Zwiebelzopf flechten: So ernten und trocknen Sie die Knollen richtig
Die Zwiebel-Ernte ist recht einfach, doch die Knollen müssen gut trocknen und richtig gelagert werden. Dabei können Zwiebelzöpfe helfen, sie zu flechten geht einfach.
München – Die Erntezeit für Zwiebeln hängt vom Zeitpunkt des Setzens und einigen anderen Dingen ab. Wurden die Zwiebeln bereits im Herbst des Vorjahres gesetzt, so können sie im darauffolgenden Jahr schon ab Juni geerntet werden. Zwiebeln aus dem Frühjahr sind dagegen meist zwischen Juli und September reif für die Ernte. Bei der Ernte selbst kommt es auf die Technik an und danach ist richtiges Trocknen und Aufbewahren wichtig. Das geht beispielsweise durch Flechten von Zwiebelzöpfen.
Zwiebeln flechten: So ernten und trocknen Sie die Knollen richtig
Zwiebeln sind fast in jedem Gericht zu finden. Kein Wunder also, dass viele Gartenfans eigene Zwiebeln anbauen. Das geht auch sehr einfach und problemlos, denn Zwiebeln brauchen wenig Pflege. Übrigens fühlen sich Zwiebeln neben Möhren sehr wohl, denn die Pflanzen halten Schädlinge von ihrem Beetpartner fern. Die Zwiebelfliege mag keine Möhren, die Möhrenfliege keine Zwiebeln.

Zwiebeln flechten: So wird geerntet und getrocknet
Dass Zwiebeln durch Niedertreten des Laubes schneller reifen, ist ein Irrglaube. Das Laub weist aber tatsächlich auf den Erntezeitpunkt hin. Wenn das Laub der Zwiebeln langsam vertrocknet und umknickt, dann ist die Erntezeit da. Das ist meist gegen August der Fall und nun sind die geernteten Zwiebeln auch lagerfähig. Die richtige Ernte ist jedoch entscheidend.
So ernten und trocknen Sie Zwiebeln:
- Geerntet wird, wenn das Laub der Zwiebel trocken wird und umfällt. Mindestens ein Drittel des Laubes sollte bereits gelb oder trocken sein.
- Ernten Sie nur bei schönem Wetter.
- Für die Ernte wird die Zwiebel einfach am Laub herausgezogen. Alternativ bietet sich auch vorsichtiges Ausgraben an. Wer den Reifeprozess etwas beschleunigen möchte, kann die Zwiebeln kurz vor der Ernte mit einer Grabgabel anheben und lockern. So hört sie auf zu wachsen und steckt ihre Energie in die Knolle. Nur die Blätter abzuknicken nützt aber nichts.
- Bestenfalls trocknen die Knollen erst einige Zeit auf dem Beet oder an einem trockenen, etwas sonnigen Ort. Regelmäßig wenden nicht vergessen.
- Danach wird verbleibende Erde entfernt, die Wurzelreste werden ebenfalls entfernt und wenn nötig auch das Laub. Reif für die Lagerung sind Zwiebeln etwa dann, wenn das Laub sich einfach abdrehen lässt.
- Für die Lagerung können die Zwiebeln (mit Laub) später auch geflochten werden.
Zwiebeln flechten: So einfach geht es
Die langen Zöpfe aus Zwiebeln, Knoblauch und mehr kennt man vor allem von Märkten, doch schon früher wurde die Flechtpraktik genutzt. Denn diese Methode der Lagerung ist nicht nur hübsch, sondern auch platzsparend und ersetzt ein Gemüsenetz. Hinzu kommt beziehungsweise kam ein weiterer Punkt: Zwiebelzöpfe wurden auch im Stall oder Haus aufgehängt. Man glaubte, dass sie Krankheiten und Unheil abhalten.
Um Zwiebeln flechten zu können, sollten die Knollen samt Laub getrocknet werden. Das dauert mindestens eine Woche, es kann aber auch mehrere Wochen brauchen, bis die Zwiebeln trocken sind. Dann sollten Erde und eventuell verdreckte, äußere Schalen entfernt werden, sodass eine saubere Zwiebel zurückbleibt. Danach kommt es auf die Länge des Laubes an.
Folgendermaßen können Sie Zwiebeln flechten:
- Wie einen Zopf: Dazu werden außer einer Schnur oder einem Draht am Ende keine Hilfsmittel benötigt. Nehmen Sie anfangs zwei oder drei Zwiebeln und flechten Sie das Laub wie einen Zopf zusammen, dann kommen immer neue Zwiebeln hinzu. Am Ende wird das Laub zusammengebunden und das Ganze aufgehängt, die Zwiebeln hängen dann locker, aber etwas chaotisch unter- und nebeneinander.
- Die schöne Variante: Wer es vor allem dekorativ mag, der sollte sich ein stabiles aber biegsames Grundgerüst aus Naturfasern und eine Schnur nehmen. Um das Grundgerüst werden dann einzelne Zwiebeln mit eher kurzem Laub drapiert und einzeln festgebunden. Im Querschnitt ergibt das etwa drei bis vier Zwiebeln pro „Reihe“, wobei die Zwiebeln leicht versetzt angeordnet sind. Es geht auch in sich gedreht (siehe Bild). Wer das Ganze ordentlich macht, bekommt so eine hübsche Reihe Zwiebeln neben der anderen. Diese Methode hat lange Tradition und dient eher der Dekoration und dem Anbringen im Stall und Haus, nicht primär der Aufbewahrung. Solche Zwiebelzöpfe enthalten oft auch Blumen als Schmuck.
- Mit einer Schnur: Dazu wird eine etwa einen Meter lange Schnur (oder ein Seil) benötigt. Knoten Sie die beiden Ende zusammen, dieses verknotete Ende kommt nach oben an einen Haken. Unten an der Schlaufe beginnt dann das Auffädeln. Dazu werden Zwiebeln mit kürzerem Laub abwechselnd auf beide Schnurseiten aufgefädelt. Die Zwiebel dazu schräg zur Schnur halten, nun wickeln Sie das Laub zweimal um die Schnur und schieben die Zwiebel nach unten. Sie sollte nun halten und die nächste Zwiebel obendrauf stabilisiert zusätzlich.

Nach dem Flechten sollten Zwiebeln dann unbedingt kühl, dunkel, luftig und trocken gelagert werden, bis sie ihren Einsatz beim Kochen finden. Lagern Sie Zwiebeln nicht neben Kartoffeln.
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