Anzuchterde selbst machen: So einfach geht es

Die Aussaat und Anzucht drinnen steht kurz bevor, da darf die richtige Anzuchterde nicht fehlen. Pflanzenfans können diese aber auch selbst machen, schwer ist das nicht.
München – Egal ob der bewurzelte Avocado-Kern eingepflanzt wird, die Stecklinge in die Erde sollen oder es sich um Samen handelt – Anzuchterde ist das A und O einer erfolgreichen Vermehrung von Pflanzen. Doch die Erde ist im Fachhandel teuer und bei großen Mengen Saatgut kann sich das selbst mischen von Anzuchterde lohnen.
Anzuchterde selbst machen: So einfach geht es
Das Saatgut wurde ausgesucht und für keimfähig befunden, die Stecklinge haben endlich genug Wurzeln bekommen und nun wollen sie alle in die Erde. Da muss Anzuchterde her, denn herkömmliche Blumenerde wird den Anforderungen junger Pflanzen nicht wirklich gerecht. Anzuchterde hat jedoch ihren Preis. Eine gute Option, wenn Pflanzenfans regelmäßig Gemüse, Obst oder Zimmerpflanzen selbst vermehren oder vorziehen, ist Anzuchterde selbst zu machen. Neben selbst gemachten Anzuchtschalen spart das Geld.
Neben den richtigen Lichtverhältnissen, der passsenden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und dem Gießen ist Anzuchterde essenziell für schöne, kräftige Pflanzen.
So stellen Sie Anzuchterde selbst her:
- Benötigt wird: Lockere Gartenerde (Mutterboden), Sand, (reifer) Kompost zu jeweils einem Drittel.
- Sortieren Sie Steine aus, dafür eignet sich Durchsieben.
- Mischen Sie alles gut durch.
- Abschließend muss die Erde keimfrei gemacht werden, zum Sterilisieren eignen sich Mikrowelle und Backofen. Entweder im Ofen mindestens 30 Minuten bei 200 Grad (Ober/Unterhitze) oder in der Mikrowelle zehn Minuten bei höchster Wattzahl.
Wird die Erde nicht sterilisiert, können enthaltene Schädlinge wie Trauermücken die jungen Pflanzen schädigen und schlimmstenfalls komplett zerstören. Anzuchterde ist nährstoffarm, das bringt die kleinen Pflanzen dazu, mehr Wurzeln zu bilden auf der Suche nach Nährstoffen. Unser Gartenboden dagegen hat oftmals nicht die idealen Bedingungen für kleine Pflanzen, sei es zu viel Lehm oder zu trockener Boden. Ein Vorziehen in Anzuchterde ist daher ideal und sorgt für mehr Erfolge.
Wichtig ist, Erde aus dem Garten für die Mischung nicht direkt von oben zu entnehmen. Diese Schicht enthält die meisten Samen, „Unkraut“ wie die Vogelmiere würden sich so beispielsweise ausbreiten. Einige Zentimeter weiter unten ist die Erde dagegen besser geeignet, wer Maulwurfshügel findet, kann auch diese Erde nutzen. Perlite als Zugabe können auch sinnvoll sein.
Anzuchterde selbst machen: Anzuchterde und Torf
Manchmal liest man, der Anzuchterde solle Torf beigemengt werden. Wenngleich Torf sicherlich einige Vorteile bietet, zerstört seine Gewinnung doch Moore und damit auch den Lebensraum vieler Lebewesen.