut Sage tummeln sich in der Nacht des 30. April viele Hexen auf dem Blocksberg beziehungsweise dem Brocken und feiern ein ausgelassenes Fest mit dem Teufel. Schon neun Tage vor diesem Abend läuteten Menschen damals die Glocken, in der Hoffnung, Hexenumtriebe so abhalten zu können. Die wilde Nacht spiegelt sich in den Bauernregeln meist jedoch positiv wieder:

Unwetter mit Regen, Gewitter und Sturm sind also ein gutes Zeichen für die Ernte. Und auch wenn es etwas gruselig anmutet, verzeiht der ein oder andere Gärtner den Hexen ihren wilden Tanz, wenn er dafür mehr Gemüse auf dem Teller hat. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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