Bauerngarten: Wie er aussieht – und so gestalten Sie Gemüse-, Obst- und Kräuterbeete

Eine wilde Mischung aus Blumen, Gemüse und Kräuter: So stellen sich viele den Bauerngarten vor. Doch mithilfe von geometrischen Formen wird er symmetrisch gemacht.
- In einem Bauerngarten finden Gemüse, Obst- und Kräuterbeete Platz
- Der erste seiner Art wurde 1913 in Hamburg errichtet
- Es gibt viele geeignete Pflanzen, doch nicht alle vertragen sich
Hamburg - Ein Bauerngarten stellt für einige unberührte Natur dar, in der inmitten Gemüse- und Kräuterbeete liegen. Doch obwohl dieser Gartentyp sehr leicht anzulegen ist, ist er dennoch nicht mit einem Wildgarten zu vergleichen.
Bauerngarten Hamburger Art anlegen: So sieht er aus und so groß soll er sein
Ursprünglich stand der Begriff Bauerngarten bis Mitte des 19. Jahrhunderts allgemein für Gärten und Ackerflächen, die von Bauern angelegt und bewirtschaftet wurden. Doch später wurde dieser Gartentypus immer mehr in Literatur und Kunst hochstilisiert und mit ihm Vorstellungen von wilder Romantik verbunden.
Die Idee verselbständigte sich, sodass erstmals 1913 ein scheinbar authentisch nachempfundener Bauerngarten im Botanischen Garten Hamburg auf einer kleinen Fläche für Besucher errichtet wurde.
Dadurch wurde dieser Gartenstil auch unter Kleingärtnern beliebter. Aus diesem Grund ist der Gartentyp bis heute auch als Bauerngarten Hamburger Art bekannt.
Zwar kann ein Bauerngarten für den Betrachter im ersten Moment als buntes Durcheinander erscheinen, ist aber oftmals bei genauerem Hinsehen gut durchdacht. So sind Beete oder Gartenareale dieses nostalgischen und urtümlichen Gartenstils oftmals geometrisch und symmetrisch angelegt.
Um die einzelnen Areale zu erreichen, sind sie durch Wege miteinander verbunden. Um den Bauerngarten herum verläuft meist ein Zaun oder eine Gartenmauer als Umfriedung, in der Mitte steht dagegen ein Wegekreuz. Dort befindet sich oft ein Bäumchen, ein Brunnen oder auch ein Blumenbeet.
Um das Zentrum herum bietet ein Bauerngarten mit Gemüse, Kräutern & Co. eine farbenfrohe Vielfalt und ein Zuhause für viele Insekten und andere Tiere. Aus diesem Grund gibt es auch keine feste Richtlinie, wie groß ein Bauerngarten sein darf.
In der Regel wird allerdings empfohlen, mindestens vier rechteckige oder quadratische Beete anzupflanzen, die um das Wegekreuz herum positioniert sind. Diese werden wiederum von kleinen (Buchsbaum-)Hecken oder Mauern aus Naturstein eingerahmt. Legen Sie zudem Hochbeete an, erleichtern Sie sich die Gartenarbeit, da Sie diese leichter gegen Schädlinge schützen können.
Bauerngarten gestalten: Diese Gemüse- und Kräutersorten vertragen sich
Grundsätzlich werden im typischen Bauerngarten Gemüsepflanzen und (Küchen-)Kräuter angebaut. Darunter finden sich so gängige Sorten wie:
- Tomaten
- Gurken
- Erbsen
- Bohnen
- Blumenkohl
- Kohlrabi
- Bohnenkraut
- Rosmarin
- Dill
Doch beim Anpflanzen sollten Sie darauf achten, dass sich nicht alle Pflanzen gleichermaßen miteinander vertragen. So gibt es manche, die um die gleichen Nährstoffe konkurrieren, wie etwa Petersilie und Salat.
Das gilt auch für diverse Kohlsorten wie Blumenkohl, Grünkohl oder Rosenkohl untereinander, dagegen können diese jeweils für sich neben Kopfsalat gesetzt werden. Übrigens: Auch Tomaten und Paprika gedeihen nebeneinander nicht gut.
Neben Gemüse und Kräutern finden sich in Bauerngärten auch oft Obstbäume. Diese werden jedoch abseits gepflanzt und dienen eher zur Abgrenzung des Grundstücks und als Sicht- und Windschutz. Hier sind vor allem Beerensträucher wie Johannisbeersträucher sehr beliebt.
Ringelblume, Frauenmantel & Co.: Diese zehn Pflanzen stehen in (fast) jedem Bauerngarten
Obwohl ein Bauerngarten traditionell zunächst nur zur Selbstversorgung mit Gemüse, Obst und Kräutern diente, wurden seit jeher auch immer Pflanzenarten dazu gesetzt, die wegen ihrer Schönheit das Gartenbild aufwerteten. Doch diese mussten gleichzeitig sehr robust sein und wurden zudem wie die Ringelblume gerne als Heilpflanze in Salben, Tinkturen & Co. verwendet. Letztere führte Hildegard von Bingen (81, †1179) als Mittel gegen Verdauungsbeschwerden und Entzündungen aller Art ein.
Einige Blütenpflanzen wie Staudenphlox, Steinkraut, Lavendel oder Blaukissen wachsen zwischen dem Gemüse oder als Beeteinfassung eingestreut, andere wiederum können auch entlang eines Holzzauns als eine Art natürliche Begrenzung gesetzt werden. Letztere stellen vor allem für Kletterpflanzen eine wertvolle Rankhilfe dar.
Wollen Sie Ihrem Gartenbeet ebenfalls das typische ländliche Flair verpassen, dürfen diese zehn klassische Blumenmischungen in Ihrem Gartenbeet nicht fehlen:
- Tränendes Herz
- Pfingstrosen
- Frauenmantel
- Lupinen
- Stockrosen
- Ringelblumen
- Studentenblumen
- Zinnien
- Schmuckkörbchen
- Kapuzinerkresse