Weizenkeime: So macht die Vitalstoffbombe jetzt Quinoa, Chiasamen & Co. Konkurrenz

Nicht nur Obst und Gemüse, auch Samen und Keime strotzen nur so vor Nährstoffen. Allen voran: Weizenkeime. Was in den Vitalstoffbomben steckt, erfahren Sie hier.
Graz – Viele glauben, dass nur in der Schale von Obst, Gemüse, aber auch Getreiden wie Reis essenzielle Nährstoffe stecken. Doch beim Weizenkorn ist dem nicht so. Denn dabei befinden sich die meisten im Keim. Seine gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe sollen nicht nur das Immunsystem stärken, sondern auch Muskeln und Nerven zugute kommen.
Weizenkeime: So macht die Vitalstoffbombe jetzt Quinoa, Chia & Co. Konkurrenz
Und im Gegensatz zu manch anderen Nahrungsmitteln schmecken Weizenkeime gut, leicht nussig und passen daher wunderbar ins morgendliche Müsli oder in den Smoothie.
Weizenkeime, auch Keimlinge genannt, sind sehr klein und befinden sich meist an der Spitze des reifen Weizenkorns. Bei der Herstellung von Weizenmehl werden diese allerdings entfernt, da sie als überflüssig angesehen werden. Schließlich sind Weizenkeime reich an ungesättigten Fettsäuren. Dadurch würde das Mehl schnell ranzig werden, deshalb wurden Weizenkeime früher als Abfallprodukt gesehen.
Doch in den vergangenen Jahren gab es im Zuge der Food-Trends ein Umdenken. Auch heimische Produkte werden nach und nach mit dem Prädikat „Superfood“ versehen. Neben Obst wie Heidelbeeren oder Gemüse wie diverse Kohlsorten sind es nun auch die Bestandteile des Weizens, die immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Besonders Weizenkeime spielen eine immer größere Rolle, da aus dem Keimling die gesamte Pflanze entsteht. Kein Wunder also, dass er solch eine Vitalstoffbombe ist. Aus diesem Grund lassen sich diese Produkte hierzulande immer öfter kaufen, entweder abgepackt oder auch als Weizenkeimöl. (Superfood Grassaft: Das können Weizengras, Gerstengras und Co. wirklich)
So enthält das heimische Superfood viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Zudem ist es nachhaltiger und umweltverträglicher, da die kleinen Flocken schneller verfügbar sind und sie nur kurze Transportwege benötigen. Exotische Superfoods wie Chiasamen oder Acaibeeren sind wesentlich schlechter für die Ökobilanz. Darüber hinaus sind Weizenkeime und dessen Produkte oftmals günstiger als erstere. (Rüben, Pastinaken und Co.: So lecker und gesund sind Omas liebste Gemüsesorten)
Weizenkeime als Superfood: Diese Nährstoffe befinden sich darin und was sie bringen
Im Weizenkeim sind viele wichtige Inhaltsstoffe enthalten. Darunter:
- Vitamin B: Weizenkeime sind eine wichtige Quelle für die notwendigen B-Vitamine wie B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B5 (Pantothensäure), B9 (Folsäure). Während die einen B-Vitamine wichtig für das Immunsystem sind, helfen andere, Nerven und damit auch das Gedächtnis fit zu halten. Zudem wirken sie positiv auf die Stimmung. Nehmen Gartenfreunde zu wenig B-Vitamine zu sich, kommt es zu Störungen im Energiestoffwechsel. (Lebensmittel für ein besseres Gedächtnis: Mit diesen fünf Ernährungstipps halten Sie Ihr Gehirn fit)
- Vitamin E: Das fettlösliche Vitamin gilt als Antioxidans und fängt freie Radikale ab. Dadurch schützt es die körpereigenen Zellen vor (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen sowie (Haut-)Alterung.
- Kalium: Der lebenswichtige Mineralstoff ist essenziell für das Nerven- und Muskelsystem des Körpers. So ist es unter anderem an der Übertragung von Nervenreizen zuständig und auch daran beteiligt, dass sich Muskeln richtig zusammenziehen.
- Kalzium: Auch hierbei handelt es sich um einen essenziellen Mineralstoff, der die Knochen aufbaut und stärkt. Das gilt auch für die Zähne sowie den Energiehaushalt des Körpers. Darüber hinaus trägt er zur Produktion der Verdauungsenzyme bei. (Ernährung bei Osteoporose: Diese Lebensmittel aus dem Garten helfen gegen Knochenschwund)
- Magnesium: Der Mineralstoff ist nicht nur wichtig für Muskeln und Nerven, sondern hat noch andere Aufgaben im menschlichen Körper. Ist der Körper mit Magnesium unterversorgt, kommt es zu fiesen Muskelkrämpfen oder auch Verspannungen. (Mineralstoffmangel: Diese Lebensmittel aus dem Garten helfen)
- Zink: Wundheilung, Hautgesundheit und Immunabwehr: Zink spielt im menschlichen Organismus eine sehr große Rolle. Weizenkeime haben ebenfalls genug davon.
- Eisen: Das Spurenelement ist wichtig für ein starkes Immunsystem und regelt zudem den Sauerstofftransport im Blut. Besonders Frauen in ihrer geschlechtsreifen Zeit haben aufgrund des Blutverlusts häufig mit Eisenmangel zu kämpfen. Die Folgen: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Blässe, Abgeschlagenheit. (Wachmacher: Diese Lebensmittel aus dem Garten verjagen Müdigkeit)
- Phosphor: Der Mineralstoff ist nicht nur gut für Pflanzen als Bestandteil von Dünger, sondern auch für uns. Schließlich ist er ein Baustein der Knochen und übernimmt wichtige Aufgaben im Energiestoffwechsel.
- Pflanzliches Eiweiß
- Ungesättigte Fettsäuren
Weizenkeime als Superfood: Darin enthaltenes Spermidin soll jung und knackig halten
Auch das pflanzliche Eiweiß ist für unseren Körper sehr hilfreich. Schließlich besteht der Körper daraus, Enzyme, Hormone, Antikörper und sogar jede einzelne Zelle des Organismus. Die ungesättigten Fettsäuren dagegen gelten als gesund und werden in der heutigen Zeit von Fast Food & Co. immer mehr von den gesättigten Kollegen verdrängt. Weizenkeime und daraus gewonnenes Öl sorgen dafür, dass die Balance wieder hergestellt wird.
Ein weiterer Inhaltsstoff der Weizenkeime, der immer mehr in den Fokus der Wissenschaft rückt, ist das sogenannte Spermidin. Dieses soll die Zellerneuerung, bei der beschädigte Zellstrukturen abgebaut werden, anregen. Dadurch beugt es nicht nur Erkrankungen vor, sondern auch noch die Zellalterung verlangsamen, wie eine Studie der Universität Graz ergeben hat.
Weizenkeime als Superfood: So bereiten Sie sie nährstoffreich und schonend zu
Ein Tipp zum Schluss: Damit Vitamine und ungesättigten Fettsäuren allerdings erhalten bleiben, sollten Sie darauf achten, dass Sie die Weizenkeime nur kalt verwenden oder über fertige (warme) Speisen geben. Das gilt übrigens auch für Weizenkeimöl. Das passt am besten zu Salaten oder Dips.
Doch Vorsicht: Haben Sie eine Glutenunverträglichkeit, sollten Sie besser keine Weizenkeime zu sich nehmen. Das gilt auch für Weizenkleie oder Weizenkeimöl. Schließlich enthalten alle diese das Klebereiweiß Gluten, das für Betroffene der Autoimmunerkrankung zu Beschwerden führen kann.